Jede Kaufentscheidung, trägt dazu bei, wie unsere Region morgen aussieht.
„Pecunia non olet“ („Geld stinkt nicht“) sagte der römische Kaiser Vespasian (9-79 n. Chr.).
Wir haben tagtäglich mit ihm zu tun und geben es aus oder nehmen es ein: das Geld.
Jeder von uns kennt die Macht eines Boykotts. Der massenhafte Boykott einer Ware führt zu einer Veränderung des produzierenden Unternehmens. Aber, dass die Entscheidung wie wir unser Geld im Alltag ausgeben auch in erheblichem Maße dazu beiträgt, wie Konzerne und Industrie wirtschaften, das ist eine Sache, die nicht jedem gänzlich bekannt ist. Neben dieser globalen Ebene, trägt die bewusste Kaufentscheidung dazu bei, wie unsere eigene Stadt, oder unser eigener Ort, aussieht. In diesem Sinne können wir mit jedem Kassenbon abstimmen, wie wir leben wollen.
Jede Ausgabe des Einen ist die Einnahme des Anderen: Im Kleinen ist es der Kauf vor Ort, der viel zum positiven verändern kann, denn mit diesem trägt man dazu bei, dass das inhabergeführte Unternehmen faire Arbeitsbedingungen bietet, den Ortskern belebt und mit seinen Steuern dazu beiträgt, dass die eigene Kommune handlungsfähig bleibt. Im Großen bedeutet eine bewusste Kaufentscheidung, dass man die Ausbeutung anderer Menschen mindert, indem man den Konzernen klar macht, dass es so wie es ist, nicht bleiben kann.
Im Alltag beschäftigt uns am ehesten eine effiziente Ausgabe des Geldes, um den bestmöglichen Deal zu machen. Eine Preisspirale die sich unaufhörlich auf unseren Märkten dreht. Eine Spirale, die dazu beiträgt, dass Produktionsbedingungen schlechter werden, dass die Tierhaltung industrialisiert wurde und dass Arbeitsplätze verschwinden oder in Niedriglohnbeschäftigungen transformiert werden. Die Suche nach dem „Schnäppchen“ bedeutet, dass man mittel– und unmittelbar dazu beiträgt, dass das alltägliche Leben (hier und anderswo) negativ beeinflusst wird. Über kurz oder lang trifft es in diesem Kreislauf einen Selbst. Insbesondere in Zeiten, wo es uns alle echauffiert, wie große Konzerne Steuern umgehen, wie Menschen und Tiere ausgebeutet werden und in denen Produkte kurzlebiger werden (Stichwort „Obsoleszenz“), möchten wir alle doch dazu beitragen, dass sich etwas ändert. Und an diesem Punkt kann man sagen: „Qualität kaufen, heißt besser kaufen“.
Gemeint ist nicht, dass die teuerste Marke bevorzugt werden muss, sondern dass man auf die Firmenphilosophie beim Kauf achtet. Ebenso kann man auf fair gehandelte Produkte bestehen. Und natürlich kann man beim Händler vor Ort kaufen – dieser Händler sollte gute Produkte anbieten, faire Arbeitsbedingungen haben und ein echter Gewinn für seinen Ort sein, denn dann kann man mit Fug und Recht behaupten, dass man das gute Leben kaufen kann.
von Dennis Gladner Marketingchef buy local