Wer hohe Türme bauen will, muss lange beim Fundament verweilen.

Gemeinsames Bauvorhaben im Schänzchen

Grundsteinlegung für das neue Gemeinschaftsprojekt „Städtische Kindertagesstätte“, „Ambulant betreutes Wohnen“ und „Antoniushaus Seniorenzentrum“

An der Massenheimer Landstraße entsteht ein Neubau für ein in Hochheim am Main und Umgebung einmaliges Projekt. Hier werden in unmittelbarer Nähe der Astrid-Lindgren-Schule in einem Gebäudekomplex eine Kindertagesstätte, betreute Wohnungen für Menschen mit Beeinträchtigung, altersgerechtes Wohnen und ein Seniorenzentrum einziehen. Heute wurde auf dem städtischen Baugrundstück die Grundsteinlegung gefeiert.

Dabei bezeichnete Bürgermeister Dirk Westedt die Errichtung dieses Hauses mit seinen zukünftigen jungen und alten Nutzern und Bewohnern als „weiteren wichtigen Schritt in der Ausrichtung der Stadt Hochheim am Main im Hinblick auf den demografischen Wandel und auf die Unterstützung der jungen Familien“. Die Hochheimer Stadtverordnetenversammlung hatte sich im vergangenen Jahr entschieden, die Bauträgerschaft für das Seniorenzentrum an die Antoniushaus gGmbH der Josefs-Gesellschaft zu vergeben.

Der Vorstandssprecher der in Köln beheimateten Josefs-Gesellschaft,
Dr. Theodor-Michael Lucas, betonte in seiner Ansprache die Einmaligkeit dieses Kooperationsprojekts aus Sicht des Bauträgers und wünschte den handelnden Personen vor Ort viel Erfolg bei der Umsetzung. „Die Zusage der Stadtverordnetenversammlung, uns diese Aufgabe zu übertragen, ist für uns auch eine Bestätigung, dass die Arbeit des Antoniushauses in der Region Anerkennung genießt. Ich bin überzeugt, dass auch das Antoniushaus Seniorenzentrum eine Bereicherung für die Stadt werden wird“, so Dr. Theodor-Michael Lucas.

Dr. Caspar Söling, Sprecher der Geschäftsführung der Antoniushaus gGmbH, unterstrich die Bedeutung des Quartiershauses für das Antoniushaus: „Das Projekt ist für uns in mehrerer Hinsicht eine Premiere: Es ist das erste Bauvorhaben des Antoniushauses seit mehreren Jahren. Es ist das erste Bauvorhaben außerhalb unseres Geländes. Es wird zum ersten Mal Wohnangebote für betreutes Wohnen für Menschen mit Beeinträchtigung geben. Und es ist eine Premiere, weil das Antoniushaus seine Angebotspalette um ein Seniorenzentrum erweitert.“

Dr. Söling  unterstrich das Besondere am geplanten Quartiershaus mit all seinen Angeboten: „Alte und junge Menschen werden ihrer Lebensphase entsprechend unterstützt, gefördert und begleitet und haben jederzeit die Möglichkeit der Begegnung.“ Er dankte den Verantwortlichen für das geschenkte Vertrauen: „Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit im Quartiershaus.“

Wolfgang Kollmeier, Erster Kreisbeigeordneter des Main-Taunus-Kreises, und die Vertreterin des Hessischen Ministeriums für Soziales und Integration, Meike Usmar, richteten Grußworte an die anwesenden Vertreter aus Magistrat, Stadtverordnetenversammlung, Stadtverwaltung, Antoniushaus und Josefs-Gesellschaft und wünschten dem Projekt einen erfolgreichen Verlauf. Für diesen ist  der verantwortliche Architekt Bernd Mey zuständig, der das Bauvorhaben vorstellte. In den Behälter für die Grundsteinlegung wurden aktuelle Tageszeitungen, aktuelle Mitarbeiterzeitungen des Antoniushauses,  gebastelte Wünsche der erwachsenen Bewohner des Antoniushauses, verschiedene Euro-Münzen, zwei Flaschen Wein und die Urkunde zur Grundsteinlegung gelegt. Bei der Grundsteinlegung wurde der Behälter von den Projektpartnern in den Boden eingelassen und mit einer Platte abgedeckt. Anschließend erfolgten die drei Hammerschläge als Symbol für das gute Gelingen, sowie die Segnung des Bauvorhabens durch Vertreter der Hochheimer Kirchengemeinden und der Seelsorgerin des Antoniushauses.

