2. Bürger-informations-veranstaltung zur Erweiterung der Deponie Flörsheim-Wicker: Themen der Bürger standen im Fokus
(rmd) – Haben benachbarte Deponiestandorte freie Kapazitäten? Was passiert mit dem Abfall aus der Region, wenn das Deponievolumen ausgeschöpft ist? Wie lange dauert die Stilllegungsphase ohne eine Deponieerweiterung? Diese und eine Vielzahl anderer Fragen wurden bei der 2. Bürgerinformationsveranstaltung, zu der die Rhein-Main-Deponie GmbH (RMD) am 27. Februar 2020 in die Sport- und Kulturhalle Massenheim lud, beantwortet. Damit möglichst viele Bürgerinnen und Bürger zu Wort kamen, gab es eine klare Redezeitbegrenzug für alle Anwesenden. Zudem wurde ein 3D-Film präsentiert, der anhand eines virtuellen Modells, welches auf genauen Höhen- und Lagedaten basiert, die alte Deponie und die mögliche Deponieerweiterung zeigt.
Bei der zweiten Informationsveranstaltung standen die Fragen der Bürgerinnen und Bürger im Vordergrund. Madlen Overdick, Aufsichtsratsvorsitzende der RMD und Heino von Winning, Sprecher der RMD-Geschäftsführung, gingen in der Diskussionsrunde unter anderem auf die Staubbelastung, Nachtruhe und Verkehrsbelastung, Gesundheit sowie die mögliche Schließung der Deponie ein. Diskutiert wurde sowohl ob eine Erweiterung sinnvoll ist als auch wie diese aussehen könnte. Zu Wort kam auch die Leiterin des Gesundheitsamtes des Main-Taunus-Kreises, Dr. Pia Berkefeld. Sie äußerte sich zum Krebsvorkommen in Flörsheim am Main.
„Wir haben erkannt, dass der Informationsbedarf sowohl in der Bevölkerung als auch in der Kommunalpolitik nach wie vor sehr groß ist. Wir werden mit allen Beteiligten weiterhin intensiv im Gespräch bleiben. Außerdem muss bei der Frage nach den Deponiekapazitäten Klarheit geschaffen werden, um eine Entscheidungsgrundlage vorzubereiten, die alle Perspektiven berücksichtigt“, sagte Madlen Overdick.
Bei der Bürgerversammlung kam vielfach die Frage nach der Verunreinigung des Grundwassers auf. Heino von Winning machte deutlich, dass ein Bruch in der Tonschicht im südlichen Altdeponieabschnitt – im Bereich des Falkenberggrabens – prinzipiell eine Gefährdung der Verunreinigung durch Sickerwasser darstellt. Aus diesem Grund betreibt die RMD seit mehr als 20 Jahren eine Anlage zur Grundwasserreinigung. „Durch die ,Deponie auf Deponie‘ wäre die Gefahr der Grundwasserverunreinigung erheblich reduziert, da in dem Plangebiet eine neue für Sickerwasser undurchdringliche Schicht, gebaut würde“, sagte von Winning.
Das Deponievolumen der RMD am Standort Wicker ist in rund eineinhalb Jahren ausgeschöpft. Um weiterhin lokale Entsorgungssicherheit zu bieten, möchte die RMD einen Abschnitt auf dem bereits bestehenden Deponiegelände aufstocken. Die Erweiterung der Deponie „in die Höhe“ ist auf einer bereits vorhandenen, rund 18 Hektar großen Fläche geplant. Damit wären etwa 20 Prozent des Deponiegeländes betroffen. Eine endgültige Entscheidung bezüglich der Erweiterung der Deponie erfolgt jedoch erst im Rahmen eines Planfeststellungsverfahrens, das mehrere Jahre dauern wird.
Um dem großen Dialogbedarf gerecht zu werden, hat die RMD eine Begleitgruppe ins Leben gerufen. Ziel der Begleitgruppe, die aus politischen Akteuren, Bürgerinitiativen, Vereinen und Verbänden, aber auch nicht organisierter Bürgerschaft besteht, ist es, auf Vorbehalte, Vorschläge und Hinweise aller Beteiligten einzugehen und gemeinsam die Vorgehensweisen des Beteiligungsverfahrens im Einvernehmen festzulegen.
Interessierte Bürgerinnen und Bürger können sich zudem bei öffentlichen Sonderführungen, zu denen die RMD einlädt, ein Bild von der Deponie machen. Bislang haben sieben Führungen mit rund 175 Teilnehmern stattgefunden. Aufgrund der großen Nachfrage bietet die RMD am 6. sowie 20. und 21. März 2020 drei weitere Sonderführungen an, bei denen auch das mögliche Erweiterungsfeld besichtigt wird. Die Teilnehmerzahl ist begrenzt, daher wird um Anmeldung unter der Telefonnummer 06145 9260-1110 oder per E-Mail unter pr@deponiepark.de gebeten.
Bild: Das Deponiegelände
Bildnachweis: Rhein-Main-Deponie GmbH