Herbstferien auf dem Bauernhof
Sechzehn Kinder und Jugendliche aus Hochheim im Alter von 11 bis 15 Jahren und ihre Betreuer und Betreuerinnen besuchten vom 17. bis 20. Oktober einen alten Biobauernhof in der Wetterau. Der Hof ist schon seit 1900 im Familienbesitz der Familie Koch und wird seit 1984 biologisch bewirtschaftet. Das Ziel der Hofgemeinschaft ist es, den Gästen einen Einblick in das Hofleben zu bieten, den Kreislauf der Produktion von Lebensmitteln kennen zu lernen und die Tierhaltung vor allem den jungen Gästen nahe zu bringen. Das Herzstück des Hofes ist die Milchviehherde.
Die Milchkühe übten auf die Jugendlichen eine besondere Faszination aus. Schon vor dem Sonnenaufgang bis spät in die Nacht hinein, beschäftigten sich die Kinder und Jugendlichen mit den Kühen. Alle hatten den Steckbrief einer Kuh bekommen, um sie während des Aufenthaltes zu beobachten und besser kennenzulernen.
Einzig die Babykatzen bekamen fast so viel Aufmerksamkeit wie die Kühe. Berta, das Schwein, Hofhund Leo, die Ziegen und Gänse erhielten kaum Streicheleinheiten dafür aber jede Menge abwechslungsreiches Futter.
Die Hochheimer Kinder und Jugendlichen durften als erste Gruppe ein neues bauernhofpädagogisches Angebot ausprobieren. Alex, der Helfer auf dem Hof, erntete gemeinsam mit der Gruppe 16 Säcke Äpfel um daraus Apfelsaft zu pressen. Am Nachmittag nahm Uli, die Hofmanagerin, den neuen Häcksler und die neue Saftpresse zum ersten Mal in Betrieb. Unermüdlich wurden die gesammelten Äpfel gewaschen, in die Häckselmaschine geworfen und anschließend in die Saftpresse gefüllt. Ein Arbeitsprozess der viel Aufmerksamkeit und Ausdauer erforderte. Das Ergebnis waren 200 Liter Apfelsaft und der Lohn der Arbeit, frisches selbstgemachtes Apfelmus und für jedes Kind eine große Flasche Saft für Zuhause.
Waldkugelbahnen waren ein weiteres Highlight
Der naheliegende Wald lud zum ausgiebigen Erkunden und für naturpädagogische Spiele ein. In der Nähe eines Wichtelpfades, vom örtlichen Waldkindergarten angelegt, schlug die Gruppe ihr Lager auf. Erfindungsreichtum, Begeisterung und Teamarbeit waren beim Bau von fünf Waldkugelbahnen gefragt, die in Kleingruppen geplant und umgesetzt wurden. Auf einer Waldkugelbahn legt eine Bocciakugel einen bestimmten Weg zurück. Die Bahn selbst wird nur aus vorhandenem Naturmaterial gebaut und soll verschiedene Vorgaben erfüllen. Zum Beispiel muss die Bocciakugel einmal die Bahn verlassen und wieder darauf zurückkehren, ein Geräusch produzieren, einmal fürs Auge unsichtbar sein und eine bestimmte Länge haben. Viel Applaus gab es für die Teams bei den abschließenden Präsentationen.
Am selben Ort zu nächtlicher Zeit wurden Bäume zu Waldgeistern. Mit einer Scheibe Ton und viel Phantasie entstanden im Fackelschein furchterregende Wesen. Nach einer gruseligen Nachtwanderung konnte die Stimmung beim beliebten Spiel „Werwolf“ noch einmal aufleben. Danach war an ruhigen Schlaf nicht mehr zu denken.
Organisiert wurde die Herbstferienfreizeit von Petra Pfeffermann, Jugendarbeiterin der Stadt Hochheim am Main, Anna Meißner, Jugendmigrationsdienst Main-Taunus und Peter Stoll von der Jugendförderung des Main-Taunus-Kreises. Komplett war das Team mit dem Betreuer Daniel Harer, der vom Jugendamt des Main-Taunus-Kreises finanziert wurde.
(Bild: Stadt Hochheim, Text: Dirk-André Krams