Ein stabiler Betonanker ermöglicht das Rudern zu allen Jahreszeiten – Verstärkte Befestigung bewährt sich bei ersten Hochwassern
(frv) – Manch ein Spaziergänger mag sich seit Ende des letzten Jahres gefragt haben, welche Bewandtnis es wohl mit dem Betonklotz am Mainufer in der Nähe des Flörsheimer Rudervereins auf sich habe. Schön ist er ja nicht gerade …
Die Ruderer haben sich jedoch sehr über ihn gefreut, denn dieser Betonklotz ermöglicht den ganzjährigen Ruder- und Trainingsbetrieb beim FRV. Gerade noch rechtzeitig vor Beginn der Hochwassersaison konnten im letzten Herbst die Bauarbeiten des „Betonankers“ beendet und der Steg daran mit einem massiven Sicherungsseil befestigt werden. Mit der verstärkten Absicherung ist nun gewährleistet, dass den Anforderungen des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamts (WSA) entsprochen und der Steg auch bei starkem Hochwasser in Position gehalten wird. Bisher mussten Vereinsmitglieder schon manches Mal bei ansteigendem Pegelstand unter hohem Zeitdruck die Bergung des Steges organisieren.
Es muss nämlich und unter allen Umständen verhindert werden, dass der Steg sich bei starker Strömung losreißt und Schäden an der Schleuse in Kostheim verursacht.
Für die Erstellung der Pläne zeichnet Architekt Helmut Mohr verantwortlich und Thomas Lauck, selbst Ruderer und Mitglied des Vorstandes des FRV, hat die Berechnung der Statik vorgenommen.
Zwischenzeitlich ist der Main mehrmals auf Hochwasserniveau angestiegen und am 16.Januar 2023 bekam sogar der Anker erstmals „nasse Füße“. Die verstärkte Befestigung bestand diese Stresstests aber mit Bravour.
Gerudert wird jetzt auch in der fünften Jahreszeit
Ganz besondere Freude bereitet der Anker den närrischen Ruder*innen. Wegen gefährlicher Strömungsverhältnisse mussten in den letzten Wochen die Boote der Freizeitruderer meist im Bootshaus bleiben. Doch für den 12.Februar verhießen die Vorhersagen trockenes Wetter und normalen Pegelstand und damit gute Chancen auf die lang ersehnte Ausfahrt. „Wenn wir am Sonntag rudern, dann aber maskiert?“ fragte der passionierte Fassenachter Robert Mohr seine Ruderkameraden und -kameradinnen, und es war jedem klar, dass er nur ein „ja“ akzeptieren wird.
Schon deutlich vor der vereinbarten Zeit trafen Harlekin, Tiger, Chinese, schlecht frisierter Bauarbeiter und Frosch/Oskar am Bootshaus ein um mit Hilfe von Seemann Erhard Hohlfeld den Fünfer ins Wasser zu bringen. Doch vor dem Ablegen bestand Mohr noch auf das Absingen der ersten und zweiten Strophe der Flörsheimer Hymne ´Hall´ die Gail´, war aber mit dem Ergebnis so gar nicht zufrieden. „Das üben wir noch!“ Vom Wasser aus wurde jeder Angler, Spaziergänger und auch die Kanuten aus Raunheim mit einem ausreichend kräftigen Fassenachtsgruß bedacht, so dass er wieder versöhnt werden konnte und zum Abschluss dieser gelungenen Fahrt der Mannschaft ein Glas Sekt spendierte.
Bild: Fastnachtsrudern auf dem Main
Bildnachweis: Ruderverein Flörsheim e.V.