Realitätsnahe Führungskräfte-Übung bei der Feuerwehr Hochheim

„In den frühen Morgenstunden brach ein ausgedehntes Feuer in einem landwirtschaftlichen Betrieb aus. Mehrere Traktoren und Strohballen standen in Flammen. Dank des schnellen Einsatzes der Feuerwehr konnte die Ausbreitung des Feuers auf das angrenzende Wohnhaus und die Fahrzeughalle verhindert werden.“

(fwh) Dieses Szenario, das einer realen Einsatzlage nachempfunden war, stellte am vergangenen Samstag eine der beiden Brandsituationen dar, die die Führungskräfte der Feuerwehr Hochheim während eines intensiven Übungstages meistern mussten. In einem weiteren Szenario war ein Feuer in einem Gebäudekomplex mit Tiefgarage angenommen, bei dem die Einsatzkräfte erneut ihre Problemlösungs- und Koordinationsfähigkeiten unter Beweis stellten.

„Diese realitätsnahen Szenarien wurden so gestaltet, dass wir mit den tatsächlichen Gegebenheiten und Ressourcen unserer Feuerwehr arbeiten konnten – ohne eine große Zahl an Einsatzkräften mobilisieren zu müssen, die in einer reellen Einsatzübung erforderlich wäre“, erklärt Stadtbrandinspektor Frank Schuhmacher.

Da die Simulationsmethode der darauf spezialisierten Feuerwehrexperten auch die zeitliche Entwicklung realistisch abbildet, mussten die Führungskräfte schnell und präzise Entscheidungen treffen, um die Ausbreitung der Brände zu verhindern, die Brandbekämpfung effizient zu koordinieren und die Rettung von Personen zu gewährleisten. Auch ohne den Einsatz von spezieller Simulationstechnik konnte die Übung dank der realen Gegebenheiten und Ressourcen der Feuerwehr Hochheim unter authentischen Bedingungen durchgeführt werden. Dabei kamen in den beiden Szenarien beispielsweise die realen Funkrufnamen der Fahrzeuge, die vorhandenen Kommunikationsmittel und die Alarm- und Ausrückeordnung (AAO) der Feuerwehr Hochheim und des Main-Taunus-Kreises zum Einsatz.

Bürgermeister und Polizei zu Besuch

Bürgermeister Dirk Westedt war während der Übung im Gerätehaus, um sich ein Bild vom Ausbildungsstand der Feuerwehrführungskräfte zu machen. Er zeigte sich ebenfalls von der Realitätsnähe der Übungen aber auch von der Teamarbeit der Führungskräfte beeindruckt. „Es ist bemerkenswert, wie gut die Feuerwehrführungskräfte in dieser komplexen Situation zusammenarbeiten. Diese Trainings sind unerlässlich, um die Einsatzbereitschaft zu garantieren und die Bevölkerung im Ernstfall effektiv zu schützen“, erklärte Westedt. Er betonte zudem, wie wichtig es sei, auch weiterhin in solche praxisorientierten Übungen zu investieren.

Im Rahmen der Übung am vergangenen Samstag war auch der Leiter der Polizeistation Flörsheim, EPHK Schulz, zu Besuch bei der Feuerwehr Hochheim. Seit Anfang letzten Jahres pflegen die beiden Sicherheitsorganisationen einen intensiven Austausch, der darauf abzielt, das Verständnis für die jeweiligen Führungsstrukturen zu vertiefen und so die Zusammenarbeit in gemeinsamen Einsatzlagen zu optimieren. Inspiriert von den Eindrücken dieses Tages, die er sammeln konnte, entwickelt er bereits erste Ideen für Übungen und Trainings seiner Polizeistation: „Ich kann mir gut vorstellen, einige Übungsteile und Methodiken in bereits bestehende Übungen für meine Führungskräfte zu integrieren.“

Tradition der realitätsnahen Übungen

Bereits mehrfach hat die Feuerwehr Hochheim ähnliche realitätsnahe Übungen, die durch Keep Calm konzipiert werden, durchgeführt. Diese Trainings sind inzwischen ein integraler T eil der Ausbildung und helfen dabei, die Führungskompetenzen unter extremen Bedingungen weiterzuentwickeln. „Durch solche Szenarien können wir unsere Zusammenarbeit als Team stärken und uns noch besser auf reale Einsätze vorbereiten“, so Schuhmacher.

Das erfolgreiche Training zeigt einmal mehr die hohe Qualität der Ausbildung bei der Feuerwehr Hochheim. Auch in Zukunft sollen solche intensiven, praxisnahen Übungen regelmäßig stattfinden, um die Führungskompetenzen weiter zu schärfen und die Einsatzbereitschaft der Feuerwehr zu steigern. „Wir sind stolz auf unsere gut ausgebildeten Führungskräfte und wissen, dass wir als Team sehr effektiv agieren“, resümiert Stadtbrandinspektor Frank Schuhmacher.

Pressemitteilung der Feuerwehr Hochheim am Main


Bilder:

Lagebesprechung am Einsatzleitwagen der Feuerwehr Hochheim. Hier können alle gewohnten Hilfsmittel benutzt werden.

 

Koordination des weiteren Vorgehens an einem Einsatzabschnitt. Zur Darstellung der Abläufe und Entwicklungen wird von den Gruppenführern ein großer, an der Wand hängender Plan verwendet.

 

Die Besatzung des Einsatzleitwagens unterstützt durch Abwicklung der Kommunikation mit der (Übungs)Leitstelle und den eingesetzten Kräften sowie durch Protokollierung und Darstellung der jeweiligen Lage.

 

An dieser Station warten die Teilnehmer auf die Alarmierung durch die Übungsleitstelle. Danach geht es für die einzelnen Fahrzeuge mit unterschiedlichen zeitlichen Verzögerungen – wie in Realität – zur Einsatzstelle.

Bürgemeister Westedt und EPHK Schulz verfolgen gemeinsam mit Stadtbrandinspektor Schuhmacher den Ablauf eines Übungseinsatzes am Einsatzleitwagen der Feuerwehr Hochheim.

 

Die Darstellung eines anderen Einsatzabschnitts. Die Verteilung der Abschnitte auf verschiedene Räume des Gerätehauses führt dazu, dass bspw. ein Wechsel auf die Rückseite eines Gebäudes wie in der Realität eine gewisse Zeit erfordert.

 

Jedes eingesetzte Fahrzeug wird durch einen kleinen Kasten mit Magneten für die Feuerwehrkräfte und für die wesentlichsten Materialien dieses Fahrzeugs repräsentiert. Die Stoppuhr hilft, die benötigte Zeitdauer für die unterschiedlichen Tätigkeiten im Blick zu behalten.

 

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