Frauen 40Plus: Besuch im Städelmuseum – 100 Jahre Kampf der Geschlechter
(14.1.2017, 13:30 Uhr, Bahnhof Hochheim)
Die Ausstellung „Geschlechterkampf. Franz von Stuck bis Frida Kahlo“ befasst sich mit der Beziehung zwischen Mann und Frau und deren Darstellung in der Kunst von der Mitte des 19. Jahrhunderts bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges.
Dabei werden nicht nur religiöse Szenen von Adam und Eva beleuchtet, sondern auch mystische Darstellungen in Werken von Franz von Stuck, Max Liebermann, Édouard Manet, Gustav Klimt, Edvard Munch und Frida Kahlo.
Die Führung übernimmt Heike Komnik, die schon zu Beginn des letzten Jahres kurzweilig Kunstgeschichte darlegte. Der Preis für die Führung beträgt 12 Euro pro Person zzgl. Kosten für Bahnfahrt. Treffpunkt ist um 13:30 Uhr am Bahnhof Hochheim. Teilnehmen können alle Interessierten, allerdings wird aufgrund der begrenzten Kapazität um Anmeldung bei Elisabeth Hofmann, Tel. 06146-401973 gebeten.
Hier gehts zum „Digitorial“ vom Städel.
Das Städel sagt zur Ausstellung:
IN EINER UMFASSENDEN SONDERAUSSTELLUNG widmet sich das Frankfurter Städel Museum vom 24. November 2016 bis 19. März 2017 einem zeitlosen Thema: der spannungsgeladenen Beziehung zwischen Mann und Frau und deren Darstellung in der Kunst. „Geschlechterkampf. Franz von Stuck bis Frida Kahlo“ beleuchtet die künstlerische Auseinandersetzung mit Geschlechterrollen und -beziehungen von der Mitte des 19. Jahrhunderts bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges.
Anhand von über 150 Werken zeigt die Ausstellung, wie kontrovers Künstlerinnen und Künstler der Moderne auf die Konstruktion von Geschlechtermodellen reagierten und wie sie Stereotypen, Idealbilder und Identifikationsfiguren in Malerei, Skulptur, Grafik, Fotografie und Film behandelten: Manche führten dem Publikum in ihren Werken überzogene Charaktereigenschaften der Geschlechter vor Augen oder untermauerten stereotype Rollenbilder. Andere griffen gängige Klischees an und versuchten, diese durch Strategien wie Ironie, Überzeichnung, Maskerade und Hybridisierung aufzubrechen. Die Geschlechterdifferenz – basierend auf einer traditionellen Assoziation von männlich und weiblich mit Begriffen wie aktiv/passiv, rational/emotional, Kultur/Natur, Staat/Familie – wurde im Verlauf des 19. Jahrhunderts immer stärker herausgearbeitet und hat nicht nur die ökonomischen, sozialen und politischen Strukturen, sondern auch die Kunst maßgeblich geprägt.
Die Ausstellung baut auf dem Sammlungsbestand des Städel Museums auf, der mit Gemälden von Max Liebermann, Edvard Munch und Franz von Stuck, Skulpturen von Auguste Rodin sowie Fotografien von Frank Eugene oder Claude Cahun wichtige Positionen in Bezug auf diese Thematik umfasst.
Anhand von bedeutenden Leihgaben werden bekannten Namen der Kunstgeschichte wie Hannah Höch, Édouard Manet, Gustav Klimt, Otto Dix oder Frida Kahlo gezielt kunsthistorische Entdeckungen zur Seite gestellt, die den Kanon um aussagekräftige Positionen erweitern, darunter Arbeiten von Leonor Fini, John Collier oder Gustav Adolf Mossa.
Vor dem Hintergrund der intensiv geführten Diskussionen um die Rollen von Frau und Mann bietet das Ausstellungsprojekt einen differenzierten Einblick in die Komplexität der Problematik und beleuchtet die kunsthistorische Dimension eines bis heute hochrelevanten gesellschaftspolitischen Themas.
Titelbild:
Franz von Stuck (1863–1928)
Adam und Eva, 1920–1926
Öl auf Holz, 98 x 93,5 cm
Städel Museum, Frankfurt am Main
Fotos: Städel Museum – ARTOTHEK