Eine Eule im Internatsflur – Inklusive „Scream Spray Project“-Gruppe gestaltet Geisterbahn im Antoniushaus
(ae/ah) – Ein gruseliger Wald mit Totenköpfen, eine windschiefe Hütte und eine lebensechte Eule: In einem inklusiven Projekt des Antoniushauses zeigte Künstler Sebastian „Indian“ Stehr Jugendlichen aus Hochheim Kniffe, wie mit Sprühfarbe und viel Fantasie aus einem Flur eine Geisterbahn wird. Das fertige Werk der großen und kleinen Künstler wurde gestern (31.10.2018) im Rahmen der Flurfete des Internats der Beruflichen Schulen im Antoniushaus offiziell eingeweiht.
Schüler und Mitarbeiter aus dem Antoniushaus drängten sich in den Flur, um die neu gestaltete Geisterbahn zu sehen. Angestrahlt durch UV-Licht-Lampen entfalteten die schaurigen Wand-Motive ihre ganze Pracht, Molton-Tücher und „Watte“-Spinnweben ergänzten das Grusel-Erlebnis. „Das sieht richtig toll aus“, waren sich alle einig. Passend zum Thema „Halloween“ der diesjährigen Flurfete bot auch das Buffet einige erschreckende Anblicke: Schüler und Mitarbeiter der Internate hatten im Vorfeld unter anderem „Blutkuchen“, „Kürbiskotze“ und „Sargmuffins“ kreiert.
Bereits seit 20 Jahren wird der Flur im Untergeschoss der Internate an Festen als Geisterbahn genutzt. Die Idee zur Neugestaltung entstand im vergangenen Jahr, als die Schüler sich einhellig „etwas anderes“ wünschten – schöner, gruseliger. „Diesem Wunsch wollten wir gerne nachkommen“, erklärt Hartmut Hillmann, Freizeitpädagoge im Antoniushaus und Organisator der Aktion, und fügt hinzu: „Und wenn die Kinder und Jugendlichen schon genaue Vorstellungen haben – was liegt da näher, als sie aktiv an der Gestaltung zu beteiligen?“ Das „Scream Spray Project“ in Kooperation mit dem Netzwerk Jugendarbeit der Stadt Hochheim war geboren.
Vier Tage lang sprühten 23 Schüler der beiden Internate des Antoniushauses, vier Bewohner des Erwachsenenwohnbereichs sowie acht Jugendliche aus dem Netzwerk Jugendarbeit der Stadt Hochheim was das Zeug hielt. Ausgestattet mit Farbdosen und Schutzkleidung verwandelten der Künstler Sebastian Stehr und die Jugendlichen und Erwachsenen die beiden rund 30 Meter langen Flurwände in schaurige Landschaften. Aus dem vormals schwarz gestrichenen Flur im Internat entstand so unter Anleitung des Profi-Sprayers die neue schaurig-schöne Geisterbahn. Weiße, orange und neongrüne Gruselmotive zieren jetzt die Flurwände. Gefördert wurde das Projekt durch die Aktion Mensch.
Neben der Eröffnung der neuen Geisterbahn standen vor allem geselliges Beisammensein und gemeinsame Spiele im Mittelpunkt der Flurfete, mit der die neuen Schülerinnen und Schüler traditionell wenige Wochen nach Schulbeginn noch einmal von Mitschülern und Mitarbeitern willkommen geheißen werden. „Alte“ und „neue“ Schüler, Lehrer und Internatsmitarbeiter treffen sich in gemütlicher Atmosphäre. Nachdem die neuen Schüler in den ersten Schulwochen vor allem die eigene Internatsgruppe und die Klassenkameraden kennengelernt haben, dient die Flurfete dazu, den Kontakt zu Schülern der anderen Internatsgruppen und Klassen zu erleichtern.
Auch bereits im Vorfeld sorgt das Fest für gemeinsame Aktivitäten im Internat – wer möchte, hilft mit: Einige Schülerinnen und Schüler sind an der Organisation beteiligt, andere kümmern sich um Snacks oder um passende Musik, denken sich Spiele für den Abend aus und realisieren ihre Ideen zusammen mit Mitarbeitern des Internats.
Bild: Die Geisterbahn im Tageslicht
Bildnachweis: Antoniushaus Hochheim