Verfahren im MTK-Rettungsdienst werden laufend optimiert – Bericht vorgelegt
(kf/mtk) – In den vergangenen Jahren hat der Main-Taunus-Kreis die Abläufe beim Rettungsdienst mit digitalen und anderen technischen Mitteln weiterentwickelt. Das geht aus einem Bericht hervor, den Landrat Michael Cyriax dem Kreisausschuss vorgelegt hat. „Eine schnelle und zuverlässige Versorgung der Patienten ist unser oberstes Ziel“, fasst der Landrat zusammen. „Daher werden wir weiter daran arbeiten, die Prozesse zu optimieren.“
Als aktuelles Beispiel nennt Cyriax eine Weiterentwicklung bei der elektronischen Dokumentation. Eine vor rund einem halben Jahr eigeführte Schnittstelle verkürze deutlich den Austausch zwischen der Zentralen Leitstelle und den Einsatzkräften. Die Besatzungen von Notarztwagen, Rettungswagen und Krankentransport erhalten auf einem Tablet im Fahrzeug alle wichtigen Daten zum Einsatz. Mit diesem System können Patienten- und Einsatzdaten auch elektronisch weiterübermittelt werden, etwa an eine aufnehmende Klinik. „Das alles spart Einsatzkräften, Kliniken und auch Arztpraxen Zeit bei der Patientenerfassung und beschleunigt so die Prozesse“.
Zudem hat der Main-Taunus-Kreis das so genannte SaN-Projekt gestartet. Geht ein Notruf in der Zentralen Leitstelle ein, der eher ein Fall für den Ärztlichen Bereitschaftsdienst (ÄBD) ist, werden die Patientendaten direkt an den ÄBD übermittelt. Mit dem gleichen System können Einsatzkräfte, wenn es sich nicht um einen Notfallpatienten handelt, diese Person in einer Arztpraxis vorstellen und müssen ihn nicht in die klinische Notfallambulanz bringen.
Bei der Wahl, welche Rettungsfahrzeuge zu einem Notfallort geschickt werden, setzt der Kreis GPS-gestützte Systeme ein. Damit kann die Zentrale Leitstelle erkennen, wo sich welches Fahrzeug gerade befindet. Dieses Verfahren ermöglicht auch eine Zusammenarbeit mit anderen Leitstellen über Kreisgrenzen hinweg.
Über eine spezielle Internetplattform können die Zentralen Leitstellen in Echtzeit feststellen, in welchen Krankenhäusern der Region Plätze und Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung stehen, und die Einsatzkräfte mit dem Patienten dorthin schicken. Eine solche elektronische Zuweisung ist aber auch direkt vom Notarztwagen aus möglich. Künftig sollen sämtliche Einsatzfahrzeuge im Main-Taunus-Kreis damit ausgestattet werden.
Der Bericht listet noch weitere Maßnahmen und Neuerungen der vergangenen Jahre auf, auch Modernisierungen bei der Ausbildung von Einsatzkräften.
Wie aus Zahlen des Kreises hervorgeht, wurden im Jahr 2021 insgesamt rund 42.800 Rettungsdiensteinsätze gefahren. Dazu zählen Notfalleinsätze, Notarzteinsätze und Krankentransporte. Damit hat sich die Gesamtzahl der Einsätze in den vergangenen 30 Jahren in etwa verdoppelt.
Bild: Rettungsfahrzeuge vor der Rettungswache in Flörsheim/Wicker
Bildnachweis: Main-Taunus-Kreis