Ehrung der Hochheimer Weinbaubetriebe
Die Stadt Hochheim die im Logo den Untertitel „wein & sektstadt“ trägt, ehrt die Hochheimer Winzer, die in die Top 5 der Hessischen Landeswein- und Sektprämierung, einen Staatsehrenpreis oder bei einem internationalen Wettbewerb gewinnen konnten. Die Hochheimer Winzer haben erneut Ihr weinbauliches Können unter Beweis gestellt, mit den Trauben aus Hochheimer Lagen, dem Terroir, und im Einklang mit dem Klima hervorragende Qualitäten zu gestalten.
Wie Uwe Schreiber einer der geehrten Winzer vorrechnete: Drei von fünf Staatsehrenpreise sowie fünf von fünf Landessieger Riesling trocken sind ein deutliches Zeichen der Qualität der anwesenden Weinbaubetriebe und aller Hochheimer Winzer. Das Ganze gelingt, obwohl die Hochheimer gemeinsam mit den Nachbarn aus Wicker und Kostheim nur 10% der Rebflächen im Rheingau bewirtschaften. Das stützt den vor Jahren kreierten Slogan „Hochheim geht voran!“ der damals noch von einigen Rheingauer Kollegen belächelt wurde.
Reiner Flick als geborener Hochheimer und Besitzer der bekannte Hochheimer Lage „Königin Victoriaberg“ ergänzte: „Der Erfolg ist erarbeitet, jeder Winzer muß sich den veränderten und härteren klimatischen Bedingungen anpassen.“ und meinte „Es muß öfter in den Weinberg gefahren werden. Weinbau ist nicht mehr gemütlich, wie es vielleicht bei meinem Vater noch war, heute muss es immer schnell gehen!“ Es müssen im Laufe des Jahres schnell Maßnahmen ergriffen werden und es muss schnell gelesen werden. So wie im noch laufenden Jahr 2016 mit vier Monaten Aprilwetter, von April bis Juli.
Und wenn man im Mai entblättert, ist das eine Entscheidung die man trifft, bevor man weiß ob man die Blätter im August oder September noch hätte brauchen können. Und trotzdem haben alle Entscheidungen Einfluss auf das Ergebnis wie Josef Schäfer, den alle nur Scheffke nennen, anmerkt. „Manchmal sind es nur Nuancen – genau wie bei den letzten fünf aus denen der Landessieger einer Kategorie gekürt wird.“ Die Weinreben in den Hochheimer Lagen haben einen Vorsprung von nur einer Woche. Die Blüte ist eine Woche früher als im Rest des Rheingaus.
Diese Woche muß genutzt werden. Martin Mitter der 2014 beschlossen hat auf ökologischen Weinbau umzusteigen, kann nach drei Vegetationsperioden der kompletten Umstellung von Weinbergen und Weinkeller schon bald das EcoVin Zeichen auf seinen Weinflaschen nutzen. Er sieht den Trend im ökologischen Weinbau ungebrochen und beschreibt den Unterschied: „Viel Arbeit und viel, viel mehr Schauen auf den Weinberg, auf den einzelnen Weinstock, auf das Kleinklima, die Wärme, die Feuchtigkeit und die Luftströmungen.“ Schließlich hatte ihm Orangenöl und Backpulver bereits vor der Umstellung geholfen. Und er dachte sich: „Wenn es in der Not gelingt, warum nicht im Normalen?“
Dr. Franz Werner Michel freute sich als Winzer, daß neben Spitzengewächsen auch sein normaler Gutsriesling mit einer Medaille d’Or in Straßburg ausgezeichnet wurde. „Es kommt darauf an, daß man nicht nur in der Spitze Qualität liefert!“ Als Vorsitzender des Hochheimer Weinbauvereins brachte er in einer kurzen Rede seine Freude darüber zum Ausdruck, daß Hochheim mit seiner besonderen Lage auch bei den Winzern breit aufgestellt ist und diese mit mannigfachen Wissen auch aus anderen Weinanbaugebieten und dem Ausland ausgestattet sind. „So breit aufgestellt ist kaum eine andere Gemeinde in der Region.“ Sagte er, bedankte sich bei den Stadtverantwortlichen für die Freiheit die die Stadt Ihnen bietet und rief ihnen zu: „Weiter so, wir tun es gerne!“
Pia Rosenkranz und Gunter Künstler hatten sich für den Termin entschuldigt und konnten leider nicht anwesend sein. Ursula Baison schaffte es rechtzeitig zum Ausschank ihres eigenen Weines der in der Kategorie „Riesling trocken“ den 3. Platz erreichen konnte dabei zu sein und die Aufmerksamkeit wieder auf die Winzerkunst im Glas zu lenken.
Zur Begrüßung wurde der zweiplatzierte Sekt in der Kategorie Sekt b.A. gereicht:
2014er Hochheimer Berg, Riesling brut, Weingut Mitter-Velten
Welch’ ein eleganter Auftakt. Weich, cremig, frisch, zartes Aroma und feinst moussierend. Traditionelle Flaschengärung. 10-Monate auf der Hefe gelagert.
Es folgte der Landessieger in der Kategorie Riesling trocken
2015er Hochheimer Kirchenstück, Riesling Spätlese, trocken, Weingut W. J. Schäfer
Ouups, kein Wunder das dieser Wein auch bei der „Best-of-Riesling“ punktgleich mit einem weiteren ganz vorne gelandet ist. Was für ein Wein! Zarte Frucht und Fülle. Genuß pur. Schade, daß der schon so gut wie ausverkauft ist.
Die Nummer 2 in der Kategorie Riesling trocken
2015er Hochheimer Hölle, Riesling Kabinett trocken, auch Weingut W. J. Schäfer
Mmmh, da schmeckt man die Handschrift. Auch ein wunderbar zartes Aroma mit weicher Textur, ein bisschen leichter vielleicht. Ein Schlemmerwein.
Der 3. Platz in der Kategorie Riesling trocken
2015er Hochheimer Hölle, Riesling Spätlese trocken, Weingut Heinrich Baison
Die Hochheimer Hölle ist der Himmel für Weißweinliebhaber. Der zarte Pfirsichduft und das fruchtig-frische Geschmackserlebnis erinnern daran wo der Riesling bezaubernde Trauben reifen lässt.
Dann kommt der 4. Im Bunde der Hochheimer in der Kategorie Riesling trocken
2015er Hochheimer Hölle, Riesling Kabinett trocken, Weingut Schreiber
Dieser Wein ist auch großartig, etwas leichter und mit feiner südfruchtiger Aromatik. Ich könnte nicht wählen wer auf Platz zwei, drei oder fünf kommt. Alle probierten Rieslinge kommen groß daher und erinnern daran wo Spitzenrieslinge produziert werden.
Abschließend gab es noch einen Top 4 Rosé aus der Kategorie Spätburgunder Weißherbst
2014er Rheingau, Spätburgunder Weißherbst feinherb, Weingut Heinrich Baison
Die Hochheimer können nicht nur Riesling, auch dieser Spätburgunder Weißherbst hat Niveau.
Das Fazit bleibt: Die Stadt tut gut daran diese o.g. und die anderen Könner zu ehren. Sie sind die Aushängeschilder der Stadt und der Region.