Licht in dunkler Zeit – Foyer im Landratsamt erinnert an Peter Nida und andere NS-Verfolgte

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(jol/mtk) – Ein Bereich im Landratsamt würdigt künftig den von den Nationalsozialisten verfolgten Hattersheimer Kreistagsabgeordneten Peter Nida. Wie Landrat Michael Cyriax, Kreistagsvorsitzender Wolfang Männer und Erster Kreisbeigeordneter Wolfgang Kollmeier mitteilen, soll das „Peter-Nida-Foyer“ an der Zentralen Anlaufstelle des Amtes für Arbeit und Soziales auch an andere verfolgte Kreistagsabgeordnete erinnern. Eine Gedenktafel für Nida wurde jetzt in dem Foyer enthüllt.

Nida saß von 1929 bis 1933 für die SPD im Kreistag, zuletzt als Fraktionsvorsitzender. Wegen seiner Aktivitäten als Gewerkschafter und seiner Kritik an den Nazis wurde er verfolgt und saß mehrere Jahre im Gefängnis. 1944 wurde er ins Konzentrationslager Dachau überführt, wo er kurz vor der Befreiung durch die Amerikaner starb.

„Er war ein aufrechter Demokrat und gehörte zu denen, die auch in dunkler Zeit Licht spendeten“, so Cyriax. Für Männer ist Nida eine Mahnung, „auch im Kreistag die Fahne der Freiheit hochzuhalten“. Kollmeier zufolge ist das Peter-Nida-Foyer ein Zeichen, dass der Kreis sich auch seinen dunkelsten Jahren zuwendet: „Das gehört zu unserem geschichtlichen Erbe.“ Der Ort im Landratsamt am Amt für Arbeit und Soziales passe, weil Nida sich als hauptamtlicher Gewerkschaftssekretär auf diesen Feldern besonders engagiert habe.

In einem Flyer, den der Kreis  zum Peter-Nida-Foyer zusammengestellt hat, wird noch an weitere Verfolgte des Nationalsozialismus erinnert: die Kreistagsabgeordneten Josef Krämer (Hochheim), Heinrich Weiss (Hofheim), Wilhelm Holzapfel (Bad Soden), Peter Oeffner (Hattersheim) und Alfred Nixdorff (Hofheim). Sie wurden verhaftet, verloren ihre Arbeitsplätze oder von der Geheimen Staatspolizei (Gestapo) überwacht.

Bild: Erster Beigeordneter Wolfgang Kollmeier (li.) und Kreistagsvorsitzender Wolfgang Männer mit der Tafel, die im Peter-Nida-Foyer an den NS-Verfolgten erinnert

Bildnachweis: Main-Taunus-Kreis

 

1 Antwort

  1. Rolf Selzer sagt:

    Es erfreut mich, dass Sie meinen Großvater, Josef Krämer, Hochheim, erwähnen. Aus heutiger Sicht war er einer jener, die Großes für die Gemeinschaft leisteten. Deshalb war er wohl auch erster Ehrenstadtrat in Hochheim. Seine Urkunde als solcher hängt stolz in meiner Wohnung. Ich bin unendlich dankbar für diesen Großvater Josef Krämer.
    Mit freundlichen Grüßen
    Rolf Selzer, Kiel.

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