„Integration braucht individuelle und kreative Ansätze“
(sh) Am Donnerstag, 7. Februar, startete eine Ausbildungsoffensive zur Berufsorientierung für Geflüchtete. Neun Teilnehmer hatten zugesagt, 17 sind gekommen, darunter vier junge Frauen – welch starkes Signal!
Organisiert wurde dieser Nachmittag vom Amt für Jugend, Senioren und Soziales der Stadt Hochheim am Main, vertreten durch Amtsleiterin Rita Kranz, der Koordinatorin für den Bereich Integration, Dagmar Benner, sowie mit der engagierten Ehrenamtlichen für den Bereich Arbeitsmarkt-Integration, Lydia Hubert. Als externe Referenten nahmen dankenswerterweise die Willkommenslotsen Gerald Beinlich von der IHK Wiesbaden und Martin Rohloff vom Fachverband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau Hessen-Thüringen e. V. teil. Die Willkommenslotsen sind ein staatlich gefördertes Programm, welches das Ziel hat Geflüchtete in Einstiegsqualifizierung, Praktika, Arbeit und Ausbildung zu vermitteln, um so dem Fachkräftemangel zu begegnen.
Der Main-Taunus-Kreis, vertreten durch Michaela Heinemann, Gruppenleitung für soziale Beratung und Betreuung, stellte für die Veranstaltung die Räumlichkeiten und Verpflegung für diesen intensiven Nachmittag zur Verfügung.
Herr Rohloff hat die Interessen und vielfältigen Arbeitsbereiche der Landschaftsgärtner ganz praktisch und sehr anschaulich erläutert. Er hat mit einem eindrücklichen Film zu den vielfältigen Aufgaben eines Landschaftsgärtners begeistert und gleich zwei Geflüchtete für diese Aufgaben gewonnen.
Die Initiative, die bis zum 01. März 2019 Geflüchtete in eine Einstiegsqualifikation (EQ) in Praktika, Ausbildungs- und Arbeitsplätze vermitteln will, unterstützt bei der Beschäftigung und Ausbildungsförderung Geflüchtete durch individuelle Beratung. Herr Beinlich von der IHK verknüpfte erfahren die Erwartungen der Unternehmen, die Ausbildungswünsche Geflüchteter mit den Bedarfen der kulturellen Unterschiede und Sprachbarrieren.
Die Aufgabe des Willkommenslotsen ist, die Unternehmen als Vermittler und Berater zu begleiten und sie bei der Vorauswahl passender Bewerber aus dem Kreis der Geflüchteten zu unterstützen. Er berät zu Förderprogrammen und findet Möglichkeiten, eventuelle Vorbehalte und Unsicherheiten in der Belegschaft abzubauen. Vor allem in kleinen und mittleren Betrieben ist der Bedarf an passgenauer Unterstützung nach wie vor groß, von Fragen der Betriebe zu rechtlichen Rahmenbedingungen und den Verwaltungsaufwand bis hin zu konkreten Unterstützungsmöglichkeiten.
Bei den Geflüchteten geht es oft um Hilfestellung bei der Berufswahl, um berufliche Chancen, die Organisation der Bewerbungsunterlagen und die Begleitung zum Erstgespräch im Betrieb. Dabei stellt der Willkommenslotse immer wieder fest, wie entscheidend die persönliche Begleitung der Betriebe und der Geflüchteten ist. Integration braucht individuelle Begleitung – schließlich müssen Vorstellungen und Voraussetzungen auf beiden Seiten zusammenpassen.
Ziel ist es, dass siebzehn junge Menschen hiermit eine berufliche Perspektive in ihrer neuen Heimat finden und sie eine Ausbildung beginnen können, ein erster Schritt zu einem qualifizierten Job und ein wichtiger Schritt zur Integration.
Dazu wird die Stadt Hochheim am Main ansässige Unternehmen in diesem Jahr wieder gezielt zu ihrem Engagement rund um Ausbildung und Job ansprechen. Auch im Jahr 2019 findet wieder die Ausbildungsmesse „azubi & studientage“ am 15. und 16. März im RheinMain CongressCenter, RMCC, in Wiesbaden statt. Das Messeformat bietet Schülerinnen und Schülern, Eltern und Lehrkräften die Gelegenheit, sich im direkten Gespräch mit Unternehmen, Hochschulen und Institutionen über die vielfältigen Möglichkeiten der beruflichen Bildung wie Ausbildung, Studium und Beruf zu informieren.
Ansprechpartnerin bei der Stadt Hochheim am Main, Bereich Integration, ist
Dagmar Benner, Tel. 06146 900-157, E-Mail an dagmar.benner@hochheim.de.