Sechster Sieg in Folge für die Spielvereinigung Hochheim
(jm/rg) Momentan kann man sich über mangelnde Unterhaltung und Nervenkitzel bei der Spielvereinigung Hochheim wahrlich nicht beschweren. Neben der Niederlage in Sulzbach stand am vergangenen Sonntag zwar die schlechteste Saisonleistung der Hochheimer zu Buche, dass trotzdem ein Dreier gelang kann man getrost auf die intakte Mannschaftsmoral und den unbändigen Siegeswillen schieben. Denn es war an diesem Spieltag wahrlich nicht alles Gold was glänzte aber durch eine furiose Schlussphase zog man noch den Kopf aus der Schlinge und konnte den sechsten Sieg in Folge bejubeln.
Vorausgegangen war ein durchaus bemerkenswerte Auftritt der Gäste aus Sindlingen, die besonders in der 1. Halbzeit stark aufspielten und den Gastgeber aus Hochheim immer wieder vor Rätsel stellten. Besonders Rachid Dakika, Kerem Sense und der junge Agathonikos Tourtouras wirbelten im Offensivbereich die Hochheimer öfters durcheinander. Mit Zweikampfhärte und viel Leidenschaft stellte sich die Spielvereinigung aber gegen die Offensivwucht, geriet aber trotzdem kurz vor Halbzeitpfiff in Rückstand. Der bereits angesprochene Rachid Dakika verwertete dabei eine Ecke von Santo Filipelli (43. Minute). Die Hochheimer konnten in der 1. Halbzeit selbst nur eine magere Halbchance herausspielen und legten bis dahin keinen guten Auftritt hin. Die zweiten 45 Minuten entschädigten aber für die maue 1. Halbzeit und der Vorrat an Herztropfen war spätestens mit den Schlusspfiff komplett aufgebraucht.
Das sich ein intensives Spiel entwickelte, lag auch an dem Gast aus Sindlingen, die weiterhin am Drücker blieben und entweder an Pfosten, Latte oder Sven Heller im Tor der Hochheimer scheiterten. Andererseits kreierten nun auch die Hochheimer Jungs um Trainer Markus Gossmann immer wieder gefährliche Angriffe und bekamen immer mehr spielerischen Zugriff auf die Partie.
Bis kurz vor Schluss konnten die Sindlinger die Führung halten, bevor Tim Schmidt in der 76. Minute den Ausgleich erzielen konnte. Aus dem Mittelfeld heraus landete der Ball bei Tobias Lepka, dieser suchte per Direktpass den jungen Schmidt, welcher noch einen Abwehrspieler der Sindlinger wie einen Schulbuben aussehen lies und das Sportgerät gekonnt im rechten Winkel versenkte.
Nur drei Minuten später traf Kerem Senses wieder zur Führung für Sindlingen (79. Minute) und man musste schon Schlimmes befürchten. Aber die Moral der Mannschaft ist absolut intakt und man ist auch in der Lage, dreckige Spiele zu gewinnen.
Benedikt Helfrich konnte bei dem munteren Scheibenschießen für die Hochheimer den erneuten Ausgleich herstellen. Der eingewechselte Stürmer bekam die Kugel von Iwen Hock serviert und traf sehenswert und platziert im rechten unteren Eck (80. Minute). Hochheim war nun komplett am Drücker, hatte das Kommando übernommen und Sindlingen kam nicht mehr zur Entfaltung.
Zum umjubelten Held wurde in der 88. Minute Nico Janotta. Nachdem er unmittelbar vorher mit einem Eckball etwas zu ungenau zielte und über das Tor von Onno Engel köpfte, machte er es kurz vor Toresschluss besser. Eine punktgenaue Ecke von Filipe Pina landete auf dem Schädel von Janotta, der das Kunstleder wuchtig und unhaltbar ins Gehäuse nagelte. Überschwenglicher und lautstarker Jubel fegte über die Richard-Basting-Sportanlage und nach dem Schlusspfiff konnte der Sieg gefeiert werden, denn Hochheim verteidigte die Führung mit Mann und Maus. Eine beeindruckende Saison, welche die Spielvereinigung bisher aufs grüne Parket zaubert. Es gibt wunderschöne und spielerisch überragende Siege zu bejubeln aber auch solche Dreier, wo Marc Wilmots sich vermutlich am liebsten das Hochheimer Trikot überziehen wurde, da die gesamte Mannschaft der Spielvereinigung seinem Spitznamen als „Kampfschwein“ gerecht wird. Wer solche Spiele gewinnt… Aber lassen wir das, für Träumereien ist es noch zu früh. Mit Kelsterbach und Schwalbach warten zwei unangenehme Auswärtsspiele auf die Hochheimer, danach empfängt man die spielstarken Hattersheimer. Wenn die Hochheimer keinen Millimeter nachlassen, wird das prall gefüllte Punktekonto weiter anschwellen. Wenn man es zu gemütlich angeht, kann aber auch schnell das böse Erwachen kommen. Die Verfolger lauern nur auf einen Ausrutscher der Hochheimer Jungs. Beeindruckend ist auf jeden Fall die Moral der Mannschaft und das sich jeder für den Erfolg aufopfert.
Bildnachweis: Spvgg Hochheim