Sozialstationen des Caritasverbandes Main-Taunus gehen in die Ausbildungsoffensive
(cv/mtk) – Die Pflegeberufe sind besonders in Corona-Zeiten immer wieder im Gespräch – mal werden Pflegekräfte als „Helden und Heldinnen“ gefeiert, mal als „unterbezahlt“ bedauert. Ob das tatsächlich so ist und warum es Menschen gibt, die gerne in der Pflege arbeiten, schildern eine junge Flörsheimerin und die Ausbildungsleitung der Sozialstationen des Caritasverbandes Main-Taunus.
Dass Maria Cammisa gerne mit Menschen zu tun hat, merkt man gleich, wenn man sie trifft, ihre positive Ausstrahlung und ihr Lachen fallen sofort auf. Man hat den Eindruck, einer durch und durch zufriedenen jungen Frau zu begegnen. Daran ist auch ihr Beruf „schuld“, wie die Auszubildende in der Flörsheimer Sozialstation des Caritasverbandes Main-Taunus e.V. selbst sagt: „Ich habe ultra Spaß an der Arbeit, die ich mache, sie macht mich glücklich!“
Nach einem Bachelor-Abschluss in der Pflege, mit vielen Praktika in deren verschiedensten Bereichen, hat sie in der ambulanten Pflege bei der Caritas das gefunden, was sie auch weiter beruflich machen möchte, dafür hat sie gerne nach dem Studium noch einmal die dreijährige Ausbildung in der ambulanten Pflege angefangen. „Das Leitbild und die Art der Beschäftigung finde ich einfach toll hier. Wir pflegen die Menschen in ihrem Zuhause und können sie wertschätzend behandeln“ erklärt sie begeistert, „das ist mit zunehmendem Personalnotstand in stationären Institutionen, wie etwa den Krankenhäusern, immer schwieriger.“ Sie empfindet es als „wunderbar“, das bei ihr und ihren Kollegen und Kolleginnen – obwohl sie natürlich ebenfalls fachlich sehr gefordert sind und viel Eigenverantwortung zu tragen haben – „das Menschliche nicht zu kurz“ kommen muss. „Hier bei uns ist alles persönlicher als etwa in den Krankenhäusern“ kann sie nach zwei Jahren Ausbildung gut beurteilen. „Außerdem ist hier bei der Caritas die Anleitung extrem gut – man bekommt ein unfassbares Wissen an die Hand, von Tag eins an!“ hat sie erfahren, und sie weiß auch, warum das so ist: „In Einrichtungen mit Personalnotstand macht man als Auszubildende oft auch Arbeiten, die eigentlich nicht zur Pflege gehören, die aber gemacht werden müssen. Und dort fehlt eben manchmal einfach die Zeit um ‚nur‘ für die Auszubildenden da zu sein. Das ist hier etwas ganz anderes. Man geht hier mit einem guten Gefühl durch den Tag und muss nicht zwischendurch alleine ‚schwimmen‘.“ Außerdem hat sie erlebt, dass den Anleiterinnen der Caritas–Sozialstation das Feedback der Auszubildenden sehr wichtig ist und dass dem Nachwuchs immer gerne Raum für Eigeninitiative gegeben wird.
Nach Maria Cammisas Ansicht ist es auch ein Gerücht, dass man in der Pflege „so wenig verdient“: „Wo bekommt man denn sonst schon im ersten Lehrjahr Brutto 1.165 € – und Zuschläge, Überstunden oder Prämien bekommt man schon in der Ausbildung natürlich noch dazu ausgezahlt.“ Das Auszubildende beim Caritasverband Main-Taunus gefördert werden, ist ebenfalls selbstverständlich: „Es gibt ganz viele Türen, die man hier in der Zukunft öffnen kann!“ weiß Maria Cammisa und fasst noch einmal zusammen: „Der Beruf ist einfach wunderschön und unfassbar abwechslungsreich, er verlangt Sachkompetenz, Beobachtungsgabe und viel Sozialkompetenz.“ Dabei werden nach ihrer Ansicht die Schicksalsschläge, die man in der Pflege kranker Menschen natürlich auch miterleben muss, durch die vielen „Erfolgsgeschichten“ gut ausgeglichen. „Man erlebt so viel Dankbarkeit von den Patientinnen und Patienten. Viele begleitet man jahrelang, manche bis zu ihrem Ende – aber wenn ihr Leben zu Ende geht, dann von uns gepflegt und zuhause bei ihrer Familie, nicht alleine im Krankenhaus. Das ist einfach schön.“
Im nächsten Jahr um diese Zeit macht sie ihre Abschlussprüfung, vor der sie aber gar keine „Angst“ hat. „Wir haben viele Praxiseinsätze und eine sehr gute Unterstützung im ganzen Team, außerdem guckt unsere Praxisanleitung bei allem, was wir machen müssen, noch mal drüber“ erzählt sie.
