Digitaler Nachlass – was wird aus meinen Daten? Wie kann man vorsorgen?
(sh) Heutzutage hat fast jeder etliche passwortgeschützte Zugänge im Netz – für Bekleidungsshops, Auktionsportale bis zu Onlinebanking und sozialen Netzwerken und vieles mehr. Auch die Generation 60+ ist heute online sehr aktiv.
Im Netz bleiben viele Daten zurück, wenn ein Mensch stirbt. Die Hinterbliebenen sind aber oft nicht über alle Aktivitäten des Verstorbenen im Netz informiert. Das kann teuer kommen, denn die aktuelle Rechtsprechung geht davon aus, dass der digitale Nachlass wie der Nachlass an Gegenständen zu behandeln ist.
Das kann für die Erben schwierig werden. Denn ohne Information ist es sehr aufwändig, herauszufinden, welche kostenpflichtigen Abos und Verträge der Verstorbene eingegangen ist. Der Erbe muss für die Verpflichtungen des Verstorbenen einstehen.
Es ist aber auch möglich, dass Urheberrechte und deren finanzielle Verwertung bestehen oder Musik-und Filmesammlungen, die einen gewissen Wert darstellen gespeichert sind.
Doch es geht auch um ganz persönliche Dinge. Und oft kommen die Hinterbliebenen nicht einmal ohne weiteres an die Daten auf dem PC, wenn Sie die Passwörter nicht kennen. Und somit zum Beispiel nicht an die Sammlung von digitalen Familienfotos.
Was ist zu tun, um den digitalen Nachlass zu regeln? Wie kann man sicherstellen, dass Hinterbliebene an die Daten kommen und wie kann man festlegen, wer nach dem Tode welche Daten einsehen darf?
Um dies zu regeln und auch festzulegen, was mit Ihren Accounts nach dem Tod geschehen soll, sollte man Bestandsaufnahme machen, was an Daten und Speicherorten vorhanden ist und dann einen digitalen Nachlassverwalter bestimmen oder ein digitales Testament machen.
Wie man dabei vorgeht und was dabei zu beachten ist erfahren interessierte in einem Vortrag des Cafe InterNETT Hochheim am Main. Dort gibt es auch einen Vordruck zur Bestandsaufnahme sowie Formulierhilfen für die Beauftragung eines digitalen Nachlassverwalters.
Die Veranstaltung findet am Mittwoch 07. November 2018 von 15.00 bis 17.00 Uhr im Mehrzwecksaal im EVIM Seniorenzentrum an der Alten Malzfabrik 3 statt. Der Veranstaltungsort ist barrierefrei.