Baumlehrpfad auf der Käsbachwiese
Staatssekretär Conz übergibt Förderung von 80.000 Euro
Auf dem städtischen Wiesengrundstück entlang der westlichen Bebauungsgrenze der Sudetenstraße befindet sich die sogenannte „Käsbachwiese“.
Bei dieser im Außenbereich liegenden Grünfläche, welche direkt an die Bebauung angrenzt, handelt es sich um eine extensiv gepflegte Wiesenfläche mit Altbaumbestand im Besitz der Stadt Hochheim am Main.
Die vorhandene Baumstruktur setzt sich überwiegend aus Ahorn und Birken zusammen. Aufgrund der letzten heißen Sommer und auch der Rußrindenkrankheit sind mehrere Bäume abgestorben und eine Vielzahl von Spitz- und Bergahornmussten gefällt werden.
Auf der von Bürgern beliebten Käsbachwiese und entlang der angrenzenden Sudetenstraße sind hierdurch größere Lücken in dervorhandenen Grünstruktur entstanden.
Seit mehreren Jahren besteht in den politischen Gremien das Bestreben, auf der Käsbachwiese einen Baumlehrpfad anzulegen. Hierzu wurde von der städtischen Grünplanung ein Konzept erstellt und dem Bau-, Umwelt- und Verkehrsausschuss im Februar 2021 präsentiert, ehe es anschließend von den Stadtverordneten beschlossen wurde.
Land Hessen unterstützt das Projekt
Die Stadt Hochheim am Main stellte anschließend einen Förderantrag für den Baumlehrpfad und dieser Antrag wurde von der Hessenkasse und dem Hessischen Ministerium für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz positiv beschieden.
So überreichte nun der zuständige Staatssekretär Oliver Conz das Fördergeld an die Vertreter der Stadt Hochheim am Main. „Ich freue mich, dass wir dieses tolle Projekt mit rund 80.000 Euro unterstützen können. Auf dem Baumlehrpfad können kleine und große Naturbegeisterte die Vielfalt der hessischen Baumwelt erleben. Ich bin schon jetzt darauf gespannt, welche Tiere sich hier ein neues Zuhause suchen werden. Ich bin überzeugt, dass hier ein Raum entsteht, in dem sich Mensch und Natur gleichermaßen wohl fühlen werden.“
Mit der HESSENKASSE unterstützt das Land speziell die Kommunen in Hessen, die es erfolgreich geschafft haben, trotz ihrer Haushaltslage auf Kassenkredite zu verzichten und gespart haben.
Stadtverordnetenvorsteherin Claudia Weltin dankte Staatssekretär Conz „im Namen der Stadtverordnetenversammlung und der Hochheimer Bürgerinnen und Bürger“ und wünschte sich für die Zukunft, dass „möglichst viele junge und ältere Menschen den Baumlehrpfad besuchen und in ihrer Freizeit gleichzeitig die elementare Bedeutung und Vielfalt der Natur erfahren.“
Auch Bürgermeister Dirk Westedt betonte „die Aktualität des Projekts in einer Zeit des Klimawandels“, verwies auf die aktuellen Maßnahmen der Stadt Hochheim am Main und sieht „in dem jetzigen Projekt nur den Auftakt für den Naturlehrpfad, der in den kommenden Jahren mit einer Gesamtlänge von ca. 6 Kilometern entstehen wird.“
Interessantes über unsere Bäume
Der Baumlehrpfad wurde nun im vorderen Bereich, auf Höhe der Käsbach-Brücke Richtung Tennisplätze, auf einer ca. 5.000m² Fläche umgesetzt. Der vorhandene ca. 100 Bäume umfassende Bestand blieb erhalten und wurde im Bereich der entstandenen Lücken durch 23 neue Bäume ergänzt.
Hierbei sind auf der Wiese überwiegend heimische Laubbäume, wie z.B. Linde, Eiche oder Vogelkirsche, und entlang der Sudetenstraße sogenannte „Klimabäume“ mit teilweise auch nicht heimischer Herkunft wie z.B. ein Ginkgo, ein Amberbaum oder ein Blasenbaum als Straßenbaum ergänzt worden.
Vorhandenes Totholz und größere Baumstämme, wie z.B. ein Teilstück eines Pappelbaumstammes mit Stammdurchmesser von 113cm sind als Habitat für Insekten, sowie als Anschauungsobjekte auf der Wiese punktuell integriert.
Neben einer fachmännischen Baumverankerung inkl. Weißanstrich und Bewässerungssack, wurden an den gepflanzten Bäumen, sowie an einigen bemerkenswerten vorhandenen Baumexemplaren, wie die Hängeweide, Pappeln und die großen Platanen, insgesamt 34 interessante Baumtafeln aufgestellt, die beispielsweise über Baumhöhe, Blütezeit und Blattform informieren.
So ist es ab jetzt bei einem Spaziergang über den mit Holzhackschnitzeln befestigten Rundweg möglich, Interessantes über die dort wachsenden Bäume zu erfahren.
Der Weg wurde in die vorhandene Wiesenstruktur integriert und hat eine Breite von ca. 1,20 Meter und eine Rundweglänge von ca. 400 Metern aufzuweisen. Für eine kleine Pause unter den schattigen Baumkronen laden an mehreren Stellen rustikale Holzbänke aus Robinienholz zum Verweilen ein.
Im Bereich der Käsbachbrücke befindet sich zusätzlich zu den Baumtafeln ein kleiner Infopunkt, der an Hand von großen Schautafeln, weiteres Wissen über den Aufbau des Baumes vom Blatt bis zur Wurzel vermittelt.
Abgerundet wird das neue Naherholungsangebot des Baumlehrpfades auf der Käsbachwiese durch einen kleinen Barfuß- und Tastpfad. Hier heißt es ab jetzt Schuhe aus und die unterschiedlichen Füllmaterialien von Sand über Kieselsteine bis hin zu Rindenmulch ertasten.
Der Baumlehrpfad wurde nach der Planung der städtischen Grünplanung im Frühjahr 2022 durch eine externe Galabaufirma mit Fördermitteln aus der Hessenkasse erfolgreich umgesetzt.
Der Baumlehrpfad auf der Käsbachwiese soll zukünftig naturinteressierten Bürgern, Schulklassen und Kindergärten als informatives Ausflugsziel in der Hochheimer Weststadt und in unmittelbarer Nähe zum beliebten Abenteuerspielplatz am Käsbach zur Verfügung stehen.
Die Stadt Hochheim wünscht den kleinen und großen Besuchern viel Spaß beim lehrreichen Erkunden der neugestalteten Käsbachwiese.
Plan: Stadt Hochheim am Main