Mainzer Domchor brilliert in Hochheimer Kirche
33. Herbstliches Benefizkonzert des Lions Clubs Hochheim-Flörsheim
(hn) Am Sonntag, den 26. November 2023 veranstaltete der Lions Club Hochheim-Flörsheim sein 33. Benefiz-Klassikkonzert in der Katholischen Kirche St. Peter und Paul in Hochheim. Der über siebzig Stimmen starke Mainzer Domchor brillierte unter der Leitung von Domkapellmeister Professor Karsten Storck und sorgte für ein begeistertes Publikum.
Mit einem breit angelegten Repertoire vom Gregorianischen Choral über Motetten bis hin zu adventlichen Melodien traten die jungen Sänger an, die mit ihren gut vierzig Knaben- und zwanzig Männerstimmen das Hochheimer Gotteshaus füllten. Sie trafen auf ein begeistertes und begeisterungsfähiges Publikum, das nach dreijähriger, pandemiebedingter Pause wieder in großer Anzahl zum Benefizkonzert des Lions Clubs Hochheim-Flörsheim geströmt war, so dass sich die Katholische Kirche St. Peter und Paul bis auf den letzten Platz füllte.
Der Dank von Lions-Präsident Marcus Neuhaus im Rahmen seiner Begrüßung gebührte daher insbesondere Pfarrer Friedhelm Meuth, der dem Lions Club mit seinem Gotteshaus einmal mehr einen würdigen Rahmen für das herbstliche Klassikkonzert zur Verfügung gestellt hatte. Weiterhin begrüßte Neuhaus den Hochheimer Bürgermeister Dirk Westedt, den Flörsheimer Stadtverordnetenvorsteher Michael Kröhle sowie den ehemaligen Deutschlandchef der Lions-Organisation, Governorratsvositzenden Jürgen Waterstradt als Ehrengäste.
Sodann ergriff Domkapellmeister Professor Karsten Storck das Wort und erklärte dem Publikum die ungewohnte Optik seines Chores: Dieser trat ob der kühlen Temperaturen in der Kirche mit Jacken und Mänteln auf, was dem musikalischen Genuss natürlich keinen Abbruch tat – der warmherzige Applaus des Publikums für so viel Fürsorge seinen Sängern gegenüber war Karsten Storck sicher.
Chormusik vom Feinsten
Was folgte war vielstimmig und mit technischer Brillanz vorgetragene Chormusik, die zu keiner Sekunde eine instrumentale Begleitung vermissen ließ. Nach einem Gregorianischen Choral und Gregorio Allegris (1582-1652) bis zu elfstimmig vorgetragenem „Miserere mei“ folgte Orlando die Lassos (1532-1594) stimmgewaltiges und ausgesprochen anspruchsvolles „Dextera Domini“, in welchem Dur- und moll-Passagen in schneller Abfolge wechselten. Mit Heinrich Schütz‘ (1585-1672) „Also hat Gott die Welt geliebt“ schloss das erste Konzertdrittel.
Sodann wurde das Programm wie von Karsten Storck eingangs versprochen adventlich: Es folgten „Tochter Zion, freue Dich“ von Georg Friedrich Händel (1685-1759) sowie später Andreas Hammerschmidts (1612-1675) „Machet die Tore weit“ und „Maria durch ein Dornwald ging“ von Kurt Hessenberg (1908-1994). Mit „The word was god“ der zeitgenössischen Komponistin Rosephanye Powell (*1962) wurde zudem eine eindrucksvolle Vertonung des Evangelium-Auftakts nach Johannes vorgetragen.
Musikalisch interessant auch die direkte Gegenüberstellung zweier „O Heiland reiß‘ die Himmel auf“-Vertonungen: vierstimmig von Peter Paul Förster (*1927) gegenüber achtstimmig von Jan Campanus Vodnansky (1572-1622). Mit elf Sängern auf der Empore ergab sich ein spannendes gesangliches Zwiegespräch der acht Stimmlagen, eine Abwechslung und Akkustik, die beim nachfolgenden fünfstimmigen „Komm, du Heiland aller Welt“ von Johann Eccard (1552-1611) nochmals aufgegriffen wurde.
Elfjähriger begeistert an der Orgel
Die vokalen Konzertdrittel wurden umrahmt vom Orgelspiel des erst elfjährigen Chorknaben Ioan Salaru, der vier der acht Sätze von Denis Bedards (*1950) „Pater Noster Suite“ darbot. Hatte er sich mit dem „Maestoso“ und dem „Allegro leggiero“ bereits in die Herzen der Zuhörer gespielt, so wusste er mit dem Wechsel zwischen dem getragenen „Adagio“ sowie dem seinem Namen alle Ehre machenden, fulminanten „Allegro energico“ abschließend zu begeistern.
Ioan Salaru wurde lang anhaltender Applaus gespendet, ebenso wie den über siebzig Sängern des Mainzer Domchors, die nach „Richte mich, Gott“ von Felix Mendelssohn-Bartholdy (1809-1847) sowie Joseph Rheinbergers (1839-1901) „Abendlied“ nicht ohne Zugabe entlassen wurden. In Sergei Rachmaninovs (1902-1957) siebenstimmigem “Bogorodize“ fand das Konzert des Lions Clubs Hochheim Flörsheim mit dem Mainzer Domchor unter der Leitung von Domkapellmeister Professor Karsten Storck seinen würdigen Abschluss.