Einmal in die Luft gehen – und entspannt bleiben

An einem Morgen im Herbst ist es soweit. Der Flugplatz in Mainz-Finthen ist wahrhaft der Startplatz für einen Rundflug über Rheinhessen. Eine halbe Stunde in einer Flughöhe von 150 Metern, nicht wahrgenommen die Fluggeschwindigkeit von fast 200 Stundenkilometern.

Wer immer auch der Meinung ist, Rundflüge seien ideal in den Sommermonaten, den belehrt die Farbenpracht des Herbstwaldes ebenso eines besseren, wie das vielfarbbunte Laub der abgeernteten Weinberge dem in nichts nachsteht.

Ackerflächen werden bearbeitet, ihr symmetrischer Zuschnitt wird erst aus der Luft sichtbar.

Das Sendezentrum des ZDF ist die erste Sehenswürdigkeit, die Freizeitfläche des Fernsehgartens. Mit einer Neigung von 60° ziehen wir im Kreis darüber und fliegen weiter Richtung Mainz-Bretzenheim.

Hubschrauber fliegen heißt auch wahrzunehmen, wie faszinierend wendig dieses Fluggerät ist. Über Kopfhörer sind alle Passagiere mit dem Piloten verbunden, so dass einem informellen Zwiegespräch nichts im Wege steht. Stolz berichtet er über die technischen Fähigkeiten der Bell 206 Jet-Ranger, die kleine Schwester der Rettungshubschrauber. Hubschrauberfliegen sei deshalb sehr sicher, weil die Wartung und Pflege der Technik sich an den geleisteten Flugstunden ausrichtet. Ein Paar Rotorblätter sei nach 5.000 Flugstunden auszutauschen, ungeachtet, ob es beschädigt sei oder nicht. Der Paarpreis beträgt ca. 120.000 Euro.

Nicht fehlen darf die Opel-Arena, das noch leere Stadion des FSV Mainz 05, dass sich später mit Zuschauern füllen wird, die im Heimspiel ihren Verein anfeuern werden.

Über Bretzenheim nähern wir uns Hochheim, dass wir nicht überfliegen dürfen, denn die Schutzzone des Flughafens verbieten einen Überflug. Entgegenkommenderweise neigt der Pilot den Hubschrauber so nach links, dass es für ein Bild der berühmten südlichen Hochheimer Silhouette mit der katholischen Kirche als Wiedererkennungsmerkmal reicht. Prägnant im Bild die Staustufe des Mains.

Zurück führt uns der Flug über Oppenheim. Die Katharinenkirche steht in ihrer exponierten Stellung der Hochheimer Kirche nicht nach. Sie gilt als eine der bedeutendsten gotischen Kirchen am Rhein zwischen Straßburg und Köln.

Im Gefühl des gemächlichen Gleitens fliegen wir zurück zum Ausgangspunkt der kleinen Rundreise. Da in der Luft die Referenzpunkte fehlen, um Geschwindigkeit als solche zu erleben, verliert sich jedes Befinden für das Schnelle. Erst der Vergleich zwischen dem irdischen Fortbewegungsmittel lässt erahnen, dass Hubschrauberfliegen nicht nur entspannt, sondern es auch schnell vorangeht. Und leider viel zu schnell vorbei.

 

 

 

 

Bilder: Klaus Peter König

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