Europäische Premiere der Dokumentation „Im Königreich der Pilze“ – Film Preview im Museum Wiesbaden
Wiesbaden. 8. Mai 2018 – Am Dienstag, den 15. Mai 2018 findet um 19 Uhr in Kooperation mit ARTE die Preview des Dokumentarfilms „Im Königreich der Pilze“ im Museum Wiesbaden statt. Im Anschluss folgt eine Diskussion mit den Pilzforscherinnen Lynne Boddy und Meike Piepenbring.
Schon immer haben Pilze das Leben auf der Erde beeinflusst. Ihre Bedeutung für unsere Umwelt wurde jedoch lange unterschätzt, doch heute zieht die Wissenschaft neue Erkenntnisse aus diesen vielfältigen und anpassungsfähigen Organismen.
Im Rahmen der aktuellen Sonderausstellung Pilze – Nahrung, Gift und Mythen zeigt das Museum Wiesbaden in Kooperation mit ARTE den einstündigen Dokumentarfilm „Im Königreich der Pilze“ (Regie Annamária Tálas, 2018). Der in Australien und Kanada produzierte Film hat in Wiesbaden seine europäische Premiere, bevor er bei ARTE gesendet wird. Er gibt mit faszinierenden Aufnahmen Einblicke in die Welt der Pilze, ihre Eigenschaften und Überlebensstrategien. Im Anschluss an die Preview folgt eine Diskussion mit der Pilzforscherin und Professorin Lynne Boddy, Cardiff University, der Mykologin Prof. Dr. Meike Piepenbring von der Goethe-Universität Frankfurt und dem Produktionsteam des Films.
Die Ausstellung Pilze – Nahrung, Gift und Mythen (bis 5. August 2018) ist in enger Zusammenarbeit mit dem Zentrum für Pilzforschung an der Goethe-Universität Frankfurt am Main entstanden. Neben den neuesten Forschungsergebnissen stellt die Schau mit lebensnahen Präparaten über 1000 Pilze vor, vom Riesenbovist bis zum winzigen Sumpfhaubenpilz.
Der Film wird bei freiem Eintritt im Rahmen der aktuellen Sonderausstellung Pilze – Nahrung, Gift und Mythen (11. Juni 2017 – 5. August 2018) gezeigt.
Am 19. Mai 2018 wird die Dokumentation um 21.40 Uhr auf ARTE ausgestrahlt.
Ein Film von Annamaria Talas
Produziert von Real to Reel
Redaktion: Linde Dehner
Ausstrahlung: 19.05.2018 um 21.40 Uhr auf ARTE Deutsche und französische Erstausstrahlung 52‘
Pilze existieren seit Anbeginn des Lebens. Sie sind weder Pflanze noch Tier, sie sind eine Welt für sich. Im Gegensatz zu Pflanzen, sind Pilze nicht von Sonnenlicht und Luft abhängig. Stattdessen „verschlingen“ sie lebendiges oder totes Gewebe. Mithilfe der Pilze bildet sich Boden, auf dem Pflanzen wachsen können. Dieses ursprüngliche Pflanzenwachstum führte zu einer Veränderung der Atmosphäre und löste die Evolution der Tiere aus. Es waren auch Pilze, die nach dem Aussterben der Dinosaurier die Erde erbten und wieder Leben ermöglichten.
Pilze sind die großen Überlebenskünstler der Natur, die einfallsreichsten und erfolgreichsten aller Lebewesen. Pilze wurden in den eisigen Temperaturen der Antarktis gefunden und gedeihen selbst an den Wänden des Reaktors von Tschernobyl. Sie wachsen auf unserem Essen, in unseren Lungen und auch unsere Haut ist mit ihnen bedeckt. Einige Pilzsporen können Millionen von Jahren inaktiv bleiben, ohne zu sterben. Die Sporen von Pilzen sind quasi überall. Viele davon sind für uns Säugetiere nicht nur ungiftig, sondern sehr nützlich. So hat uns die Hefe doch mit Brot und Bier das Überleben erleichtert. Andere Pilze können zu einer ernsten Bedrohung werden, denn nicht nur in Vancouver werden mysteriöse Krankheiten bekannt, die offensichtlich von Pilzsporen verursacht werden.
Die Dokumentation beschreibt, wie Pilze entstehen, sich gegen Naturgewalten behaupten und die Welt sogar gestaltet haben. Ein besseres Verständnis für das Überleben von Pilzen könnte es der modernen Medizin ermöglichen neue Medikamente zu entwickeln. Auch Penicillin geht auf einen Schimmelpilz zurück. Wird auch die nächste Generation von Antibiotika aus Pilzen entwickelt?
Fotos: Filmstill aus „Im Königreich der Pilze“ © Steve Axford