Caritas Main-Taunus weist auf unseriöse Spendenakquise hin – „Von der Caritas wird niemand auf Parkplätzen wegen Spenden angesprochen!“
(cv) – In den sozialen Medien konnte man es nachlesen: auf einem Parkplatz in Hofheim haben unbekannte Personen Menschen –vor allem wohl Senior*innen- angesprochen und um Spenden für die Ukraine gebeten, eine ältere Dame soll sogar zum Geldautomaten genötigt worden sein, um dafür eine Bargeldsumme abzuheben. Dass es sich bei solchen „Spendensammlern im Namen der Caritas“ um Betrüger handeln muss, stellte Torsten Gunnemann, Vorstand vom Caritasverband Main-Taunus, ganz klar: „Die Caritas wird niemals jemanden auf Parkplätzen oder überhaupt in der Öffentlichkeit wegen Spenden ansprechen und so Bargeld einsammeln! Solche Spendensammler sind auf keinen Fall von der Caritas autorisiert!““
Selbstverständlich ist man auch bei der Caritas Main-Taunus erschüttert ob der humanitären Katastrophe, die der Krieg in der Ukraine unweigerlich auslöst. „Das hat uns ja alle erst mal in eine Art Schockstarre versetzt, dass tatsächlich in Europa ein Krieg tobt“, schildert Gunnemann seine und die Empfindungen seiner Mitarbeiter*innen, „wer hätte das gedacht, im 21. Jahrhundert. Viele Menschen sind auf der Flucht. Häuser sind zerstört und es gab schon hunderte von Toten. Das ganze Ausmaß der Gewalt und Zerstörung ist noch gar nicht ersichtlich und für die Zukunft nicht absehbar. Die politischen Konsequenzen werden uns noch über Jahre beschäftigen.“ Welche Auswirkungen der Krieg auch für den Main-Taunus haben wird, ist heute noch nicht vorherzusehen.
„Die wunderbare Welle der Hilfsbereitschaft, die nun auch im Main-Taunus-Kreis angerollt ist, ist überwältigend und hat uns tief beeindruckt“, sagt Torsten Gunnemann. Trotzdem empfiehlt er jedem, der helfen möchte, nicht etwa unüberlegt auf eigene Faust hier bei uns Sachspenden zu sammeln. „Gerade jetzt muss man ein Spendenchaos vermeiden“, erklärt der CV MTK- Vorstand, „das kann man in so einer Lage nicht gebrauchen.“ Es ist nicht nur ein logistisches Problem, hier bei uns die Dinge zu sammeln, die in der Ukraine gebraucht werden, auch der Transport dorthin ist kostspielig und gefährlich – im Grunde also wenig effektiv. „Es ist sicher auch besser, die Straßen dort für die Flüchtenden frei zu halten“, meint Gunnemann. Sachspenden wie etwa dringend benötigte Decken, Lebensmittel, Wasser und Medikamente können zurzeit noch in der Ukraine selbst –dort wo noch kein Kriegsgeschehen spürbar ist- und natürlich auch in den angrenzenden Ländern eingekauft werden. Direkt vor Ort kann Caritas International die Kontakte zur Caritas der Ukraine sowie der umliegenden Staaten sehr gut koordinieren und so sehr viel besser ermitteln, wo welche Dinge besonders gebraucht werden. Der Transport dorthin kann dann auf wesentlich kürzeren Wegen schneller organisiert werden, als man das von Deutschland aus kann. „Wer jetzt etwas richtig gutes tun will, der sollte Geldspenden an Caritas International überweisen“, ist sich Torsten Gunnemann sicher.
Etwas anderes ist es, die schon hier bei uns angekommenen Flüchtlinge zu unterstützen, erst dann können Sachspenden wie Spielzeug, Kleider oder Möbel können sinnvoll eingesetzt werden. Die lokalen Caritasverbände werden in den kommenden Tagen und Wochen den konkreten Bedarf veröffentlichen und darüber informieren, wann welche Gegenstände wo abgegeben werden können. Bereits jetzt Sachspenden bei Ihrer lokalen Caritas vorbei zu bringen ist nicht sinnvoll. Das ist logistisch herausfordernd und führt im Zweifel dazu, dass Dinge ungenutzt entsorgt werden müssen.
„Wir sind deswegen unter anderem mit dem Main-Taunus-Kreis im Gespräch“, berichtet Torsten Gunnemann, „wenn die Leute hier her kommen, werden wir ihnen natürlich nach unseren Kräften und Möglichkeiten ganz konkrete Unterstützung, so wie es ihre Situation erfordert, zukommen lassen.“
Hilfe, die keine Grenzen kennt: Caritas International
Caritas International ist mit professioneller Not- und Katastrophenhilfe, mit gewachsenen Kontakten und krisenerwachsener Kompetenz in der Ukraine und auch in den Anrainerstaaten aktiv.
Spenden sind möglich an:
Caritas international
Bank für Sozialwirtschaft Karlsruhe
IBAN: DE88 6602 0500 0202 0202 02
BIC: BFSWDE33KRL
Stichwort: Ukraine-Krieg, CY01026