The Walk Of Crown – Den Weinköniginnen zur Ehre
Hollywood ist zukünftig in Hochheim, zumindest ein kleiner Ausschnitt davon. Dem berühmtem Walk of Fame nachgebildet, soll den aus Hochheim stammenden Weinköniginnen zukünftig dauerhafte Ehre gebühren.
Der Walk of Fame ist ein Gehweg in Los Angeles. Er erstreckt sich über 15 Häuserblöcke zu beiden Seiten des Hollywood Boulevard. In den Boden seines Verlaufs sind derzeit 2.682 Sterne eingelassen, mit denen Prominente geehrt werden, die eine wichtige Rolle vor allem in der amerikanischen Unterhaltungsindustrie spielten oder noch spielen.
Die Wein- und Sektstadt Hochheim ist bekannt für beste Weißweine, das Synonym „Hock“ trägt das in die Welt der weintrinkenden Gemeinde hinaus.
Hock ist die englische Bezeichnung für deutschen Weißwein vom Rhein. Trotz der weit gefassten Definition ist im englischen Sprachgebrauch eine starke Konnotation zur Rebsorte Riesling vorhanden.
Die Bezeichnung leitet sich bereits im 17. Jahrhundert vom Wein der Stadt Hochheim am Main ab. Die Herkunft Hochheimer wandelte sich über das inzwischen veraltete hockamore zu hock. Bei Königin Victorias Besuch im Jahr 1845 in Hochheim war der Begriff bereits etabliert.
Dazu im krassen Gegensatz steht die Vergänglichkeit der Weinmajestätinnen, die seit Jahrzehnten aus Hochheim am Main stammen. Den heutigen Bewohnerinnen und Bewohnern, aber auch den Gästen der Weinstadt sind sie vielfach unbekannt. Unbekannt in der Person und unbekannt das Amt, dass sie mindestens zum Wohle des Hochheimer Weins ausübten, ehrenamtlich, mit viel Engagement und Anmut.
In der Tradition des aus Hochheim stammenden weiblichen Weinadels kann die Stadt in höchster Repräsentanz Deutsche Weinprinzessinnen aufbieten, das gleich mehrfach. Zwar reichte es bislang nicht zur Deutschen Weinkönigin, aber der Ehrgeiz ist nicht erloschen. Eines Tages wird eine junge Frau aus Hochheim das höchste royale Amt bekleiden, dass aus Liebe zum Wein und im Wissen um den Wein zu vergeben ist.
Das Weinanbaugebiet des Rheingaus erfreute sich mehrfach eines weinköniglichen Oberhauptes aus Hochheim, erstmals im Jahr 1951. Weil das alles in Vergessenheit zu geraten droht, beschlossen Hochheims Stadtverordnete jetzt eine dauerhafte und sich fortschreibende Ehrung zu schaffen.
Abgestuft nach der Funktion werden Sterne mit dem Namen und den Kalenderjahren angefertigt. Dabei bestimmt das höchste Amt und das Kalenderjahr seiner Ausübung den Grad des Edelmetalls. Somit soll vermieden werden, dass eine Person mehrfach einen Stern erhält.
Das hochwertige Edelmetall Platin, bestens geeignet wegen seiner Haltbarkeit und seiner Seltenheit zur Herstellung hochwertiger Schmuckwaren, soll dem Stern für eine Deutsche Weinkönigin vorbehalten bleiben.
In der weiteren Abstufung würdigen Mischungen aus Gold, Silber und Bronze die ehemaligen Weinmajestäten.
Eine Deutsche Weinprinzessin wird mit einem Stern in einer Mischung aus Platin und Gold geehrt.
Eine Rheingauer Weinkönigin ziert einen Stern aus Gold.
Die Rheingauer Weinprinzessin wiederum würdigt der Mix aus Gold und Silber.
Eine Hochheimer Weinkönigin erhält einen Stern in Silber.
Die Hochheimer Weinprinzessinnen, regelmäßig zwei je Jahrgang, erhalten einen Stern in der Kombination Silber und Bronze.
Welcher Straßenzug könnte für das dauerhafte Einlassen der Sterne in den Boden besser geeignet sein als der südliche Straßenzug der Weiherstraße? Zentral gelegen, führt er direkt in das Herz der Altstadt mit Blick auf die Madonna und den Einstieg in das Festgebiet am Hochheimer Weinfest.
Die südliche Weiherstraße wird daher demnächst einer Baumaßnahme unterworfen. Die Mitarbeiter des städtischen Bauhofes stanzen Sternformen aus dem Asphalt, technisch beschrieben gleich den Backformen, die gerne in der Adventszeit genutzt werden. Darin werden die Sterne eingelassen. Dazu ergehen Einladungen an alle noch lebenden Weinköniginnen und -prinzessinnen, ihren Stern selbst an den dafür vorgesehenen Platz einzusetzen.
Die Stadtverordneten beschlossen, dass die südliche Weiherstraße danach für den Autoverkehr dauerhaft gesperrt wird. Der Walk Of Crown wird als die zukünftige Attraktion in Hochheim gesehen, welche auswärtige Besucher zahlreich in die Weinstadt lockt, um die Sternensammlung zu bestaunen. Anschließend geleitet der Weg in die Weinschänken der Altstadt. Die Verkehrsanbindung der Altstadt soll zukünftig nur noch über die Delkenheimer Straße und die Frankfurter Straße erfolgen. Von dort aus kann die Altstadt angefahren werden.
Allen die glauben, der Begehrlichkeit des Edelmetalls nicht widerstehen zu können, sei eine eindeutige Absage erteilt. Die Sterne sind mit einer neuartigen Technik versehen, mit welcher sie bei der Herstellung durchwoben werden, ähnlich dem Sicherheitsstreifen in den Banknoten. Damit lässt sich erkennen, wenn der Stern seinen Platz verlässt.
Eine besondere Aufgabe wird den Anwohnern der südlichen Weiherstraße zuteil. Die Stadt möchte, dass Patenschaften übernommen werden. Nicht das Gießen von Blumen im öffentlichen Straßenraum wird hier erbeten, sondern das regelmäßige Polieren eines Sterns.
Die Kosten für die Herstellung der Sterne übernehmen die ehemaligen Weingüter oder Patenweingüter, aus welchen die Weinköniginnen stammten oder durch die sie betreut wurden. Eine Tafel in der Weiherstraße soll für Besucher den Überblick erleichtern. Sie informiert über die in die Straße eingelassenen Sterne und das spendende Weingut mit vollständiger Adresse und digitalem Zugriff auf dessen Homepage. Es bedurfte nur geringer Mühe, die Winzerinnen und Winzer von der Attraktivität des Vorhabens zu überzeugen.
Der Walk Of Crown gehört sicher zu den mutigen Ideen die Innenstadt zu beleben und ihre Attraktivität deutlich zu steigern. Bleibt zu hoffen, dass er zeitnah in die Tat umgesetzt wird.
genau…auch wenn schon der 2. April ist
Super Idee, wenn auch über das Datum getarnt. Wenn jetzt erstmal der Hummmelpark hergerichtet ist, kann es losgehen.
April April !