Kreis eröffnet neues Ausbildungs- und Sozialzentrum – Qualifizierung auf mehreren Gleisen
(jol/mtk) – Mit einem neuen Ausbildungs- und Sozialzentrum unterstützt der Main-Taunus-Kreis Langzeitarbeitslose bei der Qualifizierung. Wie Kreisbeigeordneter Johannes Baron mitteilt, wird das Zentrum vom September an vom Bildungswerk der Hessischen Wirtschaft e. V. (BWHW) im Auftrag des Kreises betrieben. „Wer eine gute Ausbildung hat, hält den Schlüssel zum beruflichen Erfolg in der Hand“, erläutert Baron. „Gut ausgebildete Fachkräfte werden in der Wirtschaft gesucht. Deshalb wollen wir die bestmögliche Hilfe für eine erfolgreiche Ausbildung bieten.“
Das neue Zentrum in der Reifenberger Straße in Hofheim soll junge Menschen unterstützen, die Arbeitslosengeld II erhalten. Es soll ihnen helfen, eine Ausbildung zu finden oder sie erfolgreich abzuschließen.
Pro Jahr sollen insgesamt 120 Teilnehmerinnen und Teilnehmer auf eine Ausbildung vorbereitet werden. Darüber hinaus bietet das Zentrum selbst 60 Ausbildungsplätze an – für Kaufleute für Büromanagement, Fachkräfte für Lagerlogistik, Kaufleute im Einzelhandel und Verkäufer, Metallbauer und Industriemechaniker. Zudem werden rund 30 Plätze für zusätzliche Hilfen begleitend zu einer Ausbildung geschaffen.
Das Angebot wird nach Angaben des Sozialdezernenten Baron laufend angepasst. Werde zum Beispiel bei einem Teilnehmer klar, dass er Drogenprobleme hat oder überschuldet ist, könne er eine professionelle Beratung dazu erhalten.
„Viele Jugendliche und junge Erwachsene benötigen individuelle Förderung, um eine Berufsausbildung aufnehmen und erfolgreich beenden zu können“, erläutert die Teamleiterin Laurette Hornung vom BWHW. „Das neue Ausbildungs- und Sozialzentrum bietet genau diese individuelle und passgenaue Förderung des Einzelnen.“
Seit der Main-Taunus-Kreis 2005 die Betreuung und Vermittlung von Langzeitarbeitslosen übernommen hat, konnte er mehr als 820 Ausbildungsverträge vermitteln. Geleistet wurde die Qualifizierung bisher von einem freien Träger, der allerdings 2020 in die Insolvenz ging.
Die Suche nach einem neuen Anbieter nutzte der Kreis Baron zufolge, um das Angebot in einem eigenen Zentrum weiterzuentwickeln. Das BWHW hatte den Zuschlag nach einem europaweiten Vergabeverfahren erhalten. Der Auftrag wurde zunächst bis 2026 vergeben, insgesamt werden monatlich rund 200.000 Euro in das neue Angebot investiert.
Archivbild: Kreisbeigeordneter Johannes Baron stellt den Sozialbericht 2017 – 2018 vor