Die Hochheimer Feuerwehr feiert Geburtstag und ehrt verdiente Mitglieder

Die Hochheimer Feuerwehr ist im 138. Jahr ihres Bestehens und das ist ein Grund zu feiern.

Wehrführer Florian Kunzmann begrüßte die anwesenden kommunalpolitischen Vertreter, die durch den amtierenden Stadtverordnetenvorsteher, Adam Bösz, repräsentiert wurden. Weiterhin eingefunden hatten sich Vertreter der im Hochheimer Stadtparlament vertretenen Fraktionen sowie Mitglieder des Magistrates, an der Spitze Bürgermeister Dirk Westedt.

In der hergerichteten Fahrzeughalle trafen sich auch zahlreiche Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr aller Altersklassen. Ein Teil des Raums schmückte ein ansehnliches und vielfältiges Büffet, hergerichtet in eigener Verantwortung.

Im abgelaufenen Jahr, welches Kunzmann Revue passieren ließ, rückte die Hochheimer Wehr zu 184 Einsätzen aus, welche sich in die Brandbekämpfung als auch sonstige Hilfeleistungen unterteilen. Letzteres als begriffliches Sammelbecken, worunter die Einsätze anlässlich von Verkehrsunfällen ebenso zu verstehen sind, wie die Rettung von Kleintieren oder das Beseitigen umgestürzter Bäume.

Bemerkenswert, dass sich hinter der Summe der Einsätze 42-faches fehlalarmiert begründetes Ausrücken verbirgt. Ein Fehlalarm kann technisch verursacht sein, aber auch durch eine übermütige Handlung. Jeder Fehlalarm ist deshalb problematisch, weil der Verursacher die Kosten dafür zu tragen hat und die Feuerwehrleute in der Tageszeit ihren Arbeitsplatz verlassen müssen, um sich in den Einsatz zu begeben, ohne dass eine Notwendigkeit besteht.

Die Hochheimer Feuerwehr unterstützte im vergangenen Jahr in der Brandbekämpfung im Main-Taunus-Kreis andere Ortsfeuerwehren, insbesondere bei Großbränden, wie dem der Schlagmühle in Wallau.

Nicht fehlen durfte in der Beschreibung der vielfältigen Einsatzgebiete der schwere Unfall auf der an Hochheim vorbeiführenden BAB 671. Hier verunfallten mehrere Fahrzeuge, darunter ein mit Zigaretten beladener LKW, der ebenso wie zwei Pkw Feuer fing. Die Zigaretten lösten sich auf ungewöhnliche Weise in Rauch auf.

Die Mitglieder der Hochheimer Freiwilligen Feuerwehr haben ein zeitintensives Ehrenamt inne. 5800 Stunden im Dienste des Brandschutzes umfasst die Arbeitsleistung im Jahr 2018, eine beeindruckende Größe, die den Einsatzkräften für ihre privaten Belange fehlte. Daher dankte Wehrführer Kunzmann ausdrücklich den Angehörigen der Einsatzkräfte, die sich nicht nur mit dem Verzicht auf gemeinsame Zeit abfinden, sondern die Arbeit der Wehrmänner und -frauen ausdrücklich unterstützen.

Von der Arbeitsleistung umfasst sind die Aus- und Fortbildung, ebenso wie die Pflege und Wartung der Geräte, der Ausrüstung sowie der Fahrzeuge.

Auch das Feuerwehrgerätehaus sei in die Arbeiten der Mitglieder einbezogen. Aktuell werden Räumlichkeiten für die Kinderfeuerwehr hergerichtet, mit Spielzeug und kindgerechten Möbeln ausgestattet.

Kunzmann prophezeite eine weiter steigende Zahl der Einsätze durch das Entstehen neuer Baugebiete in Hochheim. Daher ist für den Wehrführer unumgänglich, dass führende Funktionen in der Feuerwehr, namentlich der Stadtbrandinspektor, zukünftig hauptamtlich und vergütet durch die Stadt Hochheim ihren Dienst verrichten müssen, da das Ehrenamt zeitlich jeden vertretbaren Rahmen sprengt, der einem Arbeitgeber durch die nötige Freistellung zuzumuten sei.

Kunzmann forderte hier eindeutig weitere hauptamtliche Stellen zu schaffen, vergleichbar anderen Gemeinden im Main-Taunus-Kreis.

