Ist was nichts kostet auch nichts wert?
Die Burgeffvilla, einst wurde sie von der Witwe des Hochheimer Sektfabrikanten Diether Hummel schenkweise an die Stadt Hochheim übertragen, verrottet in Teilen vor sich hin.
Die Villa ist ob ihrer Geschichte gerne besuchte Sehenswürdigkeit, die kein Stadtführer auslässt. Einzelne von ihnen beschäftigen sich besonders intensiv mit der schillernden Vergangenheit, den kleinen Anekdoten zu Gebäude und einstmals darin residierenden Personen. Jedoch fühlt sich keiner berufen, den unbeachteten Verfall des denkmalgeschützten Gebäudes in das Bewusstsein der Öffentlichkeit zu rufen.
Es vergeht keine Sitzung der kommunalpolitischen Ausschüsse oder der Stadtverordnetenversammlung, in denen nicht kostenträchtige Neubauvorhaben auf der Tagesordnung stehen, die Millionensummen lassen offensichtlich keinen Stadtverordneten mehr schwindelig werden, so sehr sind sie an siebenstellige Beträge zwischenzeitlich gewöhnt. Allen samt ist jedoch abhandengekommen, dass Bauen auch die Bauerhaltung umfasst.
Weder gibt es in Hochheim ein Konzept zur Substanzerhaltung bedeutender Bauwerke, noch fordert ein Parlamentarier Nachhaltigkeit in der Sache ein.
Alle Stadtverordneten lassen sich stetig paralysieren von Kindergärten, die es zu bauen gilt. Was ist schon kostenintensive Zukunft gegen den mühseligen Erhalt der Geschichte, ruhend in den historischen Bauwerken unserer Stadt?
Die Burgeffvilla ist Teil der einprägsamen Silhouette der Stadt Hochheim, weithin sichtbar für den Besucher, der sich von Süden der Stadt nähert.
Die Burgeffvilla ist aber auch unter den vermieteten Immobilien eine der bedeutenden Einnahmequellen. Aus der Schenkung ist der Stadt die Verpflichtung auferlegt, einen Teil der Mieteinnahmen für soziale Zwecke einzusetzen. Die erzielten Mieteinnahmen begleichen die Miete des für die Jugendarbeit genutzten Haus 1, welche die Stadt Hochheim an die städtische Wohnungsbaugesellschaft zu entrichten hat.
Mindestens gleich bedeutsam ist, dass der andere Teil der Mieteinnahmen für den Erhalt der Bausubstanz selbst einzusetzen ist. Die Bilder über die dem Verfall preisgegebene Bausubstanz lassen den Vorwurf, vertragsbrüchig zu sein, als nicht allzu weit hergeholt erscheinen.
Der Balkon im ersten Stock wurde vor nahezu zwei Jahren abgedeckt, um die Drainage neu zu gestalten. Seitdem ruht die Baustelle. Die Holzunterkonstruktion verfault, ist Wind und Wetter, Kälte und Wärme ausgesetzt. Wasser dringt in den ohnehin für Umwelteinflüsse anfälligen Sandstein und sprengt ihn bei Frost oder stößt die Farbe ab.
Jeder weitere Tag lässt die Kosten des Erhalts deutlich ansteigen, denn die ausufernden Schäden werden gleichfalls zu beseitigen sein.
Oberflächlich schmückt sich die Stadt mit der Kunstsammlung in der Burgeffvilla. Dabei wird der Ausstellung ebenfalls Miete nach dem Haushaltsrecht belastet, welche gleichfalls nicht dem Erhalt des Gebäudes dient.
Die wohlmeinende Initiative, den Hummelpark wieder in neuem Glanz erstrahlen zu lassen, muss angesichts des Zustandes der Villa selbst als Blendwerk verstanden werden, denn für ihre Wartung und Pflege heben selbst die Stadtverordneten noch nicht einmal die Hand, die vorgeben, es mit dem Park besonders gut zu meinen.
Ob Hochheims Stadtverordnete wohl glauben, dass Gekauftes billiger sei als Geschenktes? Wenn sie da nicht irren.
Aber Geld für einen Aufzug im Rathaus. Für den Umbau der Bushaltestellen das 3-fache bezahlt.Stadtverordnete, die nicht mit dem Geld der Steuerzahler umgehen können. Stümper!!! Ein Bürgermeister, der schwebt. Man braucht sich nicht zu wundern.