Ganz schön was los beim HGV-Hochheim
(aha) Bei der Jahreshauptversammlung des traditionsreichen Handwerker- und Gewerbeverein Hochheim 1899 e.V. (HGV) die offiziell von 19:42 Uhr bis genau 21:00 Uhr ging, war einiges los. Obwohl am Tagungsort, den Räumen im Café Duchmann mit seinen hohen Zimmerpflanzen, die meisten Beiträge sehr „durch die Blume“ gesprochen werden mussten, ging es schnell zur Sache. Viele Austritte aber auch drei Neueintritte darunter wir, das Weinstadtjournal, das vom 1. Vorsitzenden Werner Mäding als „die erfolgreiche Online-Zeitung für Hochheim“ bezeichnet wurde, die Event-Caterer von den Hochheimer Terrassen, die glücklicherweise den Hochheimer Hof wiederbeleben.
Das thematische Dreigestirn Weihnachtsmarkt / Verkaufsoffene Sonntage / lokales Konzept zur Kundengewinnung wurde von den Personalthemen überlagert. Ein Vorstandsmitglied und vier von sechs Beisitzern mussten ersetzt werden. „So viele gleichzeitig, waren es noch nie.“, wurde gemurmelt.
Verabschiedet aus dem Vorstand hat sich der bisherige Kassierer Clemens Weilbächer. Seine Nachfolgerin ist Sabine Maurer von der Versicherungsagentur Maurer in der Frankfurter Straße 88. Von den Beisitzern haben sich Gabi Siegfried, Norbert Lauck, Nathalie Heger und Kai Heinz verabschiedet.
Als Nachfolger wurden Peter Venitz, Christine Kreis von ArteModa in der Frankfurter Strasse 1, Beatrice Seidel vom Werbeatelier Seidel und Cornelia Ulbrich, Mitarbeiterin in der Rhein-Main-Bauelemente GmbH, beide im Weststadt-Center am Königsberger Ring ansässig, gewählt.
Auf dem Foto sind v.l.: Christine Kreis, Sabine Maurer, Beatrice Seidel und Cornelia Ulbrich.
Die Kasse wurde geprüft, alles hatte seine Ordnung. Der gesamte Vorstand und die Beisitzer wurden entlastet.
Neue Bürokraft
Natalie Heger legt aus beruflichen Gründen auch die Bürotätigkeiten die sie gegen eine Aufwandsentschädigung für den HGV übernommen hatte, nieder. Der Vorstand ist bei einer Gegenstimme und zwei Enthaltungen beauftragt, eine neue Bürokraft zu suchen.
Weihnachtsmarkt
Der erste vom Handwerker- und Gewerbeverein durchgeführte Weihnachtsmarkt 2016 war ein finanzieller Erfolg, auch weil ein städtischer Zuschuss von 6.000 Euro das erzielte Ergebnis stützt. Allerdings bliebe nichts übrig, wenn man die vielen ehrenamtlichen Stunden der Organisatoren marktüblich zu vergüten hätte. Aber die Organisatoren sagten in einer Stimme, es hat Spaß gemacht und sie sind stolz den Hochheimer Weihnachtsmarkt gerettet zu haben. Gleichzeitig herrscht Vorfreude auf den Weihnachtsmarkt 2017. Neue ehrenamtliche Mitkämpfer sind sehr herzlich willkommen.
Verkaufsoffene Sonntage
Zu den verkaufsoffenen Sonntagen konnte nicht viel Neues erzählt werden. Die verkaufsoffenen Sonntage in der vergangenen Form als Familienfest wird es nicht mehr geben, solange die Politik nicht den Anlassbezug streicht. (Vgl.: Der Verkaufsoffene Sonntag mit Volksfestcharakter ist tot. ) Für diejenigen, die sich fragen, was will diese Allianz für den Sonntag eigentlich und wer ist das, hier der Link zur Seite.
