Main-Taunus-Kreis erhält rund eine Million Euro vom Land für Erweiterung der Heinrich-Böll-Schule Hattersheim
(fp/mtk) – Der Erweiterungsbau der Heinrich-Böll-Schule Hattersheim im Standard „Passivhaus Plus Solar“ wird vom Land Hessen gefördert. Wie Landrat Michael Cyriax mitteilt, wird das Projekt für die Energie-Investitionen mit rund einer Million Euro bezuschusst. Staatssekretär Jens Deutschendorf vom Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Wohnen übergab im Landratsamt den entsprechenden Bewilligungsbescheid. In den Erweiterungsbau, der nach derzeitigem Stand Anfang 2026 fertig sein soll, investiert der Kreis insgesamt rund 15,7 Millionen Euro.
„Mit der Erweiterung der Heinrich-Böll-Schule schaffen wir nicht nur Platz für den Unterricht, sondern setzen auch Maßstäbe für energiebewusstes Bauen“, erläutert Cyriax. „Wie auch bei unseren anderen Bauvorhaben haben wir ein ressourcenschonendes Energiemanagement im Blick.“ Die kompakte Bauweise führt den Angaben zufolge zu geringen Energieverlusten, es wird der Standard „Passivhaus Plus Solar“ erfüllt. Das führt zu einem Heizwärmebedarf von rechnerisch elf Kilowattstunden pro Quadratmeter. Dies entspricht weniger als einem Drittel des Verbrauchs, den ein Gebäude nach gesetzlichem Standard hätte. 91.000 Kilowattstunden Strom sollen zusätzlich mit einer Photovoltaikanlage erzeugt werden. Zudem wird eine Zisterne gebaut, um Regenwasser zu nutzen, auch setzt der Kreis beim Baumaterial auf nachwachsende Rohstoffe. So wird neben Stahlbeton auch Holz verbaut.
Die aktuellen Mittel in Höhe von rund 997.000 Euro werden vom Land Hessen zur Förderung der Energieeffizienz und Nutzung erneuerbarer Energien in den Kommunen nach der Kommunalrichtlinie Energie gewährt. „Das Projekt des Main-Taunus-Kreises ist vorbildlich“, sagte Staatssekretär Deutschendorf. „Gerade bei der Energieeffizienz unserer Gebäude müssen wir noch viel tun, um den Ausstoß an Treibhausgasen wirksam zu senken. Der Main-Taunus-Kreis hat dabei in den vergangenen Jahren großes Engagement gezeigt und bei Neubau und Modernisierung auf hohe energetische Standards gesetzt.“ Das Land Hessen unterstütze die Kommunen dabei mit erheblichen Fördermitteln und übernehme bei der umfassenden Modernisierung von Schulen, Sporthallen und anderen Nichtwohngebäuden bis zu 75 Prozent der zuwendungsfähigen Kosten.
Cyriax zufolge hatte der Kreis zusätzlich zu den neuen Fördermitteln für das Gesamtvorhaben ein Darlehen in Höhe von zehn Millionen Euro aus dem hessischen Investitionsfonds erhalten. Geplant wurde das Gebäude von einer neu aufgebauten Abteilung im Hochbau- und Liegenschaftsamt, um Zeit und Kosten zu sparen.
Die Arbeiten für den Erweiterungsbau sollen im November 2023 beginnen. Es entsteht ein dreistöckiges Gebäude mit 18 Klassenräumen für die 5. und 6. Klassen. Außerdem ist ein Multifunktionsbereich vorgesehen, der für Veranstaltungen zu einem großen Mehrzweckraum zusammengeschlossen werden kann. Die Schule kann ihn dann zum Beispiel für Einschulungsfeiern oder Schulaufführungen nutzen. Sonst beherbergt dieser Bereich eine „Teamstation“ für die Lehrerinnen und Lehrer, einen Freiarbeitsbereich sowie einen Klassenraum für Seiteneinsteiger.
Hintergrund des Projekts sind steigende Schülerzahlen. Wie der Schuldezernent Kreisbeigeordneter Axel Fink erläutert, nimmt die Heinrich-Böll-Schule drei Viertel der Abgänger der Hattersheimer Grundschulen auf, insbesondere derjenigen aus der Kernstadt. Weil die Bevölkerungszahl der Kernstadt wächst und eine dritte Grundschule geplant wird, werde die Schule nach Bezug aller angekündigten Baugebiete neunzügig aufnehmen müssen.
Bild: Michael Cyriax und Staatssekretär Jens Deutschendorf bei der Bescheidübergabe im Landratsamt
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