Es leuchtet das Heimatmuseum
(sho) In den Hochheimer Museen sind Corona bedingt im November und Dezember alle Lichter aus. Dies ändert sich nun ab dem 04. Dezember im Otto-Schwabe-Heimatmuseum. Beim Vorbeischlendern in den Abendstunden können Passanten hell erleuchtete Scherenschnitte der Künstlerin Anna-Maria Schlemmer in der Fensterfront des Museums bestaunen.
Die Kunstwerke laden zum Innehalten und Träumen ein. Beim näheren Betrachten lassen sich Sterne, Engel und Waldtiere entdecken. Die Tiere wispern sich in den Zweigen Geschichten zu – welche sind der Fantasie des Betrachters überlassen. Bewusst hat sich die Künstlerin gegen das klassische, weihnachtliche Scherenschnittthema „Die Weihnachtsgeschichte“ entschieden und stattdessen eine frei geschnittene, phantasievolle Illustration kreiert, die Platz für das Erzählen von eigenen Geschichten lässt, „denn Weihnachten ist die Zeit der Geschichten“, so die Künstlerin Schlemmer.
Eigens für das Otto-Schwabe-Museum fertigte die, als „ANNAFABULI“ bekannte, Schattenkünstlerin die ausgestellten Scherenschnitte an. Der kreative Schwerpunkt der Künstlerin liegt in der Scherenschnittkunst, Schattenprojekten und dem Schattentheater. Die Schattenspielerin aus Hamburg war mit ihren bisher etwa 40 selbst konzipierten Stücken schon in der ganzen Welt unterwegs – von Russland über Kanada nach Ecuador. Dort spielte sie aus dem Bauchladen heraus, auf dem Tisch, auf der großen Bühne oder sogar vom Fahrrad aus.
Ursprünglich sollte die Künstlerin am 4. Dezember im Museum die Schnitte anfertigen und auch Workshops für Groß und Klein in der Kunst des Schattentheaters und des Scherenschnitts geben. Besonders bekannt ist der Scherenschnitt in der Volkskunst, etwa bei der Illustration von Märchen und in der Darstellung von Porträtsilhouetten. Bekannte Künstler wie Henri Matisse etablierten ihn im 20. Jahrhundert als eigene Kunstform. Die Technik des Papierschnittes geht auf China zurück, nach Europa gelangte der Papierschnitt erst im 18. Jahrhundert.
Weitere Informationen über das Otto-Schwabe-Heimatmuseum sind unter www.hochheim-tourismus.de zu finden.
Bilder: Anna-Maria Schlemmer