Abenteuerfahrt in die hohen Berge
(sh) 12 Jugendliche, drei ehrenamtliche Betreuer und eine Erlebnispädagogin verbrachten neun Tage in Latschau im Rätikon, um Abenteuer zu erleben und sich den Herausforderungen in den Alpen zu stellen. Absoluter Höhepunkt der Woche war die Hüttentour auf die Totalphütte mit anschließender Besteigung der 2965 Meter hohen Schesaplana, der höchste Berg des Rätikon über dessen Gipfel die Staatsgrenze zwischen Österreich und der Schweiz verläuft.
Aber es sind nicht die Vermessungszeichen und die Exaktheit der nüchternen Seehöhe, die die Gruppe zu solch anstrengenden Touren aufbrechen lassen, sondern wohl vielmehr der Gipfel selbst. Hier, wo die Welt zu Ende geht und der Blick in die Unendlichkeit schweift, fühlt sich jeder in der Gruppe geborgen und kann gleichzeitig seinen eigenen Gedanken nachgehen.
Sich gemeinsam ein Ziel setzen und sich auf den Weg machen, wissentlich, dass man von der Gruppe getragen und nicht im Stich gelassen wird, andere nach Kräften unterstützen und seinen Teil dazu beitragen, dass alles gelingt, ist wohl der Grund die Strapazen auf sich zu nehmen. Steinige Passagen, mit Ketten versicherte Kletterstellen und wegloses Gelände warten auf die Gruppe. Gegenseitige Rücksicht und Hilfestellungen sind bei allen selbstverständlich. Kein gefährlicher Übermut hat hier Platz, sondern nur die Achtsamkeit für sich selbst und seine Weggefährten. Der Gipfel am Ende ist dann, egal wie hoch, immer ein kleines Fest.
Ein weiterer Tag steht noch einmal ganz im Sinne des Felserlebnisses: Mit Gurten und Seilen bepackt, geht es zum nahegelegenen Kletterfels. Nach einer Einführung in das Sichern und die Knotentechnik, werden die ersten Seile eingehängt und es kann losgehen. Fast wird der Fels gestreichelt, bis der richtige Griff gefunden ist und ein beherzter Zug einen höher bringt. Das Gefühl von seinem Kletterpartner gut gesichert zu sein, gibt Mut und Sicherheit. Das Vertrauen in den Fels und den Partner lässt auch schwierige Stellen zu einer Genusskletterei werden und schnell stellt sich später am Abend die Frage, wer gibt mir im Alltag den äußeren und inneren Halt, um anstehende Aufgaben zu bewältigen.
Bei besten Verhältnissen ging die Abschlusstour am letzten Tag auf den Sattel der Mittagsspitze, von dem aus fast alle Ziele der Woche zu sehen waren. Aus den Rucksäcken wurden Brote, Käselaibe, Würste und Schokolade geholt und mit großem Appetit alles aufgegessen. Alle sind sich einig, die Tage gingen viel zu schnell vorbei und durch die tolle Gemeinschaft wurden die einzelnen Erlebnisse noch größer, tiefer und reicher.
Die Abenteuerwoche ist eine Kooperation zwischen evangelischer und städtischer Jugendarbeit, die von der Jugendarbeiterin Inge Seemann verantwortet wird. Cornelius Munck, Dominik Treier und Lars Eric Hientzsch waren als ehrenamtliche Betreuer dabei und haben es somit ermöglicht, das abwechslungsreiche Programm zu gestalten und anspruchsvolle Bergtouren zu unternehmen. Die Fahrt wird auch im nächsten Sommer wieder angeboten.
Der voraussichtliche Termin hierfür wird der 27. Juli bis 4. August 2018 sein.
Text und Bild: Stadt Hochheim