Die Jungs des Bezirks gewinnen den Hessenpokal
Die männliche Auswahl des Bezirks Wiesbaden/Frankfurt Jahrgang 2003 gewinnt verdient die Finalrunde der Hessensichtung.
(jek) Über zwei Jahre hinweg dominierten die Jungs des Bezirks Wiesbaden/Frankfurt sämtliche Vergleichsspiele und krönten diese Leistung verdient mit dem Hessenpokalgewinn. Nach allen Zwischen- und Endrunden stehen somit zum Abschluss neun Siege und 207 zu 94 Tore auf der Bilanz.
Eine in der Leistungsspitze (acht Hessenauswahlspieler) breit aufgestellte Mannschaft, gespickt mit zwei bis drei Ausnahmetalenten, gilt auf dem Papier automatisch als Favorit. Trotzdem fuhr man hoch konzentriert und fokussiert zur Hessenpokal-Endrunde, denn es galt mit diesem Favoritendruck umzugehen und vor den zahlreichen Auswahlsichtern von morgens 9:00 bis abends 17:00 Uhr Leistung abzuliefern.
Die Gruppenphase wurde von der Mannschaft souveräner umgesetzt als im Vorfeld zu erwarten war. Gegen die Bezirke aus Offenbach/Hanau (16:10), Melsungen/Fulda (25:8) und Darmstadt (27:5) ließen die Jungs absolut nichts anbrennen, so dass sich alle 14 Spieler präsentieren konnten. Diese Vorrunde wurde mit 68:23 Toren positiv abgeschlossen, was den Einzug ins Finale bedeutete. Das Highlight bis dahin war sicherlich das Ablegen der Turnkür, vor den Augen des Athletik- bzw. Turntrainers des Hessischen Handballverbandes. Auch diesen Übungsteil absolvierten die Jungs überzeugend. Die verantwortlichen Trainer der Bezirksauswahl haben immer wieder Turnelemente in das Training der vergangenen Jahre eingebaut, weil sie diese Ausbildung ebenso wie der DHB und HHV für absolut notwendig und fördernd für den athletischen Sport Handball ansehen.
Doch der absolute Höhepunkt, auf den die Jungs jahrelang hingearbeitet hatten, war natürlich das Finalspiel vor zahlreichen Zuschauern gegen die Auswahl aus Gießen. „Die Jungs waren angespannter als vor jedem anderen Spiel und man merkte, dass die Favoritenrolle, die Beobachtung der Hessensichter und die volle Zuschauerkulisse eine Herausforderung darstellten“, blickte das Trainerduo Felix Cholschreiber und Jens Klein nach dem Spiel zurück. Das Finalspiel gestaltete sich dann auch tatsächlich spannender als erwartet. Beide Mannschaften begegneten sich auf Augenhöhe und spielten schnellen, dynamischen Handball, so dass das Spiel ausgeglichen lief. Jedoch führten dann einige aufeinanderfolgende Schiedsrichterentscheidungen zu Ungunsten der Wiesbaden/Frankfurter zu vielen Zeitstrafen auf dieser Seite, während die Gießener Mannschaft verschont blieb. Als schließlich nur noch 3 Wiesbadener Jungs auf der Platte standen, drohte das Spiel zugunsten der Gießener zu kippen. Das Trainergespann nahm in dieser kritischen Spielphase eine Auszeit und sorgte für die nötige Ruhe und Konzentration und stellte die Mannschaft taktisch neu ein. Die Spieler konnten die Traineranweisungen hervorragend umsetzen, spielten absolut fokussiert und sehr kreativ, so dass ihnen sogar in doppelter Unterzahl Tore gelangen. Damit konnte das Spiel weiterhin offen gehalten werden. Im folgenden Spielverlauf zeigten beide Mannschaften Handball auf sehr hohem Niveau und schenkten sich nichts. In der packenden Endphase setzte sich schließlich die leistungsstärkere Mannschaft mit enormer mentaler und konditioneller Stärke durch. Somit gewann der Favorit letztendlich verdient mit 19:17 gegen die überraschend stark aufspielenden Finalgegner.
„Diese Drucksituation meisterten unsere Jungs souverän. Sie behielten auch in der hektischen Phase kühlen Kopf und ließen sich nicht verunsichern. Schön, dass das Endspiel so spannend wurde. Dann konnten die Hessenauswahltrainer unsere Spieler endlich auch mal unter Druck agieren sehen. Wir sind sehr stolz auf die Mannschaft und sie hat diesen Sieg, insbesondere wenn man die ganze Bezirksauswahlzeit betrachtet, absolut verdient“, resümierte Trainer Jens Klein. „Das Finale hatte alles, was ein hochkarätiges Spiel zu bieten hat: temporeicher und kreativer Handball aller beteiligten Talente und ein hochklassiges Battle der beiden torerfolgreichsten Spieler Noel Höpfner aus Gießen und Tom Klein aus unserer Mannschaft“, fügt Felix Cholschreiber sichtlich zufrieden, aber auch erleichtert hinzu.
Nach nun fast vier Jahren geht die Zeit der Bezirksauswahlförderung des Jahrgangs 2003 zu Ende. Sicherlich hat dieser sehr gute und breit aufgestellte Jahrgang eine neue Benchmark gesetzt. „Ich wünsche allen Handballern, dass sie sich in den Vereinen entsprechend weiterentwickeln. Für die Toptalente freue ich mich, dass sie extrem professionell in der Hessenauswahl weitergefördert werden, wo sie mit Rastislav Jedinak einen der besten Auswahltrainer haben, den ich mir aktuell vorstellen kann,“ gibt Jens Klein einen kleinen Ausblick und ergänzt: “Neben dem heutigen Erfolg beim Hessenpokal hat mich aber auch der Sieg im Frühsommer beim E-Kaderturnier in der Breitenförderung erfreut, der aufgezeigt hat, wie breit die Talentbasis ist“.
Die Fakten:
Gruppenphase Hessenendsichtung:
Wiesbaden/Frankfurt – Offenbach/Hanau 16:10
Wiesbaden/Frankfurt – Melsungen/Fulda 25:8
Wiebaden/Frankfurt – Darmstadt 27:5
Finale:
Wiesbaden/Frankfurt – Gießen 19:17
Bild:
Hinten von links nach rechts: Trainer Felix Cholschreiber, Benni Ohl, Lenny Barcas, Levin Baumann, Jan Silbereisen, Tom Klein, Jan Zeiträger, Lucas Cecco, Trainer Jens Klein
Vorne von links nach rechts: Fabian Stoepke, Philipp Waldforst, Noel Bergmann, Felix Fox, Leif Bergmann, Paul Ohl, Felix Schäfer