Die höchste Brauereidichte des Planeten

Vor dem Hintergrund des Maintals und auf dem Gipfel des 539 Meter hohen Staffelbergs stellte sich die Reisegruppe des Lions Clubs Hochheim-Flörsheim zum Gruppenfoto. Foto: Lions Club Hochheim-Flörsheim, Veit Kappen

(hn) Lions-Präsidenten organisieren traditionell eine Präsidentenreise, mit der sie den Mitgliedern über ein Wochenende ein Ziel ihrer Wahl nahebringen. Die Lücke zwischen zwei verregneten Wochenenden nutzte der Lions Club Hochheim-Flörsheim zu einem Besuch von Bamberg und Umgebung

Die „höchste Brauereidichte auf diesem Planeten“ hatte Lions-Präsident Veit Kappen den dreißig mitgereisten Mitgliedern und ihren Familienangehörigen versprochen, und in der Tat wird das Kulturgut Bier in der Weltkulturerbe-Stadt Bamberg an zahlreichen Stellen zelebriert. Unweit der Altstadt mit ihren pittoresken Gässchen und zahlreichen Brücken untergebracht, konnten die Lions alle innerstädtischen Wege leicht zu Fuß zurücklegen.

So nutzen die Frühankömmlinge nach individueller Anreise bereits den Freitagabend für eine erste Bierprobe. Später traf sich die Gruppe zum urigen Abendessen am Fuße des Doms inmitten der Altstadt, um unter anderem zwischen Krustenschäuferla und Braumeisterschnitzel die Qual der Wahl zu haben. Nebenan wusste derweil ein Filmteam das historische Ambiente zu würden – die Dreharbeiten für „Die Schule der magischen Tiere 4“ waren in vollem Gange.

Der Samstag mit der Extrameile

Für den Samstagvormittag galt es wieder fit zu sein. Zu früher Stunde wurde zum Aufbruch nach Bad Staffelstein geblasen, wo eine gemeinsame Wanderung auf den 539 Meter hohen Staffelberg auf dem Programm stand. Der Weg führte an zahlreichen Wegkreuzen und wild wucherndem Hopfen vorbei zum Franziskanerkloster „Vierzehnheiligen“ mit seiner imposanten Basilika, wo gerade zur Überraschung aller und bei lautstarker Anfahrt dutzender Oldtimer eine Traktoren-Wallfahrt stattfand. Um allzu starke Steigungen zu umgehen, legte die Lions-Gruppe etliches an Wegstrecke zurück, ehe die Brotzeit auf dem Staffelberg bei bester Aussicht für Stärkung sorgte.

Wieder im Tal angekommen folgte der Besuch des Korbmarktes in Lichtenfels. Die gesamte Innenstadt war Ausstellungfläche und Werkstatt zugleich, denn sie bot beste Gelegenheiten, den Handwerkern beim Flechten über die Schulter zu schauen. Natürlich konnten die so entstandenen Körbe, Taschen, Strohhüte und Strandkörbe auch käuflich erworben werden. Nützliches und Praktisches, oder einfach nur Schönes und Dekoratives, sogar raumhohe geflochtene Kunstwerke waren im Angebot.

Wem nach der langen Wegstrecke auf den Staffelberg eher nach Sitzen zumute war, fand ein umfangreiches Bühnenprogramm mit musikalischer Unterhaltung ebenso vor und wie Autogramme gebende Korbstadtköniginnen.

Ehre wem Ehre gebührt

Lions-Past-Präsident Marcus Neuhaus überreicht der sichtlich überraschten Petra Riehl die „Medal of Merit“. Diese höchste Auszeichnung, die ein Lions Club an Nichtmitglieder vergeben kann, würdigt ihr Engagement als jahrelang im Hintergrund wirkende Unterstützerin, unter anderem zugunsten des Antoniushauses.
Foto: Lions Club Hochheim-Flörsheim, Holger Nicolay

Durch das Abendessen im Hotelrestaurant war auch zum Ausklang des mit Aktivitäten überaus reichen Tages für kurze Wege gesorgt. Dort überreichte Lions-Past-Präsident  Marcus Neuhaus der sichtlich überraschten Petra Riehl mit der „Medal of Merit“ die höchste Auszeichnung, die ein Lions Club an Nichtmitglieder vergeben kann. Petra Riehl, so seine Laudatio, ist seit Jahren eine der treibenden Kräfte im Hintergrund, die unter anderem die Weihnachtspräsente für den Erwachsenen-Wohnbereich des Antoniushauses organisiert und liebevoll verpackt.

Kultur am Sonntag

Angeblich konnten sich die beiden Stadtteile rechts und links des Linken Regnitzarms nicht darauf einigen, wo das gemeinsame Rathaus stehen solle, sodass das heutige Alte Rathaus auf einer Flussinsel als „neutralem Grund“ errichtet wurde. Davor die Reisegruppe des Lions Clubs Hochheim-Flörsheim.
Foto: Lions Club Hochheim-Flörsheim, Holger Nicolay

Am Sonntagvormittag stand eine Stadtführung durch Bambergs Altstadt auf dem Programm, welche die Gruppe über das auf einer Insel im Linken Regnitzarm stehende Alte Rathaus zu Dom, Neuer Residenz und in den Rosengarten führte. Viel Lehrreiches zu den über das ostfränkisch-deutsche Reich herrschenden Ottonen, deren letzter Kaiser Heinrich II nach Gründung zahlreicher Stiftungen (er blieb kinderlos) und des Bistums Bamberg später heiliggesprochen wurde, galt es darüber hinaus zu erfahren.

Bei Maultaschen oder Bratwurst, Krustenschäuferla oder Pfefferhähnchen sowie (alkoholfreiem) Bier nahmen die Lions nach der Bamberger Altstadt auch Abschied von der fränkischen Küche, ehe es wieder auf den Heimweg ging. „Der Wein hier hat mich nicht wirklich überzeugt“ ließ ein Lionsfreund bereits Samstagabend verlauten, aber damit hatte wohl auch niemand in der Stadt mit der „höchsten Brauereidichte auf diesem Planeten“ gerechnet.

 

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