Zum Abschluss seiner Rede führte der Wehrführer die neuen digitalen Einsatzmelder vor und erläuterte die weitreichenden Erweiterungen in der Handhabung. Zahlreiche einsatzrelevante Daten werden in naher Zukunft auf den Melder übertragen. Durch die eingeforderte Bestätigung seines Trägers oder Trägerin könne die Alarmstärke bestimmt und nötigenfalls eine andere Feuerwehr zusätzlich aktiviert werden, sofern das geboten sei. Das Projekt habe im Jahr 1996 seinen Anfang genommen und finde jetzt seinen Abschluss im praktischen Betrieb.

In seiner kurzen Ansprache verwies Adam Bösz als Vertreter der Stadtverordneten auf die Bereitschaft der Kommunalpolitik hin, die Wehr weiterhin technisch hochwertig auszustatten, so dass bestmögliche Bedingungen für den Einsatz geschaffen würden. Der Fuhrpark werde stetig aktualisiert und sofern erforderlich auch erweitert.

Bösz stellte die Gründung der Wehr in den damaligen Kontext des deutschen Kaiserreiches, seiner Geschichte und seiner gesellschaftlichen Entwicklung.

Bürgermeister Westedt verwies in seinen Worten darauf, verstärkt das die Einsatzkräfte behindernde Abstellen von Fahrzeugen ahnden zu lassen. Die Behinderung der Einsatzfahrzeuge auf dem Weg zum Einsatzort durch verkehrswidriges Parken sei keine Bagatelle.

David Tisold, Vorsitzender des Kreisfeuerwehrverbandes des Main-Taunus-Kreis richtete Grüße aus dem Verband aus. Nach seiner Auffassung sei die Hochheimer Feuerwehr gut aufgestellt.

Neben den allgemein an alle Mitglieder der Hochheimer Feuerwehr gerichteten Dankesworte waren Ehrungen besonders verdienter Mitglieder vorzunehmen.

Wehrführer Kunzmann, sein Stellvertreter, Michael Sixt, sowie einleitend Stadtbrandinspektor Frank Schuhmacher vollzogen die Ehrungen, die durch Weinpräsente seitens der Stadt Hochheim ergänzt wurden.

In der unten stehenden Reihenfolge die ehrungswürdigen Verdienste der Mitglieder der Hochheimer Feuerwehr:

Michael Hück zeichnete der Stadtbrandinspektor mit dem Silbernen Brandschutzehrenzeichen am Bande aus für 25 Jahre aktiven Dienst.

Jürgen Bitz erhielt das Goldene Brandschutzehrenzeichen am Bande für 40 Jahre aktiven Dienst.

Christoph Schindler, stellvertretender Stadtbrandinspektor, konnte das Deutsche Feuerwehrehrenkreuz in Silber entgegennehmen für seine Verdienste um die Hochheimer Wehr.

Matthias Merker bekam das Ehrenkreuz des Nassauischen Feuerwehrverbandes in Silber am Bande überreicht, auch für seine langjährige Vorstandsarbeit im Verein der Hochheimer Feuerwehr.

Josef Lessel gehört seit 70 Jahren dem Feuerwehrverein an und durfte sich dafür ehren lassen.

Helmut Schöns langjähriger Einsatzwille wurde mit dem Goldenen Brandschutzehrenzeichen am Bande für 40 Jahre aktiven Dienst gewürdigt.

Michael Pfitzner wechselte mit Erreichen der Altersgrenze in die Ehren- und Altersabteilung der Feuerwehr über, was gleichfalls einen Dank für seinen langjährigen Einsatz im Dienste der Feuerwehr begründete.

Mit der Eröffnung des Büffets schloss Wehrführer Kunzmann den akademischen und bat zum gemütlichen Teil der Veranstaltung überzugehen.

Bild: Die geehrten Mitglieder der Hochheimer Freiwilligen Feuerwehr in folgender Reihenfolge:

Michael Hück, Frank Schuhmacher, Stadtbrandinspektor, Jürgen Bitz, Dirk Westedt, Bürgermeister, Christoph Schindler, Matthias Merker, Josef Lessel, Florian Kunzmann, Wehrführer Feuerwehr Hochheim, Helmut Schön, Michael Pfitzner, Michael Sixt, Vereinsvorsitzender Feuerwehr Hochheim (v.l.n.r)

Bildnachweis: Daniel Schmidt, Pressewart Feuerwehr Hochheim

 

 

 

 

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