Neustrukturierung der Spitze der FMT-Kliniken
(jol) Die Spitze der Kliniken Frankfurt-Main-Taunus GmbH (FMT) wird umstrukturiert und neu aufgestellt. Wie Landrat Michael Cyriax (Main-Taunus-Kreis), der Frankfurter Bürgermeister Uwe Becker und Frankfurts Gesundheitsdezernent Stadtrat Stefan Majer mitteilen, wird zum 15. Februar die neue Position eines Vorsitzenden der Geschäftsführung geschaffen und mit dem Klinikmanager Martin Menger besetzt. Er wird damit zum Hauptverantwortlichen des gesamten Konzerns mit den Standorten Frankfurt-Höchst, Bad Soden und Hofheim berufen. Gleichzeitig verlässt der bisherige Sprecher der Geschäftsführung Dr. Tobias Kaltenbach die Kliniken und widmet sich neuen Aufgaben.
Nach Angaben des Aufsichtsratsvorsitzenden Harald Schmidt wurde der Geschäftsführungsvorsitz beim Konzern geschaffen, um den komplexen Herausforderungen des Unternehmensverbundes besser gerecht werden zu können. Dr. Dorothea Dreizehnter soll demnach Geschäftsführerin im Konzern bleiben. Nach dem Willen des Aufsichtsrates soll Menger gleichzeitig Vorsitzender der Geschäftsführungen der Kliniken in Höchst und im Main-Taunus-Kreis werden.
Menger ist 58 Jahre alt, verheiratet und hat zwei erwachsene Söhne. Er ist nach einem Betriebswirtschaftsstudium seit über 25 Jahren in führenden Positionen bei verschiedenen Klinikgesellschaften tätig, davon die vergangenen 16 Jahre als Regionalgeschäftsführer und operativer Vorstand bei der Rhön-Klinikum AG Bad Neustadt/Saale. In seiner Funktion war er für eine Vielzahl von Kliniken im Konzern operativ verantwortlich. Von 2011 bis 2015 war er darüber hinaus Vorsitzender der Geschäftsführung der Universitätskliniken Gießen und Marburg. Zudem ist er Mitglied in diversen Gremien und Institutionen im Gesundheitswesen.
Cyriax hebt Mengers lange Erfahrung hervor: „Er bringt die Qualifikation mit, die wir bei der Herausforderung brauchen, unsere Kliniken im Wettbewerb der Gesundheitsstandorte zu sichern und weiterzuentwickeln. Damit dienen wir auch dem Patienten; denn die wohnortnahe Gesundheitsvorsorge muss solide finanziert und organisiert sein.“ Er solle dabei „die Integration des Klinikverbundes und den Ausgleich der Interessen von Main-Taunus-Kreis und Frankfurt weiter vorantreiben.“
Becker sieht die gute Entwicklung der Kliniken bestätigt: „Mit dieser Entscheidung stärken wir weiter das strategische Zusammenwirken in der Geschäftsführung des Klinikverbundes, den wir in den kommenden Jahren noch enger zusammenführen wollen.“
Für Majer ist die Entscheidung folgerichtig: „Wenn wir unsere Kliniken gemeinsam zukunftsfest machen wollen, müssen wir auch die Führungsstrukturen strikt darauf ausrichten, dass der gemeinsame Nutzen die entscheidende Richtschnur bildet. Martin Menger ist ein geeigneter Fachmann für diese Aufgabe.“
Kaltenbach sei ein ausgewiesener Klinikexperte und habe eine Pionierfunktion für das Unternehmen übernommen, so der Aufsichtsratsvorsitzende Harald Schmidt. Er habe eine „hervorragende Konsolidierungs- und Aufbauarbeit geleistet“. Er sei nicht nur Architekt des Klinikverbundes, sondern habe auch die wirtschaftliche Sanierung der Kliniken des Main-Taunus-Kreises erreicht. Während dieser Zeit seien wichtige strategische Weichenstellungen für das Unternehmen getroffen worden. Zudem sei der Neubau am Klinikstandort Hofheim abgeschlossen worden, und in Höchst sei mit umfassenden Bauarbeiten begonnen worden.
Kaltenbach selbst dankt vor allem den Mitarbeitern der Main-Taunus-Kliniken für „ihre Identifikation und ihr Engagement, das Grundlage für den wirtschaftlichen Erfolg war.“ Er habe sich die Entscheidung für eine Veränderung nicht leicht gemacht, aber sein Wunsch, zu neuen Ufern aufzubrechen, komme mit dem Wunsch des Aufsichtsrates zusammen, eine neue Struktur zu implantieren. Zu seinen Zukunftsplänen werde er sich „nicht heute, sondern zum passenden Zeitpunkt äußern“.
Cyriax sieht das Ausscheiden Kaltenbachs nach eigenem Bekunden mit Bedauern und Dankbarkeit, zeigte aber auch Verständnis für die Entscheidung. Er habe „in schwierigstem Fahrwasser“ die Verantwortung übernommen und die Kliniken „auf eine solide zukunftsfähige Basis gestellt“. Deren „Turnaround“ habe er unter höchstem persönlichen Einsatz vollzogen. Für seine weitere Zukunft wünsche er ihm viel Erfolg und alles Gute.
Die 2016 gegründete Kliniken Frankfurt-Main-Taunus GmbH betreibt als gemeinnützige Gesellschaft die kommunalen Kliniken an den drei Standorten Bad Soden, Hofheim und Frankfurt-Höchst. Der größte kommunale Klinikverbund in der Region, der über 1.520 stationäre Betten und 65 teilstationäre Plätze verfügt, beschäftigte 2016 rund 3.500 Mitarbeiter. Im Rumpfgeschäftsjahr 2016 wurden an den drei Klinikstandorten mehr als 48.000 Patienten im somatischen Bereich stationär behandelt. Hinzu kamen fast 2.300 stationäre Patienten aus den Bereichen Psychiatrie und Psychosomatik.
Bild: Martin Menger
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