25. Feb: „Ich ist ein Anderer“ – Finissage im Gutenberg-Museum

Mainz. Mit einer außergewöhnlichen Finissage verabschiedet sich das GutenbergMuseum von seiner Sonderausstellung „Absolument moderne!“, die im September 2017 eröffnet wurde.

Die multinationale, hochaktuelle Auseinandersetzung mit Arthur Rimbauds Gedicht Le Bateau ivre (Das trunkene Schiff) würdigt den französischen Poeten, der bis heute als Ausnahmetalent gilt. Obwohl er nur kurze Zeit während seiner Jugend Gedichte schrieb und die Hälfte seines Lebens als Händler in Afrika verbrachte, hat er die Lyrik seiner Zeit revolutioniert.

Zum Finale der Sonderausstellung gibt es im Gutenberg-Museum am kommenden Sonntag, 25. Februar, ab 17 Uhr einen poetischmusikalischen Abend im Geiste des großen Dichters.

Unter dem Titel „Der Fall Rimbaud – Ich ist ein Anderer“ lesen Julian von Hansemann (Staatstheater Mainz) und Hansgünther Heyme im Dialog Texte aus den verschiedenen Lebensphasen von Arthur Rimbaud zwischen Nordfrankreich, Paris und Afrika. Anschließend gibt es eine Wandelperformance durch alle Abteilungen des Museums mit musikalischen Intermezzi (Ilse Schröer und Marko Mebus), Kurzführungen durch die Ausstellung sowie Film- und Toneinspielungen (Patti Smith, Henry Miller, Jean Marais, Leonardo di Caprio).

Um 18.30 werden in der konzertanten Klanginstallation „FarbPfahlHäute“ von Bernd Thewes Aufnahmen von einzelnen Strophen aus Arthur Rimbauds „Le Bateau Ivre“ live mit dem Trommelspiel des südafrikanischen Perkussionisten Clinton Heneke verknüpft. Das Programm der Finissage entstand in Zusammenarbeit mit dem Kunst- und Medienwissenschaftler Günter Minas und dem Verein „Dreimalklingeln“.

Die Sonderschau „Absolument moderne!“ zeigt insgesamt 35 künstlerische Positionen, einschließlich der als Flottille angelegten Installation von Übersetzungen des Gedichts. Sie entstand in Kooperation mit dem Musée Nomade du Livre d´Artiste (Wandermuseum des Künstlerbuchs) und der Association Livre d´Artiste & Art Contemporain (Vereinigung für Künstlerbücher und zeitgenössische Kunst) in Granville/Normandie.

2012 hatte der französische Künstler Serge Chamchinov den Startschuss zu einem beispiellosen Projekt gegeben: Anlässlich der Internationalen Biennale der Poesie in Lüttich (Belgien) richtete er seinen Appell an Poeten verschiedener Sprachen, sich an eine neue Übersetzung des Bateau ivre zu wagen und dabei den berühmt gewordenen Ausruf Rimbauds „il faut être absolument moderne!“ (man muss kompromisslos modern sein) neu zu denken.

In der ersten Etappe des Projekts entstanden Neuübersetzungen zu den 25 Vierzeilern des Bateau ivre in 25 verschiedenen Sprachen und Dialekten. Bislang haben 30 zeitgenössische Dichter und Übersetzer aus mehreren Ländern an dem Projekt, das sich dynamisch weiterentwickelt, teilgenommen. Weitere Dimensionen eröffnen zeitgenössische Graphiken und Künstlerbücher von Kunstschaffenden aus sieben Ländern, die sich mit dem Gedicht Arthur Rimbauds ebenso respektvoll wie einfallsreich auseinandersetzen. Zwischen 2013 und heute entstand so, ausgehend vom Bateau ivre, ein beeindruckendes multilinguales Ensemble, das mit der Ausstellung im GutenbergMuseum erstmals in Deutschland zu sehen war.

Info: DER FALL RIMBAUD – ICH IST EIN ANDERER Finissage der Ausstellung ABSOLUMENT MODERNE mit Lesungen (musikalische Improvisationen), Führungen, Film- und Toneinspielungen am Sonntag, 25. Februar 2018, ab 17 Uhr im Gutenberg-Museum Mainz, Liebfrauenplatz 5. Eintritt frei.

Weltmuseum der Druckkunst, Liebfrauenplatz 5, D-55116 Mainz | www.gutenberg-museum.de | Tel.: 06131/122640, Fax: 06131/123488 | E-Mail: gutenberg-museum@stadt.mainz.de Öffnungszeiten: Di-Sa 9-17 Uhr, So 11-17 Uhr; Mo und an gesetzlichen Feiertagen geschlossen Spendenkonto: Landeshauptstadt Mainz – Gutenberg-Museum, IBAN: DE58 5505 0120 0000 0003 31, Swift-Bic. MALADE51MNZ, Verwendungszweck: „511430000386“

Fotocredit: Gutenberg-Museum

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