Schneller mit dem Zug von Wiesbaden zum Frankfurter Flughafen: Planungen für die Wallauer Spange schreiten voran
Bahn reicht Planfeststellungsunterlagen beim Eisenbahnbundesamt ein • Vier Kilometer langer Lückenschluss zwischen Wiesbaden und dem Frankfurter Flughafen geplant • Kürzere Fahrzeiten und attraktive Verbindungen zwischen Frankfurt, Wiesbaden und Darmstadt
(Frankfurt, 4. Januar 2023) Auf dem Weg für eine bessere Zugverbindung zwischen Wiesbaden, Frankfurt und Darmstadt ist ein weiterer wichtiger Schritt getan: Mit dem Jahreswechsel hat die Deutsche Bahn (DB) beim Eisenbahn-Bundesamt die Unterlagen zum Planfeststellungsverfahren für die Wallauer Spange eingereicht.
Darin enthalten sind neben einem 108 Seiten umfassenden Erläuterungsbericht weitere Anlagen wie Lagepläne, ein Baulogistikkonzept oder Informationen zum geplanten Haltepunkt bei Wallau/Delkenheim.
Interessierte können einen Großteil der Unterlagen bereits jetzt auf der Website zum Projekt (www.wallauer-spange.de) einsehen. Baubeginn ist für das Jahr 2025 geplant. Die Inbetriebnahme der vier Kilometer langen Strecke ist für Ende 2027 vorgesehen.
Tarek Al-Wazir, Hessischer Minister für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Wohnen: „Kurze Strecke, große Wirkung: Die nur vier Kilometer lange Wallauer Spange schließt eine Lücke im hessischen Schienennetz. Sie macht die Bahn im Rhein-Main-Raum deutlich attraktiver, denn die Reisezeit zwischen dem Wiesbadener Hauptbahnhof und dem Fernbahnhof des Frankfurter Flughafens halbiert sich von 32 auf 16 Minuten.
Vom neuen Haltepunkt bei Wallau/Delkenheim aus können Pendlerinnen und Pendler Wiesbaden in die eine und den Flughafen in die andere Richtung künftig sogar in nur acht bis neun Minuten erreichen. Die Wallauer Spange ist auch die Voraussetzung für den Hessen-Express, der die Fahrzeit zwischen Wiesbaden und Darmstadt um ein Drittel auf 30 Minuten verkürzen wird.
2016 hatte ich dem damaligen Vorstandsvorsitzenden der DB AG, Rüdiger Grube, vorgeschlagen, die Wallauer Spange als vorgezogenes Projekt aus der Gesamtmaßnahme Rhein/Main-Rhein/Neckar auszugliedern und vorab zu realisieren. Von den damaligen ersten Ideen im „Spitzengespräch“ von Bahn und Landesregierung bis zur Einreichung der Planungsunterlagen hat es sechs Jahre gedauert, was eine lange Zeit, aber für ein Schienenprojekt trotzdem ziemlich schnell ist. Ich freue mich sehr, dass die DB dieses Projekt weiter zügig vorantreibt.“
Prof. Knut Ringat, Geschäftsführer und Sprecher der Geschäftsführung des Rhein-Main-Verkehrsverbundes: „Mit der Wallauer Spange können wir ein ganz neues Produkt für unserer Fahrgäste anbieten: Den „Hessen-Express“. Nicht nur die drei Städte Wiesbaden, Darmstadt und Frankfurt rücken hierdurch näher zusammen, sondern auch der Flughafen ist dann aus Wiesbaden und Darmstadt nur noch rund eine Viertelstunde Fahrt entfernt.
Der Hessen-Express wird auf der neuen Verbindungsstrecke zwischen dem Wiesbadener Hauptbahnhof und dem Fernbahnhof des Frankfurter Flughafens in Wallau/Delkenheim außerdem einen Zwischenstopp einlegen und von dort weiter nach Darmstadt bzw. Frankfurt fahren.
Mit der Wallauer Spange machen wir die Schiene nicht nur für alle Darmstädter oder Wiesbadener, sondern für einen Einzugsbereich von Millionen von Menschen in Hessen und Rheinland-Pfalz attraktiver. Außerdem bekommen wir mit der Wallauer Spange endlich neue Schienenwege, welche die bestehenden ergänzen und entlasten.“
Gerd-Dietrich Bolte, DB Netz AG, Leiter Infrastrukturprojekte Mitte: „Der Ausbau der klimafreundlichen Schiene in Hessen geht stetig weiter voran. Sei es mit dem Bau der eigenen Gleise für die S6 zwischen Frankfurt West und Bad Vilbel, dem Ausbau Knoten Frankfurt-Stadion und den Planungen für die Nordmainische S-Bahn, dem neuen Fernbahntunnel oder auch der Wallauer Spange. Mit dem Einreichen der Planfeststellungsunterlagen haben wir auch bei diesem Projekt einen wichtigen Meilenstein erreicht.“
Die Wallauer Spange ist Teil des Infrastrukturentwicklungsprogramms Frankfurt RheinMain plus, das das Land Hessen, die Stadt Frankfurt am Main, der Rhein-Main-Verkehrsverbund und die DB AG gemeinsam vorantreiben.
Beitragsbild: FRMplus