Fortführung des Lions-Agroforst-Projekts

Eine vielköpfige Lions-Delegation reiste im vergangenen Herbst in die Projektregion Gamole in Äthiopien, um sich vor Ort von der sinnstiftenden Verwendung der Projektmittel zu vergewissern. Mit dabei vom Lions-Club Hochheim Flörsheim der Projekt-Initiator Hans-Ulrich Hartwig (Neunter von rechts) mit Ehefrau Annemie (Vierte von rechts). Foto: Oliver Kopsch, Antonia Ruut Stiftung

(hn) In Kooperation mit der Stiftung Deutscher Lions, der Antonia-Ruut-Stiftung sowie dem Bundesministerium für Wirtschaftliche Zusammenarbeit hatte der hessische Lions-Distrikt im Jahr 2020 ein Agroforst-Projekt in Äthiopien initiiert. In den vergangenen fünf Jahren wurden erfolgreich Bäume gepflanzt, um sowohl der drohenden Versteppung der Projektregion Gamole entgegen zu wirken, als auch durch Beschattung höhere Erträge von darunter kultivierten Nutzpflanzen zu ermöglichen. Insbesondere die Ausbildung der Farmer durch lokale Projektpartner, beispielsweise zur optimalen Nutzung des spärlichen Regens, trug wesentlich zum Gesamterfolg bei.

Seinen Ursprung hatte diese Initiative beim Lions Club Hochheim-Flörsheim, dessen Club-Präsident Hans-Ulrich Hartwig im Jahr 2019 eine Informationsveranstaltung zum Klimaschutz in Afrika mit Professor Dr. Dr. Dr. h.c. Franz J. Radermacher organisiert hatte. Mit viel Beharrlichkeit und exzellentem Networking entwickelte Hartwig daraus das überregional unterstützte Lions-Projekt.

Dessen bisherige Bilanz ist beeindruckend: Entstanden sind ein großflächiges Demonstrationszentrum, 18 Trainingszentren und 9 eigenständige Baumschulen, mehr als 5 Millionen Setzlinge wurden gepflanzt. Die Schulung der über siebentausend Kleinbauern in praktischen Trainings bewirkte, dass diese die Vorteile der Agrofrostwirtschaft für ihre eigenen Ernten und Einkommen erkennen lernten: Deren Erträge wuchsen im Durchschnitt um dreihundert Prozent.

Mit finanzieller Unterstützung des Lions Clubs Hochheim-Flörsheim geht das Projekt nun in seine zweite Phase. Dabei gilt es, die bereits geschaffenen Infrastrukturen in den Trainingszentren und Gesundheitseinrichtungen, die Solaranlagen und Brunnen sowie die Wasserpumpen für das lebensnotwendige Trinkwasser in funktionsfähigem Zustand zu halten. Damit soll der ursprüngliche Projekterfolg langfristig gewährleistet und darüber hinaus jungen Menschen vor Ort eine berufliche Perspektive aufgezeigt werden.

Hierfür wird das vorhandene Ausbildungszentrum erweitert, um zukünftig praktische Kompetenzen in den Bereichen erneuerbare Energien, Wasseraufbereitung, Informationstechnologie und Sanitärinstallationen zu vermitteln. Junge Menschen werden sowohl in technischen Berufen wie Klempner und Elektriker ausgebildet als auch Studenten der Universität in Addis Abeba praxisnah geschult.

„Mit einem Bruchteil des ursprünglichen Projektbudgets können wir für einen nachhaltigen Erfolg unseres Agroforst-Projekts sorgen. Wir setzen auf bestehende Infrastrukturen und gewachsene Projekt-Partnerschaften auf, ohne Anfangsfehler zu wiederholen“, zeigte sich die zukünftige Distrikt-Governorin Dr. Bettina Wolf während der kürzlich in Bad Nauheim abgehaltenen Distriktversammlung begeistert von der Fortsetzung des in Hochheim und Flörsheim initiierten Projekts.

 

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