45 Jahre Partnerschaft mit dem CEMAR in Pombal (Brasilien)
(hs) – Im März 1976 waren die beiden jungen Hochheimer Gerti und Heribert Schlosser als Entwicklungshelfer des Deutschen Entwicklungsdienstes (DED) in Pombal/Pb., einer Kleinstadt im armen Nordosten Brasiliens angekommen. Mit dieser Ankunft begann eine Projekt-Partnerschaft, die nunmehr schon 45 Jahre lebendig ist.
Innerhalb des Entwicklungsdienstes der beiden Schlossers wurde die „Creche Pequeno Príncipe“ gegründet, eine Tagesstätte für sehr bedürftige Kinder.
Daraus erwuchs das „Haus der Straßenkinder“ und späterhin das Centro de Educagäo lntegral Margarida Pereirada Silva, das Zentrum für eine allumfassende Bildung und Entwicklung, kurz CEMAR, für Kinder, Jugendliche und junge Heranwachsende aus sozial prekären Verhältnissen.
Dieses im Bundesstaat Paraíba als vorbildlich angesehene Sozialprojekt hat von Anfang an finanzielle Unterstützung aus Hochheim erfahren dürfen: von Privatpersonen, Kindergärten, Schulen, kirchlichen Gruppierungen, Vereinen, Institutionen, Geburtstagsfeiern, Hochzeiten, Benefizkonzerten, Weltladen-Erlösen und zahlreichen anderen Aktionen… – organisiert durch die Mitglieder der „Aktionsgruppe Dritte Welt e.V.“
Es wurde jedoch auch Wert darauf gelegt, dass diese Partnerschaft „keine Einbahnstraße“ mit der finanziellen Hilfe blieb, sondern ein regelmäßiger Austausch auf persönlicher Ebene wurde auch gepflegt. Gegenseitige Besuche verstärkten das Verständnis und die Freundschaft miteinander in dieser einen Welt. Besonders eindrucksvoll und nachhaltig waren der Besuch einer Pombalenser Jugendgruppe des CEMAR im Jahr 1996 und der mehrtägige Projektbesuch einer zwanzigköpfigen Gruppe der Hochheimer katholischen Pfarreien in Pombal mit dem damaligen Pfarrer Markus Schmidt vor fünf Jahren. Seitdem ist das CEMAR das offizielle Partnerschafts-Projekt der katholischen Gemeinde.
Weitere ausführliche Informationen mit Fotos unter: www.kath-hochheim.de/weltkirche. Hier den Button „CEMAR“ drücken.
Im Februar wurde zur Information der Projektpartner das aktuelle „Brasilien-Info Nr. 80“ veröffentlicht, hierin ist zu lesen: „Die Corona-Pandemie ist eine Krisenerfahrung der gesamten Menschheit. In Brasilien sind die Infektionszahlen neben den USA die zweithöchsten der Welt. Unter dem Präsidenten Jair Bolsonaro hat Brasilien den Rückwärtsgang eingelegt. Soziale und kulturelle Errungenschaften werden systematisch demontiert, die Armut nimmt erneut zu und im Bildungssektor wird stark gekürzt…“ Auch im Umfeld des CEMAR sind bisher zahlreiche Corona-Tote zu beklagen. Während der ganzen Pandemie haben sich das CEMAR als eine Institution engagiert in der Mobilisierung, Artikulierung und Durchführung von solidarischen Aktionen für Familien aus sozial schwierigen Verhältnissen. Im Zuge verschiedener Hilfsprogramme werden viele bedürftige Familien mit Lebensmitteln und Hygienemaßnahmen versorgt.
Die Partnerschaft und Solidarität mit den Menschen des CEMAR wird weiter leben und die Freundschaft ist wichtiger und notwendiger denn je – getreu der Spruchweisheit „Wahre Freunde erkennt man leichter, wenn das Leben schwerer wird.“
Das Hilfswerk MISEREOR hat die Spendenverwaltung für das CEMAR übernommen. Hierfür steht nachfolgende Kontoverbindung bereit:
MISEREOR – IBAN: DE75 3706 0193 0000 1010 10; Verwendungszweck: W30227 CEMAR Brasilien
Titelbild: Kinder der Einrichtung in Pombal
Bild: Die Margeritenblume, das Symbol der Einrichtung