Für den Zeitraum der Bauphase bittet die Stadt Hochheim am Main alle Anwohner und Anlieger um Verständnis für die damit einher gehenden, unvermeidbaren Belastungen.

Das Bauvorhaben

Das Projekt Kita mit betreutem Wohnen kostet 3,95 Millionen Euro. Davon entfallen ca. 2,7 Millionen Euro auf die Kindertagesstätte und insgesamt wird die Maßnahme durch Fördermittel des Landes Hessen in Höhe von 686.000 Euro unterstützt. Das entstehende Gebäude wird eine überbaute Fläche von 1.078 Quadratmetern haben, das Gesamtgrundstück umfasst 2.990 Quadratmeter. Es ist damit zu rechnen, dass die Kindertagesstätte, deren Trägerschaft noch entschieden wird, im Herbst 2018 eröffnet. Geplant sind fünf Kindergartengruppen, drei davon für Kinder unter drei Jahren. Insgesamt 86 Kinder werden in der Kita betreut und versorgt werden. Im Obergeschoss der Kita entsteht noch ein Wohnprojekt für ambulant betreutes Wohnen für Menschen mit Beeinträchtigung. Es handelt sich um sieben Wohnplätze mit zusätzlich zwei Ein-Zimmerwohnungen, die für die Assistenz vorgesehen sind. Finanziert wird dieses Wohnprojekt durch die Stadt Hochheim am Main. Die Antoniushaus gGmbH übernimmt diese Wohnungen als Träger und Mieter, betreut sie konzeptionell und vermietet sie entsprechend unter.

Das Quartiershaus der 5. Generation, das voraussichtlich im Spätsommer 2019 eröffnet werden soll, bietet Privatheit, kleine Wohneinheiten und die Vernetzung im Quartier. Auf den rund 6.011 m² entstehen fünf Wohngruppen à 14 Bewohner, die in Appartements mit Bad und -auf Wunsch- einer Küchenzeile wohnen werden. Zudem gibt es Gemeinschaftsbereiche für Aktivitäten in der Gruppe. Darüber hinaus stehen insgesamt zwölf Tagespflege-Plätze zur Verfügung sowie Betreutes Wohnen für 14 Personen (zehn Einzelappartements und zwei Doppelappartements). Dem Konzept des Quartiershauses entsprechend sollen Kontakte zur benachbarten Kindertagesstätte sowie zu Quartier und Gemeinde aufgebaut werden. Das Quartiershaus wird über eine Kapelle, einen Treffpunkt der Generationen und ein öffentliches Begegnungscafé verfügen. Außerdem ist die Vernetzung mit Angeboten des Antoniushauses, etwa schwimmen, Therapie oder Sport geplant.

Die Gesamtkosten für das Quartiershaus liegen bei rund 9,6 Millionen Euro.

Die Baumaßnahmen des Seniorenzentrums mit Quartiershaus werden finanziert durch die Josefs-Gesellschaft, Mieteinnahmen, die  zu zahlenden Investiventgelte der Bewohner des Pflegeheims und den Gästen der Tagespflege, sowie unter Beteiligung des Bistums Limburg an den Kosten der Kapelle. Weitere Möglichkeiten der Förderung über private und öffentliche Stiftungen werden aktuell geprüft.

(gemeinsame Pressemitteilung der Stadt Hochheim und des Antoniushauses)

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