Ein Weinbergsfund
Die Eröffnung der Sonderausstellung 40 Jahre Weinbergsfunde im Otto-Schwabe-Museum war ein voller Erfolg. Winzermeister Klaus Schmikl hat den, ihm als Stadtrat gut bekannten, Magistratssaal selten so gesehen. Das Interesse an der Ausstellung war so groß, dass alle vorbereiteten 50 Sitzplätze schon vor der Eröffnungsrede von Bürgermeister Dirk Westedt besetzt waren. Aber nicht nur dies, auch alle Stehplätze waren vergeben, selbst im Flur mussten einige Gäste weilen. Kurz gesagt:
„Der Magistratssaal im 1. Stock des Alten Rathaus in der Kirchstraße 13 war proppen voll.“
Die Gabel von der John F. Kennedy gegessen hatte
Neben all‘ den Knöpfen und Knochen, Keltischen und Römischen, hob Klaus Schmikl insbesondere die Gabel von der John F. Kennedy aß, hervor:
John F. Kennedy war 1963 nachweislich Gast in dem Wiesbadener Hotel „The General von Steuben“, welches als Inschrift auf der Gabel deutlich lesbar ist.
Ein Kellner der die historische Bedeutung Kennedy’s Besuch erkannte, wollte sich ein – vielleicht später im Wert steigendes – Erinnerungsstück sichern und versteckte die Gabel mit der Kennedy speiste, im Abfalleimer, um diese dort später wieder herauszufischen.
Allerdings kam dem unbekannten Kellner ein Bauer dazwischen. Der holte, wie damals und mancherorts auch heute noch üblich, den ‚Wutze-Eimer‘ zur Fütterung der Schweine ab.“Als der Bauer bei der Fütterung die Gabel entdeckte, fluchte dieser, ob der Gefahr der Gabelzinken für die empfindlichen Schweinenasen und pfefferte die Gabel erstmal aus der Risikozone für die Schweine – wohin damit? Auf den Misthaufen.
Die nächste Fuhre Mist begrub die Gabel unter sich. Dort geriet sie in Vergessenheit.“Aber manchmal, müssen auch Weinberge gezielt gedüngt werden. Der gute biologische Dünger, von dem unbekannten Bauern, wurde von einem Weingut gekauft und in jede zweite Zeile eines Weinbergs ausgebracht und in die Erde eingearbeitet. Ein Jahrzehnt mindestens lag die Gabel dort im Erdreich versteckt, bis der Grubber bei Erdarbeiten – von daher stammen die Verformungen der Gabel – sie wieder ans Licht brachte.“
Die Anekdote beeindruckte und erheiterte die Gäste so, dass alle mit einem Schmunzeln auf dem Gesicht ein Schluck vom Riesling aus dem Weingut Schmikl probierten, dazu reichte der Winzermeister handgebackene Plätzchen in Form von Knöpfen, Schweinchen und Gabeln. Die eßbaren Gabeln waren sehr begehrt und schnell leer. Vom Riesling musste, wegen der hohen Anzahl der Gäste, mehrfach nachgeholt werden – es bestand aber zu keiner Zeit die Gefahr, dass der Wein ausgeht.
Öffnungszeiten Otto-Schwabe-Museum, Kirchstraße 13: Immer sonntags 15:00 bis 17:00 Uhr, Eintritt frei – um Spenden wird gebeten.
Mehr Informationen unter www.hochheim.de und www.hochheim-tourismus.de