ADFC Main-Taunus testet Zweisystemfahrzeug der RTW
(adfc) Um halb elf am Samstagvormittag tauchten auf dem Bad Sodener Bahnhof Radfahrer auf. Fünf Personen, fünf normale Räder. Ihr Ziel: die für diesen Tag angesetzte Testfahrt der RTW (=Regionaltangente West) zwischen Bad Soden und Höchst, Abfahrt 10:44 Uhr.
Neue Wagen brauchen Platz für Kinderwägen, Rollstühle, Reisegepäck und Räder
Auf den ersten Blick Enttäuschung: Nur drei Räder durften pro Rad-Stellplatzbereich mitgenommen werden. Und genau dort „mussten“ sich alle mitfahrenden Fahrgäste aufhalten – wie im wirklichen Leben. Im Gegensatz zum wirklichen Leben wurde den ADFC Aktivistinnen und Aktivisten allerdings sehr freundlich alle Türen zum Einstieg angeboten und auch die Fahrrad-Stellplatzbereiche wurden von einer netten Karlsruher Begleiterin in RTW Bluse freigeräumt.
Alle sprechen von Multimodalität, aber wie soll das gehen ohne mehr Platz für die multimodalen Verkehrsteilnehmer?
Die ziemlich verbauten Rad-Stellplatzbereiche im Test-Fahrzeug, so die Auskunft der RTW Zugbegleitenden, wird es in den RTW Fahrzeugen der Zukunft so nicht geben. Großes Aufatmen in der Runde. Zur Verdeutlichung dieser Notwendigkeit beschrieben die ADFC Aktivisten die normale Berufsverkehrssituation von Bad Soden nach Höchst:
Immer mehr berufstätige Eltern pendeln mit Kind im Kinderwagen, denn die KITA ist die des Arbeitsgebers.
Immer mehr Pendler steigen mit Fahrrad in die Nahverkehrsbahn, denn sie legen damit einen Teil ihres Arbeitswegs zurück und ihr Rad ist zu teuer, um es sich am Bahnhof klauen zu lassen.
Die barrierefreie Zielarchitektur der RTW wird hoffentlich dazu führen, dass auch immer mehr Menschen mit Rollstühlen dieses Angebot nutzen.
Und schließlich wird nicht nur zu Messezeiten die Zahl der Fahrgäste mit Koffer hoch sein, denn das ist ja gerade der Clou an der neuen RTW-Achse: Man kommt ohne umzusteigen von Bad Soden zum Flughafen.
ADFC Main-Taunus sagt JA zu RTW PLUS Rad
Pünktlich um 10:53 Uhr rollte das Zweisystemfahrzeug der RTW in den Höchster Bahnhof ein. Schon bei der Fotopause wurde klar, dass sich die Rückfahrt wegen einer S- Bahnstörung im Bad Sodener Bahnhof um unbestimmte Zeit verzögern würde. Für den ADFC Main-Taunus kein Problem: Rauf aufs Rad und einfach zurückgestrampelt. In diesem Sinne war die Testfahrt der beste Beweis für die Potentiale einer kombinierten Nahmobilität auf der Schiene plus zwei Rädern.