Reisen hält jung! 7 Tage raus aus dem Alltag in das Kolping-Feriendorf Herbstein

(kfh) – Unter diesem Motto waren knapp 50 Hochheimer eine Woche zu Gast im Feriendorf Herbstein.  In der ersten Maiwoche entfloh die Gruppe der Kolpingfamilie Hochheim dem städtischen Trubel und genoss die Ruhe im hessischen Vogelsberg. Dass auf dem Land aber keineswegs Langeweile herrschen muss, stellten die Hochheimer mit einer Vielzahl an Ausflügen die nähere Umgebung sicher.

Im nahen Gelnhausen wurden die Kaiserpfalz sowie die Marienkirche besichtigt. 1170 von Kaiser Friedrich I. Barbarossa gegründet, wurde in der Kaiserpfalz schon 1180 ein bedeutender Reichstag abgehalten. Barbarossa prozessierte dort gegen seinen größten Widersacher Heinrich den Löwen und Gelnhausen war Schauplatz höchster politischer Ränkespiele um die gesamte Reichspolitik. Die frühe Bedeutung der Stadt spiegelt sich auch in der Marienkirche wieder, wo die besten gotischen Baumeister aus Frankreich schon im 12. Jahrhundert den mittelalterlichen Wohlstand der Gelnhäuser imposant verewigten. Die damalige Reichsstraße Frankfurt-Leipzig verschaffte der Stadt das Geld, noch heute verbindet die A66 Frankfurt entlang der Kinzig am schnellsten mit den östlichen Nachbar-Bundesländern. Später schrieb der Gelnhäuser Bürger Johann von Grimmelshausen das bekannte Werk Simplicissimus über die Gräuel des Dreißigjährigen Krieges. Mit dem Untergang des alten Reiches 1803 verliert dann auch Gelnhausen seinen Status als Reichsstadt und seine überregionale Bedeutung.

Als zweite Stadt stand Fulda am Nordrand des Vogelsbergs auf dem Programm. Dort besichtigten die Hochheimer das Deutsche Feuerwehr-Museums und die Propstei Johannesberg. Das zwischen dem Naturpark Vogelsberg und dem Biospährenreservat Rhön auch nach der Wiedervereinigung zentral im Bundesgebiet gelegene Deutsche Feuerwehr-Museum vermittelt heute pro Jahr durchschnittlich 25.000 Besuchern aus dem In- und Ausland die Geschichte des Brandschutzes im deutschsprachigen Raum von seinen erkennbaren Anfängen im Mittelalter bis in die Gegenwart. Höhepunkte sind die älteste erhaltene fahrbare Handdruckspritze der Welt (1624), aufwendig verzierte Handdruckspritzen aus dem Barock und Klassizismus, die älteste bekannte pferdegezogene Drehleiter (1808), eine funktionsfähige Dampfspritze (1903), die erste elektroautomobile Drehleiter der Welt (1903), frühe Autospritzen aus den 1920ern u. v. m. Vor allem Kinder kommen hier voll auf ihre Kosten.

Um das leibliche Wohl nach all der geistigen Nahrung nicht ganz außen vor zu lassen, stand auch ein Besuch der Beerenobstgemeinschaft Rhön-Vogelsberg an. Diese ist ein Zusammenschluss von Landwirten aus Rhön und Vogelsberg. Seit Ende der 80er Jahre werden dort schwarze Johannisbeeren und Holunder angebaut und nicht nur zu Säften, Sirupen und Weinen veredelt, sondern auch zu Likörspezialitäten, Beerengeist, Holunderblütensekt und Schaumwein. Wer in diesem Jahr keinen Platz mehr im Bus bekommen hat, kann sich schon jetzt den Termin 2019 vormerken: 12.-19. Mai 2019.

Bild: Morgenimpuls aus dem Bibelpark Herbstein.

Bildnachweis: Heinz Schlosser

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