Gegen sexuelle Gewalt an Mädchen – Plakataktion von „Wildwasser Wiesbaden“ und dem Kreis

(jol/mtk) – Als einen „Beitrag im Kampf gegen sexuelle Gewalt an Mädchen“ wertet Erster Kreisbeigeordneter Wolfgang Kollmeier eine jetzt gestartete Plakataktion der Fachberatungsstelle „Wildwasser Wiesbaden“ in öffentlichen Bussen. Wie der Jugenddezernent mitteilt, wird mit Plakaten auf die Hilfsangebote der Fachberatungsstelle aufmerksam gemacht, mit der der Kreis kooperiert. „Wir wollen den Opfern zeigen: Ihr seid nicht allein; es gibt Hilfe“, fasst Kollmeier zusammen.

Nach Angaben von Kollmeier gingen beim Jugendamt des Main-Taunus-Kreises im vergangenen Jahr 178 Meldungen von Kindeswohlgefährdungen bei Jungen und Mädchen ein, im laufenden Jahr waren es bislang 141. Nahezu bei jeder Meldung habe sich ergeben, dass in unterschiedlichem Maß Unterstützung und Hilfe in der Familie nötig gewesen sei. Zudem gab es bei „Wildwasser Wiesbaden“ in beiden Jahren jeweils rund 30 Meldungen aus dem Main-Taunus-Kreis. Die Informationen zu sexueller Gewalt an Kindern und Jugendlichen kamen über die Betroffenen selbst, über Angehörige oder Fachkräfte und von Frauen, die in ihrer Kindheit von Gewalt betroffen waren. Auch hier führten Meldungen im Bedarfsfall zu kurz- oder längerfristigen Beratungen.

„Wildwasser Wiesbaden“ ist ein Verein gegen sexuelle Gewalt und unterhält seit 1987 in Wiesbaden eine Fachberatungsstelle. Nach Angaben der Geschäftsführerin Dr. Christine Raupp werden vornehmlich Mädchen und Frauen beraten, denen sexuelle Gewalt widerfahren ist, und Privatpersonen sowie Fachkräfte, die Mädchen, Jungen und Frauen unterstützen wollen. Außerdem organisiert die Beratungsstelle Fachtage, Fortbildungen und Präventionsveranstaltungen. Im MainTaunus-Kreis bietet sie kostenfreie Fortbildungen für Schulen und Jugendhilfeeinrichtungen an. Nähere Informationen gibt es auf der Seite www.wildwasser-wiesbaden.de.

Nach Angaben des Verkehrsdezernenten, Kreisbeigeordneter Johannes Baron, machen insgesamt 90 Plakate in Bussen der Unternehmen Transdev, HLB Hessenbus und DB Regio Bus auf die Angebote aufmerksam. Die Buslinien fahren im Auftrag der Main-Taunus-Verkehrsgesellschaft.

Mit seinen kurzen Wegen, seinen Freizeit- und Bildungsangeboten sei der MTK ein Kreis für Familien, so Kollmeier. Familienfreundlichkeit bedeute aber auch, „dass schnelle und kompetente Hilfe kommt, wenn Kinder vernachlässigt werden oder Gewalt droht“. Das gelte für Jungen und Mädchen gleichermaßen. Solche Unterstützung böten das Jugendamt, die Erziehungsberatungsstelle des Kreises, die Erziehungsberatungsstelle der Caritas Main-Taunus und „Wildwasser Wiesbaden“. Zudem arbeite das Jugendamt intensiv mit anderen freien Trägern und Institutionen zusammen.

Bild: Start der Plakataktion am Landratsamt. Es zeigt (v. l. n. r.) Roland Schmidt (Geschäftsführer der MainTaunus-Verkehrsgesellschaft), Kreisbeigeordneten Johannes Baron, die Sozialpädagogin Jaqueline Ruben von „Wildwasser“, die „Wildwasser“-Geschäftsführerin Dr. Christine Raupp, Ersten Kreisbeigeordneten Wolfgang Kollmeier und Katharina Freiin von Wiedersperg, Leiterin des Sozialen Dienstes beim Main-Taunus-Kreis.

Bildnachweis: Main-Taunus-Kreis