Antoniushaus & Lions Club: Endlich wieder Begegnungen
(hn) Der Lions Club Hochheim-Flörsheim erfreut sich einer engen und bereits jahrelang währenden Kooperation mit dem Hochheimer Antoniushaus. Diese traditionellen Aktivitäten wurden nach langer, Pandemie-bedingter Pause in den vergangenen Wochen wieder aufgenommen.
Rasant auf dem Wasser
An einem der letzten, spätsommerlich warmen Nachmittage des Jahres ging es hinaus auf den Rhein bei Heidenfahrt. „Wheels on Water“ heißt das Aktionsangebot der Johanniter Hilfsgemeinschaft Mainz, deren 1. Vorsitzender der amtierende Lions-Präsident Alexander von Renz ist. So lag nahe, das Angebot der Mainzer Johanniter mit den Aktivitäten des Lions Clubs Hochheim-Flörsheim für das Antoniushaus zu kombinieren:
„Wir Johanniter sind nicht nur – wie allseits bekannt – im Rettungsdienst tätig, sondern neben vielen anderen Feldern auch im Fahrdienst. Mit der Expertise aus dem Transport von Körperbehinderten haben wir unser Rettungsboot so umgebaut, dass zwei Rollstühle im vorderen Bereich sicher fixiert werden können. Den Rest des für die meisten völlig neuen Gefühls, bei rasanter Fahrt über Wasser zu gleiten, übernehmen der 140-PS-Außenborder und die Wellen des Rheins.“
Drei Rollstuhlfahrer und sieben Fußgänger, begleitet von vier Betreuern aus dem Internat der Peter-Josef-Briefs-Schule, der Förderschule für Körperbehinderte im Antoniushaus, wollten diesen Spaß erleben. Mit einem zwölf Personen starken Helferteam um Regionalvorstand Stefan Jörg waren die Johanniter vor Ort, um bei Kaffee, Saft und Kuchen den Wartenden mit Malen und Stempeln die Zeit zu vertreiben. Denn nur in Kleingruppen konnte der von Berufsschifffahrt freie Rheinarm vor Heidenfahrt erkundet werden.
Die dortige Rampe am Campinglatz stellte die barrierefreie Zufahrt mit Rollstühlen auf das Boot sicher, auf dem pro Fahrt zwei Rollstühle sicher vertaut wurden. Zudem fanden auch Fußgänger auf Bänken Platz. Aber erst, nachdem alle Beteiligten ihre Schwimmwesten angelegt hatten, so dass es danach gefahrlos rheinabwärts bis zur Einfahrt Mariannenaue gehen konnte. Bei sich steigernder Fahrt, rasanten Kurven und dem Kreuzen der eigenen Bugwelle sorgten die Bootsführer Tobias Burghardt und Jens Hermann dafür, dass die Förderschüler ein gänzlich neues Gefühl auf dem Wasser – im wahrsten Sinne des Wortes – erfuhren.
Als die Schülerinnen und Schüler im Alter von neun bis 18 Jahren wieder festen Boden unter den Füßen hatten, war ihnen anzusehen, dass Fahrtwind, Wellen und eine neue Perspektive von der Wasserseite für ein ganz besonderes Erlebnis gesorgt hatten.
Persönliche Begegnungen ganz ohne Bildschirm
Einige Tage zuvor hatte der Lions Club sein traditionelles Grillen im Antoniushaus organisiert. In Zusammenarbeit mit der dortigen Cafeteria hatten federführend Willi Orth (Lions Club) und Andrea Codini (Antoniushaus) für die unkomplizierte Begegnung zwischen Lions-Mitgliedern und zahlreichen Antoniushaus-Bewohnern unterschiedlichster Altersgruppen gesorgt.
Frühe Gäste konnten sich schon nachmittags am Kuchen sattessen. Wer hingegen noch Platz im Magen gelassen hatte, auf den warteten Schwenksteaks und Würsten, die Gerd Mehler auf dem großen Schwenkgrill zubereitete.
Das wichtigste aber waren die Begegnungen zwischen Antoniushaus-Bewohnern und den Lions-Mitgliedern, zu denen sich mit Georg Theisen auch der Leiter des Bereichs Internate für Kinder und Jugendliche gesellte. Als jahrelanger Ansprechpartner für den Lions Club nahm er die Gelegenheit wahr, Desirée Crummenauer, die kürzlich die Leitung des Bereichs Erwachsene und Fachdienste übernommen hatte, den Lions-Mitglieder um Präsident Alexander von Renz vorzustellen.
Von ihr und weiteren Bewohnern erfuhren die Lions-Mitglieder in der persönlichen Begegnung, dass vor allem die Vorfreude auf den Umzug in Wohneinheiten im Neubaugebiet Schänzchen III das gerade bestimmende Gesprächsthema in ihrem Bereich sei.