Ausverkauftes Lions-Frühjahrskonzerts mit Kaye-Ree

Kaye-Ree beim Lions-Benefizkonzert in Flörsheim

(hn) Am vergangenen Sonntag richtete der Lions Club Hochheim-Flörsheim sein zehntes Frühjahrs-Benefizkonzert in Flörsheim aus. Kaye-Ree begleitet von der Jazz-Express Bigband sowie die Schüler-Bigband des Graf-Stauffenberg-Gymnasiums im Vorprogramm hatten für ein ausverkauftes Haus gesorgt. Noch an der Abendkasse war der Zulauf ungebrochen, so dass die Lions spontan weitere Stühle in die Aula des Graf-Stauffenberg-Gymnasiums stellten.

Die deutsch-persische Soulsängerin Kaye-Ree ist im Jahr 2018 durch die Pro7-Castingshow “The Voice of Germany“ einem breiteren Publikum bekannt geworden. Zu diesem Zeitpunkt hatte sie mit ihrer Band bereit zwei Schallplatten produziert, aus der aktuell dritten „Growth“ stammten die meisten der dargebotenen Titel.

Alle Titel für den Bigband-Sound neu arrangiert

Das Lions-Benefizkonzert bildete die Premiere dieser Stücke im Bigband-Sound, denn vor noch nicht einmal einem Jahr entschlossen sich Kaye-Ree und die Jazz-Express Bigband zur Zusammenarbeit, die zur vollständig neuen Interpretation ihrer Eigenkompositionen führte. Bigband-Leader Jonas Kießling und Matthias Opfermann hatten die Guitarren- und Percussion-lastigen Originale auf Saxophon-, Posaunen- und Trompeten-Sätze arrangiert, natürlich nicht ohne weiterhin auf eine starke Percussion-Section zu setzen. „Das wird durch die Vielzahl an Bigband-Stimmen facettenreicher, und ist auch für mich ziemlich experimentell und eine ganz neue Erfahrung“, beschrieb Kaye-Ree die Stimmung des Konzertes.

Im Jahr 2018 ist die deutsch-persische Soulsängerin Kaye-Ree durch die Pro7-Castingshow „The Voice of Germany“ bekannt geworden – am vergangenen Sonntag trat sie begleitet von der Jazz-Express Bigband unter der Leitung von Jonas Kießling beim Lions-Benefizkonzert in Flörsheim auf.
Foto: Lions Club Hochheim-Flörsheim, Holger Nicolay

So kam eine moderne Interpretation von Bigband-Musik heraus, die sich weniger an einer swingenden und bluesigen Jazz-Tradition orientierte, sondern ganz bewusst die Dynamik und den Variantenreichtum des Funk in den Vordergrund stellte. Nachdem mit den Auftaktstücken „Bigger Picture“ und „Natural High“ das Thema dynamisch gesetzt worden war, wusste Kaye-Ree auch mit Tiefgang in Text und Melodie zu überzeugen. Überhaupt merkte das Publikum durchgängig, dass die dargebotenen Werke bis auf zwei Ausnahmen aus Kaye-Rees eigener Feder stammten, weil sie stets eine Geschichte oder Gegebenheit rund um den nächsten Song anzumoderieren wusste. „Forward“ ist so ein typischer Vertreter diese Gattung, geht es im Text doch um den Appell, den Blick nach vorne zu richten um das Jetzt zu genießen, anstelle mit zu vielen Gedanken in der Vergangenheit verhaftet zu bleiben.

Variantenreich auch die folgenden Stücke: „U.N.I.T.Y“ wusste mit einer Rap-Einlage zu überzeugen, die anfangs filigrane wie durchgängig ruhig-getragene „Endless Melody“ endete mit monumentalen Schlussakkorden. Bei „One“ hingegen bildete das verspielte Guitarrensolo als einzige Begleitung zu Kaye-Rees Stimme Anfang und Ende des Stücks, das mit persisch und englisch zudem zweisprachig daher kam und einen unmissverständlichen Appell für ein friedliches Miteinander – überall und insbesondere in Kaye-Rees Geburtsland Iran – aussendete.

Neben elf eigenen Songs hatten zwei gecoverte Stücke Einzug in das Konzertprogramm gehalten: Bob Marleys „Is this Love“ – bei „The Voice of Germany“ bereits ihr Erfolgstitel  – erhielt durch Kaye-Ree eine unglaublich eigene Charakteristik, während es bei „Ain’t Nobody“ – einer Hommage an die kürzlich siebzig Jahre alt gewordene  Ikone Chaka Khan – das Lions-Publikum kaum mehr auf den Sitzen hielt.

Konzertauftakt mit der Schüler-Bigband

Den Auftakt des Konzerts bildete die Schüler-Bigband des Graf-Stauffenberg-Gymnasiums – eine Combo, in der seinerzeit auch der heutige Jazz-Express-Bandleader Jonas Kießling die Trompete spielte. „Wir haben gemeinsam am Graf-Stauffenberg-Gymnasium begonnen“, wusste der die Schüler-Bigband leitende Musiklehrer Bernhard Frank dem Publikum ergänzend zu berichten, um augenzwinkernd „ich als Lehrer, er als Fünftklässler“ hinzuzufügen.

Den Auftakt des Lions-Benefizkonzertes am vergangenen Sonntag in Flörsheim bildete die Schüler-Bigband des Graf-Stauffenberg-Gymnasiums unter der Leitung von Musiklehrer Bernhard Frank.
Foto: Lions Club Hochheim-Flörsheim, Holger Nicolay

Mit „Blues for a new Day“ wurde der Konzertabend eröffnet – einem zeitgenössischen Werk des international anerkannter Jazzkünstlers und Jazzpädagogen Mike Steinel, das nahtlos an traditionelle Jazzwerke im Bigband-Sound anknüpft. Verstärkt um die von Dominik Plachta angeleitete Rhythmusgruppe folgte „Tequila“, ein weithin bekanntes Stück, bei dem das Publikum sich bereits eifrig an den vokalen Einwürfen beteiligte. Das Percussion-lastige „Samba de Janeiro“ bildete den Abschluss des Vorprogramms, welches der erste Auftritt des Jahres 2023 für die Schüler-Bigband des Graf-Stauffenberg-Gymnasiums unter der Leitung von Bernhard Frank war.

Die Überschüsse dieses Benefizkonzerts kommen den sozialen und kulturellen Projekten des Lions Clubs zugute, das heisst Organisationen wie dem Hochheimer Antoniushaus, Projekten an den Hochheimer und Flörsheimer Schulen, den Jugendfeuerwehren und der Unterstützung von aus der Ukraine Geflüchteten.

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