„Ohne Zweifel Gutenberg?“ ist auf der Zielgeraden
Wie sich das Gutenberg-Museum auf seine Sonderausstellung zum Gutenbergjahr vorbereitet – Eröffnung am Donnerstag, 20. September 2018 um 19 Uhr
Mainz. (wmg) In den Köpfen der Museumsmacher ist „Ohne Zweifel Gutenberg?“ fertig. Mit langem Blick hat das Gutenberg-Museum die Sonderausstellung über die „Erfindung des Buchdrucks in Europa und Asien“ vorbereitet. Jetzt hat der Endspurt begonnen: Eine Woche vor der Eröffnung am Donnerstag, 20. September, 19 Uhr, ist die Ausstellung zum Gutenbergjahr, in dem sich der Todestag des Erfinders des Buchdrucks mit beweglichen Lettern aus Metall zum 550. Male jährt, auf der Zielgeraden.
Alles ist bestens geplant: Welche Exponate verdeutlichen am eindrucksvollsten, wie und unter welchen Bedingungen der Buchdruck in Europa und in Asien entstanden ist? Woran lassen sich die jeweiligen Techniken am besten begreifbar machen, so dass die Gemeinsamkeiten und Unterschiede deutlich werden? Was vergegenwärtigt am anschaulichsten die Weiterentwicklungen und Auswirkungen der Druckkunst in der östlichen und in der westlichen Welt? Und wie schließlich wird das Ganze am Ansprechendsten präsentiert?
Über Monate arbeiteten der Technikhistoriker Dr. Volker Benad-Wagenhoff und die Kuratoren Dr. Cornelia Schneider und Dr. Claus Maywald vom Museum in enger Abstimmung mit Museumsdirektorin Dr. Annette Ludwig an Konzept und Inhalten. Gemeinsam mit dem Karlsruher Grafikdesign-Studio Magma entwickelte das Führungs-Team die Ausstellungsarchitektur: Die Schau sollte sich in einen europäischen und einen asiatischen Teil gliedern, rekonstruierte Druckerwerkstätten die jeweiligen Druckmethoden anschaulich machen, an interaktiven und digitalen Installationen sollten die einzelnen Arbeitsschritte detailliert nachvollziehbar werden. So der abschließende Plan.
Bei der anschließenden praktischen Umsetzung sind die Mitarbeiter aus dem ganzen Haus ebenso wie externe Mitstreiter gefragt. Exponate aus Asien? Die entsprechende Sachbearbeiterin unterstützt beim Ausleihen der Exponate aus Korea. Flyer, Plakate, Einladungskarten? Die Mitarbeiterin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit sorgte dafür – und dafür, dass die Medien über die Ausstellung berichten. Wie wird welches Ausstellungsstück in seiner Vitrine positioniert? Mit einzeln hergestellten Aufstellern stellt die Restauratorin sicher, dass jedes Exponat gut geschützt bleibt und bestens zur Geltung kommt. Eine andere Beleuchtung, und für die Eröffnungsfeier Tische, Stühle, ein Mikrofon? Die Haustechnik kümmert sich um Elektrik und Mobiliar. Für die Eröffnung Rednerlisten, Sitzplatzreservierungen, die Teilnehmerzahl? Das Vorzimmer erstellt und verwaltet die Listen.
Eine Woche vor Ausstellungseröffnung: Die Plakate hängen, der Ablauf für die Eröffnungsfeier mit hohen Gästen steht. Zeitgleich laufen Brandschutzsanierungen nach dem ablehnenden Bürgerentscheid zum Bibelturm, die das Ausräumen der Inkunabel-Abteilung notwendig machen.
Am Donnerstag, 20. September, um 19 Uhr wird das Gutenberg-Museum „Ohne Zweifel Gutenberg?“ eröffnen. Und mit dieser Ausstellung die Erfindung des Buchdrucks nicht, wie so häufig, entweder eurozentrisch zeigen, oder sich auf asiatische Verdienste fixieren. Sondern die beiden Positionen wertfrei gegenüberstellen – und damit Raum geben für einen fruchtbaren, interkulturellen Austausch über die Anfänge des Buchdrucks.
„Ohne Zweifel Gutenberg? Die Erfindung des Buchdrucks in Europa und Asien.“ Ausstellung zum 550. Todesjahr von Johannes Gutenberg, Gutenberg-Museum, Liebfrauenplatz 2, Mainz.
Eröffnung am Donnerstag, 20. September, 19 Uhr, Laufzeit anschließend bis 28. April 2019.
Infos: http://www.gutenberg-museum.de/
Bildunterzeilen:
Bild 1: Die Gutenberg-Werkstatt wird im Vorfeld der Ausstellung neu gestaltet. (Foto: Markus Kohz) © Gutenberg-Museum
Bild 2: Wenn die Gutenberg-Werkstatt fertig hergerichtet ist, müssen noch Putzeimer und Kehrblech zur Hand genommen werden. (Foto: Markus Kohz) © Gutenberg-Museum
Bild 3: Die Gutenberg-Werkstatt im Neuaufbau. (Foto: Markus Kohz) © Gutenberg-Museum