Aktionsstand zum Pflegenotstand

(sh) Am Samstag, 20. Oktober 2018, ab 9.00 Uhr wird der Beirat für Inklusion einen Informationsstand am Wochenmarkt an der alten Malzfabrik zusammen mit dem VdK durchführen.

Ziel ist es, die Hochheimer Bürgerinnen und Bürger über die Problematik des Pflegenotstands zu informieren. Gleichzeitig werden Unterschriften für das Anliegen diese Missstände zu ändern gesammelt. Die Unterschriftenliste wird den politischen Gremien auch im Hinblick auf die Landtagswahl in Hessen 2018 übergeben.

Der Beirat für Inklusion, der Sozialverband VdK, der Seniorenbeirat der Stadt Hochheim am Main sowie die Ausschussmitglieder des Sozialausschusses haben sich intensiv mit der Schieflage in der Pflege beschäftigt.

Aktueller Anlass ist der Wegfall der sechs Plätze im „Beschützten Bereich“ für Menschen mit einer weit fortgeschrittenen Demenz in Hochheim. Auch im Main-Taunus-Kreis gibt es für Menschen mit Demenz und Verhaltensauffälligkeit keine Plätze im Pflegeheim mehr.

In der Sitzung des Ausschusses für Soziales und Kultur am 27. September 2018 forderten die oben genannten die Wiedereinrichtung bzw. den Erhalt der Plätze in Hochheim am Main und im Main-Taunus-Kreis.

Des Weiteren sprachen sie sich für die Einrichtung einer Pflegekammer in Hessen, die sich beispielsweise in Rheinland-Pfalz schon bewährt hat, aus. Die Pflegekammer soll dafür sorgen, dass die pflegerische Perspektive bei politischen Entscheidungen endlich zum Tragen kommt.

Die Hessische Regierungskoalition hat bereits 2014 im Koalitionsvertrag festgelegt, die Einführung einer Pflegekammer zu prüfen. Alleine im Jahre 2016 fehlten in Hessen über 8.700 Pflegefachkräfte. In vielen Ländern der EU und weltweit haben sich solche Institutionen seit langem bewährt.

Es liegen von verschiedenen Experten und Gremien geeignete Vorschläge zu strukturellen Änderungen vor. So sollte es einen einheitlichen bundesweiten Pflegekraftschlüssel geben, das Verhältnis Pflegekraft und Anzahl der zu Pflegenden sollte sich verringern, die Ausbildung sollte verstärkt und die Bezahlung verbessert werden.

All diese Punkte sollen helfen dazu beizutragen, dass sich die Situation in Hochheim in Bezug auf Menschen im „Beschützten Bereich“ und damit auch für Menschen mit einer weit fortgeschrittenen Demenz wieder verbessert.

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