MTK bereitet sich auf Shutdown vor – Corona-Abstrichambulanz wird verlegt – Schulkind-Notbetreuung angelaufen

(jol/mtk) – Der Main-Taunus-Kreis bereitet sich auf den Shutdown vor, eine weitgehende Einschränkung des öffentlichen und auch privaten Lebens wegen des Coronavirus‘. Wie Landrat Michael Cyriax mitteilt, gilt von Mittwoch an auch im MTK das, was am (heutigen) Montag das Land angekündigt hat: Zahlreiche Einrichtungen werden für den Publikumsverkehr geschlossen, Zusammenkünfte in Kirchen und in Vereinen werden verboten, es gibt Auflagen für Gaststätten und Hotels. Nicht geschlossen werden sollen unter anderem der Einzelhandel für Lebensmittel, Apotheken, Tankstellen, Banken, Sparkassen und weitere Wirtschaftszweige. „Wir werden auch im Main-Taunus-Kreis das Leben deutlich herunterfahren, darauf muss sich jeder einstellen“, so Cyriax. „Der Kreis und das ganze Land stehen vor einer in der Nachkriegszeit beispiellosen Herausforderung, aber wenn jeder Verantwortung zeigt und trotz der Lage klaren Kopf behält, werden wir diese Situation meistern.

Die Ausbreitung des Virus‘ könne inzwischen nach Ansicht von Experten wohl nicht mehr eingedämmt werden, so der Landrat. Dennoch könne jeder durch umsichtiges Handeln wie Beschränkung persönlicher Kontakte, Einhalten von Hygieneregeln und freiwilliger Quarantäne bei Erkältungserscheinungen Verantwortung zeigen.

Am zentralen Corona-Testzentrum im Main-Taunus-Kreis sind unterdessen am (heutigen) Montag von 100 Personen Abstriche genommen worden. Wie Cyriax und Kreisbeigeordnete Madlen Overdick mitteilen, wurden dort ausschließlich Personen mit Krankheitssymptomen getestet, darunter viele Menschen aus Wiesbaden, Groß-Gerau und anderen Nachbarkreisen. Das Testcenter werde am Donnerstag in einem neuen Standort untergebracht.

Der von der Kassenärztlichen Vereinigung ausgewählte Ort auf dem Gelände des Krankenhauses Hofheim sei wegen der Nähe zu den Stationen und damit der Ansteckungsgefahr „mehr als unglücklich“, so Cyriax. Zudem fordere der Kreis weitere Testcenter in Hessen: Ein Großteil der Testpersonen komme gar nicht aus dem Main-Taunus-Kreis, sondern von außerhalb. Der Kreis stelle Räume, Geld und Personal, so der Landrat: „Da muss die Regel gelten: „MTK first“.

Am Testzentrum sei die Lage trotz des Andrangs ruhig gewesen, berichtet Overdick. Geschultes Personal des Kreises unterstütze die medizinischen Kräfte bei der Arbeit, etwa durch eine erste Befragung der Patienten. Es sollten nämlich nur die getestet werden, die Krankheitssymptome haben. Bürger sollten nicht direkt zur Abstrichambulanz gehen, sondern sich zuerst an ihren Hausarzt oder unter den Ärztlichen Bereitschaftsdienst unter der Nummer 116117 wenden.

Den Angaben zufolge liegen aus den überlasteten auswärtigen Labors neue Testergebnisse aus dem Main-Taunus-Kreis noch nicht vor. Das Gesundheitsamt rechnet aber in den kommenden Tagen mit einem sprunghaften Anstieg an bestätigten Fällen.

Unterdessen ist die Notbetreuung an den Schulen angelaufen. Cyriax zufolge werden in den Schulkindbetreuungen derzeit insgesamt rund 90 Kinder betreut. Deren Eltern fallen unter das Raster für bestimmte Berufsgruppen, die vom Land als besonders wichtig für die Sicherheit erachtet werden – etwa medizinisches Personal.

Hinweise zur Corona-Lage im Main-Taunus-Kreis gibt es auf der Internetseite www.mtk.org und in der MTK-App.

Bilder: Die Arbeit der zentralen Abstrichambulanz in Hofheim

 

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