Konzept zur Kundengewinnung
Durch den Wegfall der verkaufsoffenen Sonntage möchte der Vorstand nun etwas zum Ankurbeln der Geschäfte tun. Der Vorschlag, ein Konzept zur Kundengewinnung gegen Amazon und eBay zu entwickeln, wurde dankend aufgenommen und sofort kontrovers diskutiert.
Schnell wurde klar, dass die Zeit an diesem Abend nicht dafür ausreichen wird, die verschiedenen Aspekte und Bedürfnisse der Handwerker, des Handels und der Dienstleister zu besprechen. Ein Aspekt wird sicherlich sein, Laufkundschaft für die Ladengeschäfte zu generieren bzw. zu halten. Ein anderer Aspekt könnte ein Anschluss an das Buy Local Marketing sein, die Käufer daran erinnern möchte, wie wichtig es ist, lokal oder regional einzukaufen, „Was krieg ich da und was kostet es?“ höre ich eine Teilnehmerin hinter den Blumen sagen.
Ich würde nie bei amazon einkaufen
Ganz besonders weit gehen die Meinungen und Einschätzungen beim Thema Internet auseinander. Das geht von „ich habe noch nie … und ich würde auch nie bei Amazon einkaufen“, bis „wir kriegen unsere Auslastung seit 10 Jahren allein über facebook“.
Bei der Digitalisierung sind die Mitglieder des HGV’s offensichtlich ganz unterschiedlich entwickelt. Von nichts im Internet bis Web 2.0* ist alles vorhanden. In der Diskussion wurde aber ein Konsens gefunden, dass es nicht um online oder offline geht, sondern um Hochheim, und das Handwerker und Gewerbetreibende ein Auskommen in Hochheim haben, damit ein lebendiges und lebens- und liebenswertes Stadtbild erhalten bleibt.
Allerdings weiß auch jeder, das 70% oder mehr der Bevölkerung ein Smartphone haben und diese Entwicklung nicht zurückgedreht werden kann, sondern dass dafür Konzepte her müssen die mehr als nur freies WLAN bieten. Und diese Konzepte müssen den unterschiedlichen Geschwindigkeiten und Bedürfnissen der Mitglieder angepasst werden. Mobile Commerce* (vgl. auch Handel und Gewerbe im Wandel) ist auch eine Chance und nicht nur eine Gefahr für den stationären Handel und das Gewerbe.
Der Vorstand wurde aufgefordert, einen neuen Termin zu finden, an dem möglichst viele Handwerker und Gewerbetreibende (auch die die nicht im HGV organisiert sind) sowie die Stadt und die Wirtschaftsförderer der Stadt eingeladen werden, um Aktivitäten für 2018 zu diskutieren. Jeder Anwesende ist bis dahin aufgefordert, sich Gedanken zu machen.
*Erläuterung der Redaktion:
Das Web 1.0 bezeichnet die digitale Veröffentlichung von vorher auf Papier befindlichen Informationen. Eine Sammlung von Webseiten. Webseiten die man anschaut oder liest.
Web 2.0: Webseiten und Inhalte werden interaktiv. Jeder Nutzer kann Inhalte online stellen, weiterverbreiten, kommentieren etc. Beispiele des Web 2.0 sind z.B. Youtube – der Nutzer konsumiert Inhalte, kann aber auch Inhalte selbst erstellen/hochladen, weitere Vertreter sind Wikipedia, Facebook und viele weitere, die wir in der Zwischenzeit (fast) alle kennen.
Das Web 3.0 ist noch Zukunftsmusik und wird das sogenannte Internet der Dinge sein. Wenn z.B. Ihr Auto weiß welche Stadt sie meinen wenn Sie Stadt sagen und wohin Sie sonntags am liebsten fahren. Oder der Kühlschrank erkennt dass keine Milch mehr da ist und diese selbständig nachbestellt.
Mobile Commerce bezeichnet kommerzielle Aktivitäten bis hin zu Bestellung, Lieferung und Kauf die nicht nur mit dem Smartphone möglich sind, sondern dafür optimiert wurden.