White Winemaker of the Year 2017
„Der Preis kam überraschend. Keiner hatte eine Ahnung davon.“, eröffnet Dr. Franz Werner Michel, der Inhaber des traditionellen Familienweinguts DOMDECHANT WERNER, nachdem er von der Internationalen Ehrung als White Wine Maker of the Year 2017 erfuhr.
Die International Wine Challenge (IWC) ist ein Weinwettbewerb, der als der weltbeste, sorgfältigste und härteste gilt. Jeder einzelne Wein wird bei drei unterschiedlichen Veranstaltungen, von mindestens 10 verschiedenen Juroren, blind verkostet und beurteilt.
Die besten Weine einer Kategorie bekommen die Trophy, danach Gold-, Silber- und Bronze-Medaillen, weitere Auszeichnungen sind ‚great value’ und ‚Commended’. Selbst die Weine, die nur gelobt, also ‚commended’ werden, kann man getrost als erstklassig bezeichnen.
In diesem Zusammenhang kann man die Ehrung der IWC gar nicht hoch genug würdigen. Schließlich haben einfach alle 16 vom DOMDECHANT WERNER’schen Weingut eingesendeten Weine eine Medaille gewonnen. Wie die Jury schreibt, ist diese Auszeichnung: „a testament to Dr. Michel’s lifetime passion for creating fine wines, which this year saw every wine entered by his winery receive an IWC medal. Its impressive haul* included one Trophy, four Gold, eight Silver and three Bronze medals“.
Eine Auszeichnung für alle Hochheimer Weine
„Das ist ein toller Erfolg für Euer Haus, es ist aber auch ein Erfolg für Hochheim, für den Rheingau und für den Weinbau in ganz Deutschland.“, stellt Gunter Künstler, der die Laudatio hält, fest und prophezeit: „So ein Preis bringt Dynamik. Das ist gut für Euch, aber es ist auch gut für uns. Die Hochheimer Weine haben in London gewonnen. Das ist der Erfolg für die harte und konsequente Arbeit an Spitzenqualität. Vor hundert Jahren waren die Hochheimer Weine schon mal ganz vorne in der Welt. So ein Preis ist ein Indiz, dass wir auf dem rechten Weg sind.“
Nach der Würdigung des Einsatzes für den Weinbau auf nationaler und internationaler Ebene und die von Franz Werner Michel beendet Gunter Künstler ganz lyrisch mit den Worten: „Erstmal freuen! Es ist ein besonderer Grund zur Freude. Die Sonne scheint. Die Sonne scheint Dir ins Gesicht. Und das hast Du Dir verdient!“
Bewegt und dankbar entgegnet Franz Werner Michel: „Es ist am Ende des Tages ein Schönheitswettbewerb und bleibt immer Geschmackssache.“, und ergänzt: „Aber an der Stilistik der Weine muss schon was dran sein, wenn die immer wieder Preise gewinnen.“
Hier werden Rieslinge gemacht, die Geschichte schreiben
Mit einer Geste auf den Stein auf dem Tisch neben all den Urkunden und Trophäen sagt Dr. Michel: „Das ist der Hochheimer Stein, der Hochemer Staa – das ist das ‚terroir’, wie die Franzosen sagen, und es ist das Kleinklima am Südhang, mit Blick auf den Ausläufer des Rheingraben und die fehlende Höhenbewaldung – das sind beste Weinlagen.“
Dr. Michel betont: „Die Auszeichnung gilt für den Einsatz der ganzen Familie mit allen Mitarbeitern unter der verantwortlichen Leitung des langjährigen Betriebsleiters Michael Bott, der seit 1986 dabei ist und dem tollen Miteinander, das diesen Erfolg geholt hat.“
Hochwertige Qualitäten erfordern gesunde Trauben, schonende Ernte und Kelterung mit moderner Technik und mit schließlich behutsamer, temperatur-geführter Vergärung.
Respekt für den Riesling als Geschenk der Natur und als Kulturgut
Gesunde Trauben brauchen gesunde Reben. Die gedeihen nur in gesunden Böden. Im Weinberg bedeutet dies sorgfältigen Umgang mit Düngung, möglichst biologischem Pflanzenschutz und schonender Bodenbearbeitung.
„Nachhaltigkeit bedeutet in Hochheim Respekt für den Riesling als Geschenk der Natur und als Kulturgut, das über Generationen verantwortlich zu bewahren und stetig weiter zu entwickeln gilt“ erklärt Franz Werner Michel, in der siebten Generation Inhaber des Weinguts, mit großer Dankbarkeit.
Wir vom Weinstadtjournal gratulieren Dr. Franz Werner Michel und dem Team vom Domdechant Werner’schen Weingut ganz herzlich zu diesem außergewöhnlichen Erfolg.
Mehr Informationen zum Weingut gibt es unter http://weinstadtjournal.de/?p=4125
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Die Auszeichnung für den Inhaber bezieht sich aber nicht nur auf seine Leistungen im eigenen Familienbetrieb im späteren Altersruhestand, sondern schließt über 35 verantwortungsvolle Berufsjahre im Dienst des Deutschen Weines als Vorstandsmitglied des Deutschen Weinfonds -Anstalt des öffentlichen Rechts – und Geschäftsführer des Deutschen Weininstituts ein. Dort gehörten vor allem das internationale Gemeinschaftsmarketing für deutsche Weine mit einem Netzwerk über alle wichtige Exportmärkte und die Interessenvertretung für deutsche Weine als Mitglied der Delegation bei dem Internationalen Weinamt in Paris zu seinen Aufgaben.
Geboren 1932 in Berlin, folgten den Kriegswirren nach dem Abitur auf dem altsprachlichen Gymnasium in Wiesbaden zwei Gastsemester an der Forschungsanstalt in Geisenheim und eine Lehre als Gross- und Außenhandelskaufmann. Das folgende betriebswirtschaftliche Studium in Frankfurt und Upsala/Schweden schloss in Wien mit der Promotion über Agrarkredit ab. Es folgten drei Jahre wissenschaftliche Arbeit als Forschungsassistent am Seminar für Agrarwesen an der Universität Frankfurt mit Untersuchungen für die EWG / Brüssel, OECD / Paris und FAO / Rom. Franz Michel und seine Frau Oda haben vier Kinder und sechszehn Enkel. Die Tochter Catharina Mauritz ist als Nachfolgerin seit Jahren in die Betriebsführung verantwortlich eingebunden.