„Wir möchten möglichst viele junge Menschen für unseren schönen Beruf begeistern und in Zukunft noch mehr eigenen Nachwuchs ausbilden, weil der Bedarf an Pflege und Unterstützung immer weiter steigt“ erklärt Tina Janssen von der Stabsstelle Pflege und Ausbildung des Caritasverbandes Main-Taunus. Deshalb hat der Verband seine Ausbildung auf neue Füße gestellt, obwohl die Qualität in der praktischen Pflegeausbildung in den Sozialstationen schon immer sehr gut ist. In seinen Sozialstationen Flörsheim-Hochheim und Hofheim-Eppstein-Kelkheim wird für Hauptschulabsolvent*innen die einjährige Ausbildung in der Altenpflegehilfe angeboten, mit Realschulabschluss oder vergleichbarem Abschluss kann man die dreijährige Ausbildung zur Pflegefachkraft dort machen. Alle Ausbildungsgänge bieten eine intensive eins zu eins Praxisanleitung durch berufspädagogisch weitergebildete Pflegefachkräfte, eine individuelle Begleitung der Auszubildenden, ein abwechslungsreiches Einsatzgebiet, eine attraktive Ausbildungsvergütung und die Möglichkeit der Übernahme nach Abschluss der Ausbildung. In den Sozialstationen besteht ebenfalls die Möglichkeit ein Praktikum (z. B. Schulpraktikum von 14 Tagen) zu absolvieren. Ein Freiwilliges soziales Jahr bietet die Caritas-Diakonie Sozialstation Hofheim-Eppstein-Kelkheim in den selbstbestimmten Wohngemeinschaften an. „Der Pflegeberuf ist so schön, weil er vielseitig und anspruchsvoll ist – man ist immer in Kontakt und im Austausch mit Menschen, es ist nie langweilig, man muss immer zusammen mit den Angehörigen kreative Lösungen in der häuslichen Pflegesituation finden. Dafür erfährt man viel Wertschätzung und Dankbarkeit von den zu Pflegenden und auch von den Angehörigen“, hat auch Tina Janssen erlebt, „trotzdem hat man bei uns regelmäßige Arbeitszeiten durch die Tourenplanung und es gibt keinen Nachtdienst.“
Kurz zusammengefasst sind das „fünf gute Gründe“ für eine Ausbildung in der Pflege: man erlernt einen sinnstiftenden, erfüllenden Beruf, es gibt vielfältige Einsatzmöglichkeiten nach der Ausbildung, man hat vielfältige und gute Weiterbildungsmöglichkeiten, man hat einen krisen- und zukunftssicheren Job und man kann gutes Gehalt verdienen.
Die Pflegeausbildung in einer Caritas-Sozialstation zu absolvieren, dafür spricht sogar noch mehr: dort gibt es eine Bezahlung nach dem AVR- Tarifvertrag, der regelmäßige Steigerungen vorsieht, es gibt Weihnachtsgeld, 30 Tage Urlaub, vielfältige Karrieremöglichkeiten und ein sehr angenehmes Betriebsklima.
„Pflege ist ein Job mit Perspektive! Bewerben Sie sich jetzt bei uns, nach dem Schulabschluss oder gerne auch als Quereinsteiger und – einsteigerin“, ermutigt Tina Janssen alle, die für sich eine Ausbildung in der Pflege in Erwägung ziehen, vielleicht aber noch unsicher sind, „melden Sie sich bei mir!“ Man kann Tina Janssen unter der Telefonnummer 01520 9265203 oder per Email an janssen@caritas-main-taunus.de erreichen.
Titelbild: Mitarbeiterinnen der Caritas-Sozialstation Hofheim-Eppstein-Kelkheim v.l.n.r.: Abteilungsleiterin Kerstin Jährling-Roth, Ausbildungsleiterin Tina Janssen und Praxisanleiterinnen – ein sympathisches Team.
Bild: Maria Cammisa macht eine Ausbildung zur Pflegefachfrau in der Sozialstation Flörsheim-Hochheim des Caritasverbandes Main-Taunus.