Schönes Ehrenamtsdankeschön mit Stephan Dierichs im Weinbaumuseum
Am Samstag wurde das Ehrenamtsdankeschön im Hochheimer Weinbaumuseum gefeiert. Linda Traut vom Kulturamt der Stadt begrüßt die anwesenden Ehrenamtlichen und bedankt sich für deren Engagement für das kulturelle Leben in Hochheim. Ohne die Ehrenamtlichen könnte weder das Otto-Schwabe-Museum, das Weinbaumuseum noch die Kunstsammlung regelmäßig geöffnet werden.
Das kulturelle Angebot der Stadt ist nur denkbar, weil es Ehrenamtliche gibt, die bereit sind einen Teil ihrer Freizeit dem Kulturangebot der Stadt zu widmen.
Dirk Krams vom Kulturamt untermauert die Aussage mit den Daten aus der Tourismus-Studie der Stadt Hochheim am Main, die im vergangenen Herbst veröffentlicht wurde. Dort wurde der wirtschaftliche Umsatz des Tourismus in Hochheim auf 27 Mio € jährlich beziffert und die Kultur hat daran einen wichtigen Anteil. Auch hier zum runterladen:
Ganz besonders erwähnenswert ist aber: Die Kulturellen Angebote in Hochheim am Main tragen sich selbst. Der Kulturbereich in Hochheim ist kein Zuschussgeschäft, sondern trägt sich, nicht zuletzt durch das Engagement der ehrenamtlichen Bürger, selbst.
Als Dankeschön dafür, hat das Kulturamt eine Weinlesung mit dem Autor, Winzer und Schauspieler Stephan Dierichs organisiert.
Zu drei interessanten Probenweinen, liest und spielt Stephan Dierichs mal leise säuselnd, mal polternd laut „Geschichten um den Wein, das Leben und die Liebe“, und zeigt sein ganzes Vorlesekönnen und seine Interpretationskraft.
Der 1. Proben-Wein ist eine Seltenheit: Ein Cabernet Blanc aus Meissen in Sachsen. Das Weinanbaugebiet Sachsen an der Elbe ist ungefähr doppelt so groß wie die Weinlagen in Hochheim, Kostheim und Wicker. Der Wein der Neu-Züchtung aus den neunziger Jahren überzeugt mit Frische und Finesse und liegt im Geschmack zwischen Sauvignon blanc und Riesling.
Die passende Weißwein-Geschichte in der Sylvaner, Müller-Thurgau und Riesling eine Rolle spielen heißt „Trink’ den Wein deines Lebens“ und nichts mehr wird so sein wie es war.
Der 2. Proben-Wein ist eine schwerer Primitivo aus Süditalien, aus Apulien. Der lange nicht besonders gewürdigte Primitivo feiert bei uns als kalifornischer Zinfandel große Erfolge in den Supermarktregalen. Dieser hier kommt aus dem Weinhandel, ist trocken ausgebaut und geht mit seinen 15% Alkohol schon beim ersten Schluck ins Blut.
Die passende Rotweingeschichte heißt „Schuld war nur der Dornfelder“ und belehrt am Ende, sich nicht mit einer pfälzischen Weinkönigin anzulegen.
Der 3. Proben-Wein ist ein weißer Bordeaux. Das Cuvée aus Sémillon, Sauvignon blanc und Muscadet ist vollmundig, fruchtig, fast süß. Das ist schon ein echter Dessertwein.
Die passende Geschichte erzählt von Kathrin, die ihr ‚blind date’ ausgerechnet in einem Lokal mit „Kennenlernweinwoche“ hat. Hier ist jedes 2. Glas gratis und beim längeren Warten zeigt dies schon eine Wirkung beim Warten…
Und zum Abschluss gab es noch eine Geschichte als Zugabe: „Der Wein für die goldene Hochzeit oder der Mann, der auch einen Adjektivhandel aufmachen könnte.
Der Abend war kurzweilig und bereitete den geladenen Gästen aber auch dem Vorleser sichtlich Spaß.
Beitragsbild: Stehend v.L. Dirk Krams, Linda Traut und Stephan Dierichs