Plan für den Rettungsdienstbereich Main-Taunus fortgeschrieben

(jol/mtk) – Mit zusätzlichen Fahrzeugen und Personal im Rettungsdienst will der Main-Taunus-Kreis die Sicherheit weiter erhöhen. Wie Landrat Michael Cyriax mitteilt, hat der Kreisausschuss dem so genannten Bereichsplan für die Jahre bis 2025 zugestimmt. Darin ist geregelt, wie der Rettungsdienst ausgestattet und koordiniert wird. „Wir prüfen regelmäßig die gute notärztliche und rettungsdienstliche Versorgung und entwickeln sie fort“, so Cyriax. Der Kreis ist für den Rettungsdienst verantwortlich und hatte daher ein Gutachten in Auftrag gegeben, um Verbesserungspotenziale zu zeigen.

Aufgrund des Gutachtens wurden für den Main-Taunus-Kreis bestimmte Maßgaben definiert, die in den kommenden Jahren schrittweise umgesetzt und überprüft werden sollen. Sie dienen unter anderem dazu, die so genannten Hilfsfristen einzuhalten – nach gesetzlichen Vorgaben müssen Patienten nach dem Notruf innerhalb einer bestimmten Zeit erreicht werden. Cyriax zufolge soll in einem Stufenplan bis 2025 die Zahl von derzeit rund 116.000 Personalstunden auf bis zu 139.000 Stunden erhöht werden. Was das in konkreten zusätzlichen Einsatzkräften bedeute, lasse sich aufgrund der unterschiedlichen Verträgen der beauftragten Hilfsorganisationen nicht pauschal beziffern. Zudem sei es mitunter eine Herausforderung, genug qualifiziertes Personal zu finden.

Darüber hinaus sollten in den kommenden Jahren zwei weitere Krankenwagen eingesetzt werden. Zudem gehe der Kreis auch in der technischen Ausstattung und in organisatorischen Abläufen neue Wege, so Cyriax. Dabei werde er auch auf Telemedizin setzen. Beispielsweise soll das Modell des Telenotarztes eingeführt werden, wenn es sich in derzeitigen Pilotprojekten in der Region bewährt. Dabei ist ein Notarzt nicht persönlich anwesend, sondern wird über Video in den Rettungswagen zugeschaltet. „Weiterhin rücken Notärzte auch persönlich aus“, stellt Cyriax klar, „aber das System Telenotarzt ist eine wichtige Ergänzung unseres Rettungsdienst-Systems, gerade an Tagen mit sehr viel Einsätzen.“ Zudem sollten Einsatzkräfte über die Telemedizin Kontakt mit Fachkräften der Kliniken aufnehmen, um die Patienten unterwegs noch besser versorgen zu können.

Ein weiterer Baustein sei das so genannte SaN-Projekt in Zusammenarbeit mit der Kassenärztlichen Vereinigung. Dabei wird die Leitstelle mit der Zentrale des Ärztlichen Bereitschaftsdienstes vernetzt, sodass bei Bedarf Anrufe dorthin direkt weitergeleitet werden könnten. Auch sollten Patienten vom Rettungsdienst direkt in Praxen gebracht werden, wenn keine Notfallbehandlung durch die Kliniken nötig sei.

Das Konzept sieht den Neubau einer Rettungswache in Bad Soden ebenso vor wie einen Neubau der Notarztwache Hofheim. Vorgesehen ist auch, die digitalen Kanäle weiterzuentwickeln – etwa bei der Anmeldung von Patienten bei den Krankenhäusern.

Wie Cyriax zudem mitteilt, musste der Kreis wegen der Corona-Pandemie bereits im laufenden Jahr drei zusätzliche Rettungsfahrzeuge anschaffen. Für die drei gebrauchten Fahrzeuge werden rund 150.000 Euro aufgewendet. Zwei der Fahrzeuge dienen speziell für den Transport von Corona-Infizierten, ein weiteres dient als Ersatzfahrzeug. Dadurch werde der übrige Rettungsbetrieb entlastet, so der Landrat.

Um das Notarztsystem zu entlasten, habe der Kreis bereits im April einen so genannten Intensivtransportwagen angeschafft, der mit zusätzlichem Personal besetzt ist. Mit ihm können Intensivpatienten zwischen Kliniken transportiert werden. Bislang übernahm das eines der Notarzt-Einsatzfahrzeuge, das jetzt für Notfalleinsätze frei bliebe.

Bild: Die neue Rettungswache in Wicker als Themenillustration

Bildnachweis: Main-Taunus-Kreis

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