Zwischenbilanz: Rund 300 Familien nutzen pro Jahr das Angebot „Babylotse MTK“

(jol/mtk) – Eine positive Zwischenbilanz des Programms „Babylotse MTK“ hat der Main-Taunus-Kreis gezogen. Wie Kreisbeigeordneter Axel Fink mitteilt, erhalten alle Familien und werdenden Familien das Angebot in Zusammenarbeit mit der Fachstelle „Frühe Hilfen“, dem Krankenhaus Bad Soden und dem Kinderschutzbund Frankfurt. Eine Babylotsin berät dabei Familien in allerlei Fragen rund um die Neugeborenen. „Der Bedarf ist da“, fasst Kinder- und Jugenddezernent Fink zusammen: „Mit dem Babylotsen-Projekt bieten wir eine kostenlose wohnortnahe Hilfe für junge Familien“.

Besuch von Kreisbeigeordneten Fink im Gespräch mit der Chefärztin Vollmann

Die Unterstützung wird von der Babylotsin Corinna Schlotter in der Geburtsklinik Bad Soden geleistet. Die Pädagogin mit dem Fachzertifikat Babylotse umreißt ihre Aufgaben so: „Im Krankenhaus treffe ich viele Familien, für die das Leben mit dem Neugeborenen eine große Umstellung ist – schlaflose Nächte, Wegfall der Strukturen und Kontakte des Arbeitslebens, neue Verantwortungen. Da ist es mir wichtig, dass sie genau wissen, wo sie möglichst wohnortnah Kontakte zu anderen Eltern und Informationen zum Schlafen, zur Ernährung und allen Themen des Babyalltags bekommen.“ Fink zufolge sei gerade die Vernetzung ein wichtiger Schwerpunkt des Angebots.

Nach Angaben des Kinderschutzbundes Frankfurt haben im Jahr 2021 insgesamt 310 Familien das Angebot genutzt, im noch laufenden Jahr sind es rund 280. Das seien ein Viertel bis ein Drittel aller Geburten. Häufige Themen seien die Strukturierung des Alltags mit dem Neugeborenen, das persönliche Netzwerk etwa mit Eltern-Kind-Treffs, medizinische Versorgung und Gesundheitsförderung und Behördenangelegenheiten. Rund ein Drittel der Familien lebten in finanziellen Notlagen.

„Jedes Baby hat nur eine einzige Chance für einen guten Start“, unterstreicht Nicola Küpelikilinc, die für den Kinderschutzbund das Programm leitet. Deshalb sei es auch so wichtig, das Angebot zu nutzen. Dessen Wert werde auch durch bundesweite wissenschaftliche Erhebungen bestätigt, nach denen mehr als ein Viertel der Familien zusätzlichen Bedarf an Informationen und Unterstützung haben.

„Die Beratung setzt direkt da an, wo die Babys auf die Welt kommen“, erläutert Fink. „Das bedeutet: keine Wege, keine Wartezeiten.“ Die Zusammenarbeit mit den Varisano-Kliniken, dem gemeinsamen Verbund der Krankenhäuser Bad Soden, Hofheim und Frankfurt-Höchst, laufe hervorragend. Schon bei der Anmeldung in der Geburtsklinik werde über die Babylotse-Beratung informiert und bei Bedarf der erste Kontakt vermittelt. Auf der Station für Geburtshilfe biete die Babylotsin dann „vertiefende Gespräche in vertraulicher, familiärer Atmosphäre“.

Dr. Anne Vollmann, Chefärztin der Gynäkologie und Geburtshilfe im Krankenhaus Bad Soden, unterstreicht: „Die Arbeit der Babylotsin in unserer als ‚Babyfreundlich‘ zertifizierten Geburtsklinik unterstützt unser Ziel, jungen Familien den bestmöglichen Start in das neue Leben mit dem Kind zu ermöglichen. Sie ergänzt unser medizinisches und pflegerisches Beratungsangebot in optimaler Art und Weise.“

Die Fachstelle „Frühe Hilfe“ beim Main-Taunus-Kreis koordiniert unter dem Leitbegriff „Gelingendes Aufwachsen“ die Vernetzung und den Austausch der Fachkräfte rund um Schwangerschaft, Geburt und die ersten drei Lebensjahre. Zudem organisiert sie Angebote und Unterstützung für Eltern und werdende Eltern. Nähere Informationen gibt es im Internet unter www.fruehe-hilfen-mtk.de.

Titelbild: Babylotsin Schlotter (rechts) im Gespräch in der Geburtsklinik

Bildnachweis alle Bilder: Mara Monetti

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