Neue Unterkünfte für Flüchtlinge – Main-Taunus-Kreis mietet weitere Gebäude in Flörsheim und Hofheim

(jol/mtk) – In Flörsheim und Hofheim schafft der Kreis weitere Unterkünfte für Flüchtlinge. Wie Landrat Michael Cyriax mitteilt, wird Raum für insgesamt bis zu rund 190 Personen gemietet. „Wegen der anhaltend hohen Zuweisungszahlen sind wir in allen Kommunen ständig auf der Suche nach Unterkünften“, so der Landrat. Da der Kreis die drei Objekte nicht kaufe, sondern miete, könnten sie auch wieder geschlossen werden, falls die Flüchtlingszahlen zurückgingen: „So bleiben wir flexibel“.

Bereits Ende Januar hatten die Kreisspitze und die Bürgermeister der MTK-Kommunen in einem offenen, parteiübergreifenden Brief an Bund und Land auf Begrenzung der Zuweisung gedrängt. „Für eine gelingende Integration braucht es weitaus mehr als nur Unterkünfte“, erläutert Cyriax. „Wir müssen unter anderem Schul- und Betreuungsplätze schaffen, was uns angesichts der angespannten Situation vor große Herausforderungen stellt.“ Durch den aktuellen Zuzug würden die Kommunen überfordert. Auch seit dem Flüchtlingsgipfel bei Bundesinnenministerin Nancy Faeser Mitte Februar habe es keine faktische Änderung der Lage gegeben.

Zwar habe das Land Hessen im Vorgriff auf zugesagte Bundesmittel angekündigt, insgesamt 50 Millionen Euro an die hessischen Kommunen zur Flüchtlingsintegration auszuschütten. „Das aber reicht zur Bewältigung der Aufgaben nicht aus“, so Cyriax. Er weist auf die kommunalen Spitzenverbände hin, die eine komplette Übernahme der Unterbringungskosten durch den Bund fordern.

Die Aufnahme und Unterbringung von Geflüchteten bleibe eine herausfordernde Gemeinschaftsaufgabe, fasst Erste Kreisbeigeordnete Madlen Overdick zusammen: „Wir setzen dabei auch weiterhin auf die Zusammenarbeit mit den Städten und Gemeinden ebenso wie auf Unterstützung von Integrationslotsinnen und -lotsen in den Kommunen und ehrenamtlichen Initiativen.“

Den Angaben zufolge soll in der Weiherstraße in Flörsheim-Weilbach eine Containeranlage für bis zu 120 Personen errichtet werden. Die zweistöckige Anlage soll abhängig vom Baufortschritt im Herbst oder Winter belegt werden. Der Kreis mietet sie auf drei Jahre, kann den Vertrag aber bei Bedarf verlängern.

Bis zu 45 Flüchtlinge sollen in einem Gebäude in der Schulstraße in Hofheim Platz finden. Den voll ausgestatteten Beherbergungsbetrieb hatte der Kreis schon früher als Gemeinschaftsunterkunft genutzt, jetzt wohnen dort Monteure und teilweise auch Obdachlose und anerkannte Flüchtlinge, die von der Stadt Hofheim untergebracht werden. Der Kreis mietet nur den hinteren Gebäudeteil des zweistöckigen Hauses. In den Doppel- und Mehrbettzimmern können auch Familien untergebracht werden. Bezogen werden soll der Trakt baldmöglichst. Geschlossen wird der Mietvertrag auf fünf Jahre, er kann aber verlängert werden.

In der Aussiger Straße in Flörsheim-Keramag mietet der Kreis ein leerstehendes Einfamilienhaus. In ihm können bis zu 23 Personen untergebracht werden. Das dreistöckige Gebäude steht ab Mitte Mai zur Verfügung. Wegen seiner Aufteilung ist das Haus dem Kreis zufolge besonders für Familien geeignet. Gemietet wird das Objekt auf fünf Jahre mit Verlängerungsmöglichkeit.

Erst kürzlich hatte der Kreis angekündigt, in einem Gewerbegebiet Kelkheim-Münster ein Gebäude für Flüchtlinge zu mieten. „Es ist wie in den Jahren 2015/16, als wir alle paar Wochen in den Kommunen neue Unterkünfte eröffneten“, erläutert Cyriax.

Bild: Die künftige Unterkunft in der Hofheimer Schulstraße; der Kreis mietet den hinteren Gebäudeteil

Bildnachweis: Main-Taunus-Kreis

 

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