Eine richtig gute Einstiegshilfe – An der Förderberufsschule in Hochheim soll die Schulform „BÜA“ junge Leute auf das Leben nach der Schule vorbereiten
(ess/ah) – Die Edith-Stein-Schule nimmt als einzige Förderberufsschule mit dem Förderschwerpunkt körperliche und motorische Entwicklung an dem hessenweiten Modellversuch zur neuen Schulform „Berufsfachschule zum Übergang in Ausbildung“ (BÜA) teil. In diesen Tagen fand der Pädagogische Tag an der Edith-Stein-Schule (ESS) zum Thema „Schulversuch BÜA 2.0“ statt. Ziel des Kollegiums war ein intensiver Austausch in verschiedenen Arbeitsgruppen zur inhaltlichen Ausgestaltung der neuen Schulform, die im Schuljahr 2021/2022 implementiert wird. Bereits 2017/2018 startete BÜA als Modellprojekt des hessischen Kultusministeriums.
Jens Claußnitzer, Abteilungsleiter an der ESS und Ansprechpartner für die neue Schulform, erklärt: „Die Teilnahme unserer Schule als Förderberufsschule am Schulversuch ist eine großartige Möglichkeit, unsere besonderen Kompetenzen in die Arbeit mit Schülern (m/w/d) mit sonderpädagogischem Förderbedarf einzubringen. Wir beteiligen uns sehr gerne an der Erprobung der Schulform BÜA, die die bisherige Berufsfachschule und die Bildungsgänge zur Berufsvorbereitung ersetzt. Unsere jahrzehntelange inklusive Erfahrung verstehen wir als enorme Bereicherung: Wir stützen uns in unserer Arbeit auf multiprofessionelle Teams, eine eingebundene Internatsbetreuung sowie eine hervorragende technische Ausstattung.“
Die ESS richtet sich mit dem Angebot der BÜA an Schüler (m/w/d), die ohne Abschluss sind, die den Berufsorientierten Abschluss haben oder bereits über einen Hauptschulabschluss verfügen. Das Ziel der neuen Schulform ist, Schüler (m/w/d) zu motivieren und zu befähigen, ihren ganz persönlichen Weg nach der Schule zu erkennen und zu beschreiten. Hierfür bietet BÜA an der ESS den perfekten Rahmen. Eine individuelle, leistungsdifferenzierte Förderung in Deutsch, Mathematik und Englisch ermöglicht den Erwerb des Hauptschulabschlusses. Auch ein mittlerer Bildungsabschluss kann am Ende der Schulform erlangt werden.
„In der Schulform BÜA steht die Förderung persönlicher, sozialer und fachlicher Kompetenzen im Vordergrund. Die inhaltlichen Schwerpunkte liegen in den Berufsfeldern Sozialwesen und Ernährung sowie Handel und Büromanagement. Während der gesamten Schulphase werden die Schüler (m/w/d) individuell begleitet, um herauszufinden, welche Wünsche und Möglichkeiten sie für ihre berufliche Zukunft haben. Erproben können sie dies in betrieblichen Praktika, die sie im Rahmen der Schule absolvieren. Wir unterstützen die SchülerInnen mithilfe einer Laufbahnberatung, ein eigenverantwortliches und selbstbestimmtes Leben mit gesellschaftlicher Teilhabe zu wählen. Dies können auch eine duale Ausbildung oder ein Fachhochschulstudium sein“, erläutert Jens Claußnitzer.
Die individuelle Betreuung wird auch durch kleine Klassen mit maximal elf Schülern (m/w/d) gewährleistet. Beim Schulbesuch spielen die sozialpädagogische Unterstützung sowie eine enge Zusammenarbeit mit den Erziehungsberechtigten und dem Internat eine große Rolle.
„Die neue Schulform“ so der Abteilungsleiter, „ist eine richtig gute Einstiegshilfe für das Leben nach der Schule. Und hierbei geht es nicht nur um Noten. Oft sind die jungen Leute noch sehr unentschlossen, was sie beruflich machen und wie sie ihr Leben gestalten wollen, wenn sie an unsere Schule kommen. Sie fühlen sich noch nicht bereit für eine Ausbildung und kennen ihre Fähigkeiten und Neigungen kaum. Sie sollen sich bei uns ausprobieren und sich ihrer Stärken bewusst werden. Wir fördern ihre überfachlichen Kompetenzen und ihr Selbstbewusstsein, so dass sie sich für ihre Zukunft gewappnet fühlen.“
Hintergrund
Die Edith-Stein-Schule als berufliche Schule für körperliche und motorische Entwicklung in Hochheim versteht sich als Schule, die ihren Schülern (m/w/d) Hilfe zur Selbsthilfe anbietet.
Seit vielen Jahren arbeiten sie inklusiv. Die Schule führt junge Menschen mit und ohne Beeinträchtigung zum Abschluss. Auch BÜA steht für Schüler (m/w/d) ohne sonderpädagogischen Förderbedarf offen.
Bild: Moderne Arbeitsmittel unterstützen bei der schulischen Ausbildung
Bildnachweis: Antoniushaus gGmbH